laut.de-Kritik

Zigtausende Pommesgabeln richten sich gen Himmel.

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Die Fäuste sind geballt, verschwitztes Leder dient als zweite Haut und zwischen den Ohren fahren Zwerge, Fabelwesen und Zauberer gemeinsam Achterbahn: Ein echter Power-Metaller macht keine halben Sachen, sondern fährt mit Hingabe und Überzeugung stets auf der Überholspur. Auch die fünf Verantwortlichen unter dem Serious Black-Banner haben sich der Branche mit Haut und Haaren verschrieben und präsentieren sich auf "Rise Of Akhenaton" so genreverbunden wie eh und je.

Der Opener "Open Your Eyes" gibt sofort die Richtung vor. Ein kurzes Düster-Intro, gefolgt von hibbeligen Holopainen-Keys sowie dem kompletten Bombast aus satten Gitarren, tighten Drums und der perfekt zum Genre passenden Röhre von Sänger Nikola Mijic lassen das Herz eines jeden Power-Metal-Fans höherschlagen. Die detaillierten Arrangements, das klassische Songwriting und das Spiel mit verschiedenen Dynamiken lassen auch in der Folge keine Wünsche offen. Serious Black wissen wie der Hase läuft und haben sich in den letzten zehn Jahren zu einer beachtlichen Größe der Branche entwickelt.

Was der Band, die ihre Wurzeln in Deutschland, Amerika, Griechenland, Österreich und der Tschechischen Republik hat, nur noch fehlt, ist das richtige Gespür für nachhaltige Melodien. Viele Songs auf dem Album beeindrucken zwar mit einem satten Sound und facettenreichem Songwriting. Aber meist plätschern die Strophen und auch der Großteil der Refrains nur müde vor sich hin ("We Are The Storm", "Shields Of Glory", "Virtual Reality, "I Will Remember").

Es gibt aber auch Ausnahmen: "Take Your Life" beispielsweise startet mit industriallastigem Disturbed-Vibe und nimmt die Massen später im Chorus mit erhobenen Fäusten mit aufs Schlachtfeld. Die dramatische Ballade "When I'm Gone" beginnt stark und fesselnd, zieht aber zwischendurch immer wieder aus unerfindlichen Gründen das Tempo an. Verschenktes Gold.

Mit "United" würde die Band nur allzu gerne den Krawallkriegern von Manowar Konkurrenz machen. Das Fundament und die Message passen auch gut ins Bild. Aber hier scheitert es an mangelndem Feuer und zu wenig Attitüde. Zum Finale hin bündeln Serious Black aber noch einmal alle Kräfte. Die Gemeinschaft wird vereint unter der Flagge des einzig wahren Musikgenres: "For metal music we live and we die!", schreit Shouter Nikola Mijic in die Nacht hinaus. Zigtausende Pommesgabeln richten sich gen Himmel. So soll es sein.

Trackliste

  1. 1. Open Your Eyes
  2. 2. We Are The Storm
  3. 3. Silent Angel
  4. 4. Take Your Life
  5. 5. Shields Of Glory
  6. 6. When I'm Gone
  7. 7. United
  8. 8. Rise Of Akhenaton
  9. 9. Virtual Reality
  10. 10. I Will Remember
  11. 11. Metalized

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1 Kommentar

  • Vor einem Monat

    Woker Abklatsch mit jaulenden Geklampfe. Ein Satz angepasster Buben der lange Haare trägt und gern laute Musik mit Botschaft macht. Klingt nicht mal halbverkehrt, aber die Attitüde ist eine Plage des wahren Metal. Die Pommesgabeln richten sich in die Ohren