laut.de-Kritik

Fette Grooves, inspiriert von Pornostar Tera Wray.

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Europa scheint wirklich kein Pflaster für Static X zu sein. Hier haben sich die Herren schon seit Ewigkeiten nicht mehr sehen lassen, was zum Teil auch dazu beitragen dürfte, dass sich ihr Bekanntheitsgrad bislang in Grenzen hält. Daheim in den USA sieht die Sache ganz anders aus, da hält man sich mit jeder Veröffentlichung konstant in den oberen Verkaufsbereichen auf.

Daran wird sich mit "The Cult Of Static" auch bestimmt nichts ändern. Im Vergleich zum Vorgänger ist die neue Scheibe eher eine Rückbesinnung auf ältere Tage. Soll heißen, es gibt nicht mehr weitgehend straight auf die Glocke, sondern man geht deutlich variabler zu Werke.

Ok, der Opener "Lunatic" peitscht erst mal nach vorne weg, aber immerhin musste man ja auch Dave Mustaine die Möglichkeit geben, sich in einem Solo auszutoben. Da kann man kaum mit zu viel Elektronik oder besinnlichen Klängen ankommen. Die Nummer war auch auf dem Soundtrack zu "Punisher: War Zone", allerdings ohne die Spielkünste des Megadeth-Chefs.

Für Static X-Verhältnisse ausgesprochen melodisch und eingängig sind Sachen wie "Z28" und "Terminal". Von ausgeprägten Melodylines sind wir zwar immer noch meilenweit entfernt, doch mal kann hier nahezu von leichter Epik sprechen. Natürlich gibt es auch wieder straighte Kracher wie "Hypure" oder "Stingwray", doch das wirklich Brachiale geht den Nummern weitgehend ab.

Für "Stingwray" hat sich Wayne anscheinend von seiner Frau, dem ehemaligen Pornostar Tera Wray und ihrer Corvette Stingray inspirieren lassen. Wenn man sich dann noch einen Titel wie das sphärische "Tera-fied" anschaut, könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Kerl von seiner Angetrauten ausgesprochen angetan ist. Madame dürfte auch für die vereinzelt auftretenden weiblichen Beiträge verantwortlich sein.

Zum Ende der Scheibe hin setzt der Meister der Fönfrisur wieder ganz auf fette Grooves und schickt Songs wie "Isolaytor", "Nocturnally" und die absolut coole Rocknummer "Skinned" ins Rennen. Damit wird "The Cult Of Static" kaum einen der alten Fans enttäuschen. Für meinen Geschmack hätte die Scheibe aber gern ein gutes Stück brachialer ausfallen dürfen.

Trackliste

  1. 1. Lunatic
  2. 2. Z28
  3. 3. Terminal
  4. 4. Hypure
  5. 5. Tera-Fied
  6. 6. Stingwray
  7. 7. You Am I
  8. 8. Isolaytore
  9. 9. Nocturnally
  10. 10. Skinned
  11. 11. Grind 2 Halt

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12 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Mh... jo. Ich finde, Mr. Edele hat da schon recht. Etwas mehr Power hätte dem Album ganz gut getan. Ist zwar immer noch ganz flott, aber nich so wie ich es erwartet hätte. Es ist mehr so oldschool / back to the roots geworden. Angeblich ein Album für die Fans. Wenn ich ehrlich bin fand ich "Cannibal" etwas besser.
    Was die Bitch angeht: Sie sieht gut aus, ist aber bestimmt schon ausgelaugt.^^ Demnächst sollte Wayne seine Energie lieber in fettere Groove-Riffs stecken, als in seine Frau.

  • Vor 15 Jahren

    Hab gerade ins album reingehört...finde die drums irgendwie nervig. Ich persönlich fand cannibal auch besser, aber was solls. hör ich halt wieder andere musik

  • Vor 15 Jahren

    Ou Mann, ich find das ist das schlechteste Album von Static-X. :(

    Als ich den alten Schriftzug gesehen habe, dachte ich sofort "geil, back to the roots!", aber es fehlt dem Album die Dynamik des Erstlings, die kompromislose Aggressivtät von Machine und die Melodien von Shadow Zone.

    Was mich ziemlich nervt sind die uninspirierten Gitarren-soli die jeweils nach 2/3 der Songs eingestreut werden und total deplatziert wirken (mMn). Da lob ich mir sogar die damaligen Synthie-Gothic-Eskapaden die um längen besser in die Songs eingearbeitet wurden.

  • Vor 15 Jahren

    Machine 2 wär schön, ja. Glaube aber irgendwie, dass der Zug ist abgefahren ist. Nichts nach Machine konnte mich beim Reinhören begeistern, also besitze ich immer noch bloß die ersten beiden Alben. Und höre sie immer noch gerne. Was es von The Cult... auf YouTube zu hören gibt, begeistert mich jetzt auch nicht...

  • Vor 15 Jahren

    find auch nicht wirklich das das gerede über seine bessere hälfte in den interviews wayne hilft. wenn man als b-prominenz eines als kindisch verschriehenen genres gesehen wird sollte man versuchen ein erwachseneres bild abzugeben...

  • Vor 15 Jahren

    @Alvarez (« eher c-seiten, denn "Beneath, Between, Beyond" find ich um einiges stärker. ;) »):

    stimmt, das waren die starken b-seiten. und jetzt kommt der ... "ausschuss" ;)