laut.de-Kritik
Die Jungs aus Orange County treten das Erbe von Pantera an.
Review von Michael EdeleAuf "Haymaker" hat es sich schon angedeutet, auf "Vendetta" waren die Zeichen kaum mehr zu übersehen, bzw. zu überhören: Anstatt sich weiter damit zufrieden zu geben, eine etwas bessere Metalcore-Band unter vielen zu sein, eifern Throwdown lieber ihren großen Vorbildern nach, und die kommen anscheinend aus Texas.
Mit "Venom & Tears" haben Throwdown wohl endgültig das Erbe von Pantera angetreten. Dave Peters ist ohrenscheinlich so was wie Phil Anselmos zweite Lunge, und auch der neue Klampfer Mark Choiniere trägt den Spirit der Riffs und Licks von Dimebag Darrell in sich. Matt Mentley, der auf "Vendetta" noch die Gitarre geschwungen hat, ist einfach an den Bass gewechselt und überlässt die Gitarrenarbeit dem neuen Mann. Der weiß, wie gesagt ebenfalls, dass Dime in Sachen fette Riffs und coole Licks ein ganz großer war und orientiert sich entsprechend an ihm.
Soll heißen, die Jungs aus Orange County sind fast komplett im Metal angekommen und haben die alten Hardcore-Sachen weitgehend über Bord geworfen. Der Opener "Holy Roller" und das pfeilschnelle "S.C.U.M." waren ja schon vor Erscheinen der Scheibe bekannt und stehen sozusagen sinnbildlich für die übrigen zwölf Songs. Zumindest könnte man das beim ersten Hördurchgang ohne Probleme annehmen. Bei genauerem Hinhören fällt doch auf, dass sie ihren Hardcore-Roots nicht ganz abgeschworen haben.
Da wären beispielsweise der typische Breakdown gegen Ende von "S.C.U.M." oder auch Songs wie "Americana" oder "Hellbent (On War)". Letzterer walzt mit seinen breiten Riffs zwar alles platt, hat aber auch einige typische Hardcore-Shouts mit dabei hat. Andererseits ist "Weight Of The World" dermaßen vom Southern Rock beeinflusst und weist genau wie "No Love" einen seligen Pantera-Groove auf, der sich gewaschen hat. Von den Moshparts will ich erst gar nicht reden.
Das instrumentale "Cancer" ist eher was zum Durchatmen und Relaxen. Das schon erwähnte "Hellbent (On War)" hält die Harcore-Fahne noch mal deutlich hoch, doch mit dem Titeltrack und "I'll Never Die A Poisoned Death" steht wohl außer Frage, dass die Metaleinflüsse eindeutig die Oberhand gewonnen haben. Letztgenannter doomt genau wie "Goodspeed" vor sich hin und dürfte manchen Circle Pit-Renner vor ernsthafte Probleme stellen. Dem kann aber abgeholfen werden, denn "I, Suicide" setzt dem Bremsvorgang ein Ende und dreht wieder mächtig am Gashahn.
Mit "Propaganda" haben sie abschließend noch eine gelungene Coverversion von Sepultura am Start, die wohl mehr als eindeutig belegt, in welchen Genre sich Throwdown inzwischen zu Hause fühlen. Heavy as fuck!
4 Kommentare
Es gibt glaube ich keinen Kritiker hier bei Laut.de, dessen geschriebenes Wort so sehr von seiner Wertung abweichen kann. Nach dem Review zu urteilen, hätten die Jungs 4 oder sogar 5 Punkte bekommen sollen. Wieso dann nur 3?
Ich finde das Album ebenfalls klasse, kenne aber die vorherigen Alben nicht! Bzw. habe sie mir nur kurz angehört. Ich stieß erst auf Throwdown als es hieß, sie würden wie Pantera klingen und das stimmt ja zumindest auf diesem Album. "Hellbent" und "Americana" sind meine favorites, aber auch "I Suicide" überzeugt!
Es ist wie Pantera ohne Dimebag, denn an diesen kommt der Gitarrero nicht ran. Aber das erwartet auch keiner.
Gutes Review, auf das ich schon gewartet hab, aber die Wertung ist dann doch zu niedrig...
Gruß
Anti-D
Wer braucht einen Pantera Klon? Da lieber 0815 Bollo Metalcore.
der hulud wieder
For my Friends
Fooor My Family
FOREVER
Straight fucking Edge
Ey, das war wenigstens noch cool, damals.