laut.de-Kritik
Klassische Hymnenrefrains, halsbrecherische Beats.
Review von Sara KäferHardcore Punk war noch nie für Feinheiten und leise Töne bekannt. Hart, laut und schnell heißt die Devise. The Unseen vereinigen, was Hardcore ausmacht: den groben, wütenden Geist, Zorn, der laut hinausgeschrieen werden will, und die "Nimm es nicht einfach hin"- Einstellung. Dabei darf kein Lied länger als drei Minuten dauern.
Generell hat man den Eindruck, The Unseen haben es ziemlich eilig. Nicht nur, dass die Songs kurz und knackig sind. Auch die Pausen zwischen den einzelnen Liedern fallen so kurz aus, dass man genau hinhören muss, um ein neues Lied zu erkennen. Das ist das Werk von Produzent Jim Siegel, der bei The Unseen quasi schon zum Inventar gehört und sich auch dieses Mal wieder um die Abmischung kümmerte.
Die Band hat ihren Sound nicht großartig verändert in ihrer bisher fast 13-jährigen Karriere, aber wenn man sich auf einen Musikstil spezialisiert, der seit den frühen 80ern keine großen musikalischen Sprünge gemacht hat, ist eine Veränderung auch nicht ganz so wichtig. Auch der Sound von "Internal Salvation" bleibt dieser Linie treu, er ist schnell, er ist grimmig.
"Für mich startet das neue Album da, wo "State Of Discontent" aufgehört hat", lautet der Kommentar von Sänger Mark zu der neuen Platte. Dem kann man sich eigentlich nur anschließen. Für jeden, der den Background der Band kennt, enthält "Internal Salvation" keine Überraschungen, sondern klassischen Punkrock, der Einflüsse von Hardcore und Streetpunk vereint.
Jeder einzelne Song steht für sich alleine als ein zorniges Klagelied gegen die politischen Widrigkeiten und die verbrecherische Gesellschaft. Die Singleauskopplung "Break Away" oder auch "Right Before Your Eyes" heben sich dank eingängiger Hooklines ein bisschen hervor und setzen sich sofort im Gehörgang fest. Doch im Großen und Ganzen bleibt das Album eine geschlossene Einheit, fast ein bisschen zu geschlossen.
Dabei beschränken sich die Lyrics nicht auf ein paar Schlagworte wie "Verlogenheit" oder "Tragödie", sondern man erkennt genau, wieso die Jungs der Band so wütend sind und das lauthals rausschreien wollen; trotz klischeehafter Floskeln wie "no future" und "justice".
Die Stärke des Albums und der Hauptunterschied zum Vorgänger ist, dass es noch ein bisschen schneller, ein bisschen härter und rauer, aber auch ein Tick melodiöser ist. Fans der Band, oder eben Hardcore-Fans generell, werden jubelnd die Faust in die Höhe recken.
Für alle anderen gilt: Das ist keine Musik für Kopfhörer. Die klassischen Hymnenrefrains und halsbrecherischen Beats sind kein Nebenher-Gedudel im Auto oder unter der Dusche, sondern müssen im Moshpit live erlebt und gefühlt werden. Denn wie gesagt: Für Feinheiten ist hier kein Platz.
3 Kommentare
Hmmm Ja das Album klingt leider zu sehr nach "State of discontent" -.- Is zwar wenn mans allein betrachtet n geiles Stück Mukke aber auch nichts neues. Das langweilgt zumindest mich.
Noch n kleiner Fehler: 8 jährige Karriere?
Meines wissens 13 Jahre zumindest ist die Complete Singles Collection von den Jungs datiert mit den ganzen Zeug von 1994-2000 ^^
Also 13 jahre minimum
Du hast recht. Sorry. Rechnen war noch nie meins Das können die Kollegen bestätigen...
ich bestätige es. sara beherrscht nicht einmal die vier grundrechenarten. war aber glaube ich im job profile nicht gefordert ...