laut.de-Kritik

Die New Yorker pflügen quer durchs Genre-Beet.

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Mit The Exit schwappt wieder eine vielversprechende Band über den großen Teich. Die New Yorker vermischen Reggae, Funk und Rock zu einem angenehmen "Sommer, Sonne, Strand"-Gefühl. Wer denkt, dass dies in eher langweiligem Gitarre-Strand-Gedudel endet, liegt falsch. Denn neben den karibischen Beats und den Sonnenuntergangsromantik-Melodien haben "The Exit" auch ordentliche Gitarrenriffs und eine gute Portion Power auf "Home For An Island" beigemischt.

Der Opener "Don't Push" eröffnet das Album relaxt mit einem dahin schleifenden Funk-Riff. Smooth und nachdenklich erklingt die Stimme von Sänger Jeff DaRosa. Die Dub- und Reggae-Rhythmen verbinden sich zu einem pulsierenden Beat. Die Gitarre und der Bass schlagen eine schnelle Gangart ein und treiben das Stück voran. Im Refrain verlangsamt sich das Lied immer wieder und findet schlussendlich in einem Dub-Indie-Gemisch seinen Höhepunkt. Und so bestätigt bereits der erste Song das Ziel der Band: "Jedes Mal, wenn wir ein Album produzieren, wollen wir ein ultimatives Mix-Tape machen", sagt DaRosa.

In "Back To The Rebells" trifft erneut Rock auf Dub. Ein wunderschöner Funk-Beat eröffnet das Stück und lässt den Kopf schon mal mitwippen. Bei diesem Lied werden die Menschen auf Konzerten beginnen, zu tanzen. "But how much further can you get climbing the same old stairs?" Ja, The Exit wollen andere Wege gehen. Musikalisch erkunden sie bereits neue Pfade. Textlich fordern sie die.

"I left my girl for a guitar. Now I can play all night long", singt DaRosa auf dem Stück "Home For An Island". Der Track selbst wie auch das Album drücken eine gewisse Sehnsucht aus. Man will sich an irgendwas festhalten können, und doch möchte man weg gehen. Deutlich rockiger klingen nun die Gitarren. Sie hallen, beschwören quälend dieses zerreißende Gefühl.

Folk-Feeling kommt bei "Soldier" auf. Eine Mundharmonika unterstreicht die anklagende Atmosphäre. Sie wird begleitet von einer akustischen Gitarre. "I don't share their vision. I see a war, I see the headlines," haucht der Sänger. Entstanden sind die Zeilen wohl aus folgender Zeit: "Ich war 21, lebte das erste Mal allein, und das alles in New York City. Ich saß in meinem Zimmer und fragte mich, was zur Hölle in dieser Welt vorgeht. Ich wollte mich in meinem Zimmer verkriechen, Gitarre spielen und mit niemandem ein Wort sprechen," sagt DaRosa.

"Home For An Island" rast quer durchs Genre-Beet. Und servieren am Ende einen gut klingenden Dub-Reggae-Funk-Rock'n'Roll-Eintopf. In den Urlaub fährt diese Platte auf jeden Fall mit!

Trackliste

  1. 1. Don't Push
  2. 2. Let's Go To Haiti
  3. 3. Back To The Rebels
  4. 4. Home For An Island
  5. 5. Pressure Cooker
  6. 6. Tell Me All Again
  7. 7. The Sun Will Rise In Queens
  8. 8. Soldier
  9. 9. Warm Summer Days
  10. 10. Darlin
  11. 11. So Leave Then
  12. 12. Already Gone

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