laut.de-Kritik
Tonnenschwere Doom-Brocken und emotionale Melodien.
Review von Michael EdeleUntätigkeit kann man Swallow The Sun mit Sicherheit nicht vorwerfen. Erst letztes Jahr haben die Finnen mit "Plague Of Butterflies" eine sogenannte EP veröffentlicht, die manches Album an Spielzeit locker ausgestochen hat. Von der musikalischen Qualität dabei ganz zu schweigen. Eine US-Tour und einen Wechsel an den Drums später liegt nun "New Moon" vor.
Mit "These Woods Breath Evil" eröffnen sich "New Moon" noch recht ruppig, Sänger Mikko Kotamäki greift weitgehend auf seine keifenden Vocals zurück. Doch bereits mit dem folgenden "Falling World" geben sie ein Paradebeispiel für tiefgreifende, emotionale Melodien. Vereinzelt greift Mikko auf Growls zurück, doch mit seiner klaren Stimme fühlt man sich immer wieder an Jonas Renske erinnert.
Genau wie der Titeltrack sind beides absolut großartige Songs, die es in Sachen Melancholie und Fragilität jederzeit mit den etablierten Königen wie My Dying Bride oder Katatonia aufnehmen können. "Sleepless Swans" beginnt ebenfalls sehr zerbrechlich und sanft, bevor sich kraftvolle Growls ihre Weg brechen und in bitterbösem Gekeife enden. So variabel sich Mikka immer wieder zeigt, das Spektrum reicht den Finnen nicht aus
Im dritten Teil von "Horror", hier mit dem Untertitel "Lights On The Lake", glänzt mit zartem, weiblichen Gesang die Trees Of Eternity-Sängerin Alea. Doch zart bleibt es hier nicht, denn nach den ersten Minuten wechseln Swallow The Sun in einen rasenden Black Metal-Mittelteil über, um anschließend wieder die Kehrtwende zurück zu vollziehen. Vorhersehbar werden die Stücke somit nie.
Denn auch ein tonnenschwerer Death/Doom-Brocken wie der Epos "Weight Of The Dead" hat seinen Weg auf das Album gefunden. Der sich langsam steigernde und dann abrupt endende Song setzt den Schlusspunkt unter ein großartiges Herbstalbum.
25 Kommentare
Für mich DAS Album des Jahres... Und das, obwohl ich generell gar kein grosser Doom-Fan bin. Grossartige Mischung aus Härte und extrem ohrwurmigen Melodien und kein einziger schwacher Track, die Jungs haben sich echt weiterentwickelt!
Hmmm,
das Plattenlabel spinefarm kannt ich bis jetzt noch garnicht.
Sind auch nur so kleine Bands wie Sentenced, Children of Bodom, Nightwish, Finntroll usw drin.
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Das Album hätt ich gern, werds mir wahrscheinlich über kurz oder lang zulegen... auch wenn ich die Jungs als arg sperrig empfinde. Zumindest von CD, live waren se eine Wucht.
Ich bin ... überrascht ... Aber sehr zufrieden mit der Entwicklung! Ich hab ja keine Ahnung, wie ich hier so rüberkomme, aber ich streite mich nicht gerne (Gestalten wie wigwag und Co. sind da eine Ausnahme, aber das mach ich nicht gerne ...).
@Mobbi (« Ich lass' Dich jetzt auch in Ruhe ... »):
Uff!@Mobbi (« ... (zumindest in diesem Thread). »):
Aargh!
:Haare rauf:
Jetzt mal was anderes Leute, speziell die Melodien hier erinnern mich an Blazing Eternity. Kennt die überhaupt noch wer? Deren Platte "A World To Drown In" hat genauso tolle und zeitlos-melancholische Melodien....!!!
@Life_Is_Meaningless (« Jetzt mal was anderes Leute, speziell die Melodien hier erinnern mich an Blazing Eternity. Kennt die überhaupt noch wer? Deren Platte "A World To Drown In" hat genauso tolle und zeitlos-melancholische Melodien....!!! »):
wenn das stimmt, dann werde ich definitiv mal reinhören. vielen dank!