laut.de-Kritik

Staub, Wüstensonne, wuchtige Riffs, aber ein neuer Horizont.

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Johnny, schmeiß den Lastwagen an, wir fahren wieder in die Wüste! Fünf Jahre sind seit dem letzten Roadtrip der schwedischen Truckfighters vergangen, jetzt veröffentlichten sie mit "Universe" ihr viertes Album. Die Wartezeit hat sich gelohnt.

"Mind Control" schaltet das Autoradio ein. Der Klang der alten Wagenlautsprecher kommt nicht gerade druckvoll rüber, zum Glück hat jemand sein batteriebetriebenes Soundsystem mitgebracht und schließt dieses nach einigen Sekunden an. Ab da gibt's fette Gitarrenwände en masse. Nur die Produktion hätte ruhig noch eine Ecke drückender ausfallen können - aber immer noch besser als ein weiteres überzüchtetes Soundvehikel aus dem Hause Pro Tools.

"Resignation of the chairman is routine", erläutert Sänger Ozo im folgenden Stück. Der Refrain erinnert etwas an Mastodon, wie auch einige andere Momente auf dem Album. Bereits nach diesen beiden Songs ist festzuhalten: Die Truckfighters sind immer noch in Richtung der untergehenden Wüstensonne unterwegs, haben sich aber für eine andere Straße entschieden. Die wuchtige Schwere früherer Alben hat einer neuen Melodie- und Detailverliebtheit Platz gemacht. Das alles lässt sich immer noch unter Stoner Rock einordnen, die Grenzmauern zu anderen Genres fallen aber in sich zusammen.

Hit gefällig? "Prophet" heißt er und kickt von vorne bis hinten. Dangos Bass scheppert fröhlich, Neu-Schlagzeuger Poncho treibt die Maschine rhythmisch nach vorne, alles passt. "Get Lifted" entführt anschließend in psychedelischere Gefilde und verbeugt sich mit einigen Riffs vor den Urvätern des Genres, Kyuss.

"Convention" endet abrupt nach 1:40 Minuten. Sollte man nach einem Schwachpunkt auf der Platte suchen, findet man ihn hier. Die Zeit reicht einfach nicht, um einen guten Song aufzubauen, andereseits stört das Stück auch nicht weiter.

"Dream Sale" handelt vermutlich nicht von den fantastischen Einnahmen neulich auf dem Flohmarkt und lässt bei der Melodieführung des Refrains mal wieder an Mastodon denken. Warum also nicht gleich einen Song mit diesem Namen? Bitteschön, "Mastodont" folgt sogleich und zelebriert in 14 Minuten die ganze Magie staubiger Gitarrenmusik. Am Ende macht sich sogar Lagerfeuerstimmung breit, als die drei Männer aus Örebro zu den Wanderklampfen greifen - ein schöner Abschluss für ein gelungenes Album.

Trackliste

  1. 1. Mindcontrol
  2. 2. The Chairman
  3. 3. Prophet
  4. 4. Get Lifted
  5. 5. Convention
  6. 6. Dream Sale
  7. 7. Mastodont

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