laut.de-Kritik

Liegen in der Schnittmenge von Entombed und Dismember.

Review von

Mit dem Apache Label drängt eine kleine aber feine Institution aus Belgien in die Öffentlichkeit, die ein ganz gutes Gespür für den metallischen Untergrund im Geburtsland der geschnippelten Frittierkartoffel hat. Dabei zeigen sie auch einen sehr breiten Geschmack, denn nach Wüstenrock der Marke Southern Voodoo legen sie nun mit The Lucifer Principle fetten Death'n'Roll nach.

Wenn das Label behauptet, dass "Pitch Black Dawn" etwas für Freunde von Entombed, Six Feet Under und Obituary wäre, dann kommt das der Wahrheit ziemlich nahe. Allerdings würde ich noch Dismember hinzufügen. In Sachen Grooves und Melodiearbeit liegen The Lucifer Principle ziemlich genau in der Schnittmenge beider Bands. Die fette Rhythmik haben sie sich bei den Jungs von Entombed abgeschaut und Dismember kommen immer dann ins Spiel, wenn die Sache etwas schneller wird und ein paar packende Leads auftauchen.

Die beiden herausstechendsten Tracks hat das Quintett mit "The Pitch Black Dawn" direkt an den Anfang und mit "Burn" ans Ende ihres Albums gestellt. Die beiden Songs grooven wie Hölle und gehen voll in die Richtung des genialen, aber viel zu kurzlebigen Helltrain-Projekts. Vor allem "Burn" ist eine arschgeile Nummer, bei der Motörhead deutlich ihre Spuren hinterlassen haben. Die Leads klingen sehr gelungen und man hört ansatzweise, dass Basser Mike seinen Dienst an einem Kontrabass verübt, was sonst leider untergeht.

Zügiger und damit eher in der Dismember-Ecke, zischen Tracks wie "Into Decay", das nur bedingt spannende "Soul Saviour Throat Cut" und das mit sehr geilen Leads verzierte "Breakpoint" ab. Die übrigen Tracks setzen wieder vermehrt auf einen ordentlichen Rhythmus, wobei "Feeding The Land Of The Dead" und "Down" sämtliche Elemente recht schlüssig verbinden. Während ""I Am The Law" in Sachen Grooves beinahe an den Opener und den Schlusstrack anknüpft, ist vor allem "There Will Be Blood" interessant, da die Belgier hier recht unerwartet aber auch gekonnt mit ein paar Chören experimentieren.

Für ein Debüt ist "Pitch Black Dawn" auf jeden Fall eine runde und gelungen Sache. Wer den Jungs von Helltrain noch genauso hinterher trauert wie ich, der sollte The Lucifer Principle auf jeden Fall einmal anchecken.

Trackliste

  1. 1. The Pitch Black Dawn
  2. 2. Into Decay
  3. 3. Soul Saviour Throat Cut
  4. 4. Feeding The Land Of The Dead
  5. 5. Down
  6. 6. Breakpoint
  7. 7. I Am The Law
  8. 8. There Will Be Blood
  9. 9. Burn

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1 Kommentar

  • Vor 16 Jahren

    Also der Helltrain-Vergleich klingt interessant. Grund genug mal reinzuhören....

    Apropos: Die Statements diesbezüglich "viel zu kurzlebig", "die ihnen hinterher trauern" (Helltrain)....das verwirrt mich ein bisschen. Ich war immer der Meinung die Jungs gibt es nach wie vor. Auf der off. HP (http://www.mediakonsult.net/helltrain/inde…) kam auch letztes Jahr die Meldung hoch, dass das neue Album im Herbst 2007 veröffentlicht werden soll. Leider hat man danach nie wieder was gehört......
    Weiß jemand mehr?