laut.de-Kritik

Romantik, Sehnsucht, Spiritualität und Rock'n'Roll, Steves Kosmos scheint wohl so auszusehen ...

Review von

Solo-Platten von Steve Vai sind ja immer so eine Sache für sich. Da fällt mir die Plattitüde von "Genie und Wahnsinn liegen nahe beieinander" ein. Versteht er es doch schöne Songs zu schreiben, die sehr dicht, um nicht zu sagen faszinierend sind. Aber ebenso leicht kann er auch in absolut nerviges Saitengewichse verfallen, das nur noch für Gitarrenfetischisten wirklich interessant ist.

Nun denn, "The Ultra Zone" liegt im Player und beginnt damit, daß uns eine süße Stimme auf englisch mit indischer Färbung etwas über 'Compassion' und 'Blood and Tears' erzählt. Zarte Bläsereinsätze im Hintergrund und ab dafür. Ja, definitiv Steve Vai, der "Stunt Guitarist" läßt es erst einmal ruhiger angehen. "The Blood And Tears" ist nicht zuletzt dank der Sängerin - die im Booklet leider keine Erwähnung findet - ein Vai-Kleinod. "The Ultra Zone" zeigt dann den Vai, wie wir ihn kennen und entweder lieben oder hassen. Gniedel, gniedel twickeldidum, aber nicht wirklich spannend. "Frank" ist eine Hommage an seinen ehemaligen Lehrer und Mentor Frank Zappa.

Richtig krank kommt "Voodoo Acid" rüber. Hört sich so an, als ob er sich zu viel von eben diesem eingepfiffen hätte. Die üblichen Ingredienzen eines Vai-Gitarrenalbums sind auch auf "The Ultra Zone" versammelt. Romantik, Sehnsucht, Spiritualität und Rock 'n' Roll, Steves Kosmos scheint wohl so auszusehen. Und wie bei fast allen anderen Soloeskapaden des Theatralikers und den sieben Saiten heißt es auch dieses mal: Musiker werden ihre Freude haben, aber für die meisten anderen ist "The Ultra Zone" wohl nix.

Insgesamt eine zwiespältige Angelegenheit.

Trackliste

  1. 1. The Blood And Tears
  2. 2. The Ultra Zone
  3. 3. OOOO
  4. 4. Frank
  5. 5. Jibboom
  6. 6. Voodoo Acid
  7. 7. Windows To The Soul
  8. 8. The Silent Within
  9. 9. I'll Be Around
  10. 10. Lucky Charms
  11. 11. Fever Dream
  12. 12. Here I Am
  13. 13. Asian Sky

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1 Kommentar

  • Vor 4 Jahren

    Wen es interessiert, ich zitiere: "The Blood And Tears" ist nicht zuletzt dank der Sängerin - die im Booklet leider keine Erwähnung findet - ein Vai-Kleinod.
    Hierzu wollte ich noch was anmerken - im Netz findet sich folgendes: 'Many of the lyrics are in Sanskrit or parts of Hindi prayer – Vai found these vocal tracks from a CD containing Hindi prayers, and manipulated the vocals to fit the pitch and rhythm of the song.' Quelle: https://genius.com/Steve-vai-the-blood-and…
    Inwieweit das stimmt kann ich nicht beurteilen, aber ich besitze eine CD namens 'A Forest called MULU' - A search for the unexplored, in deren letzten beiden Tracks dasselbe Sample verwendet wird.
    Gut möglich, dass es sich um einen reinen Sampletrack und nicht um einen Song im herkömmlichen Sinne handelt.
    Keine Ahnung warum, aber das musste jetzt raus.