laut.de-Kritik

ESC-Kommerz im Schnellverfahren.

Review von

Als Andreas Kümmert für den Eurovision Songcontest absagt, begründet er seine Entscheidung: Ann Sophie sei besser geeignet für den ESC. Der unbeholfene Typ mit Halbglatze und schlecht sitzender Brille mag damit vielleicht gar nicht so falsch liegen. Denn beim großen Songcontest-Zirkus gewinnt selten der beste Sänger. Äußerlichkeiten und Performance stehen im Vordergrund. Bestes Beispiel liefert der Sieg von Conchita Wurst in der letzten Ausgabe. In dem Punkt sticht die selbsterklärte Rampensau Ann Sophie Dürmeyer, wie sie mit vollem Namen heißt, den schüchternen Kümmert definitiv aus.

Nicht nur ihr Nachname erinnert an ESC-Siegerin Lena Meyer-Landrut. Die offene, unbekümmerte Art, der natürliche Charme mit dem Ann Sophie auftritt, schreien förmlich nach einem Vergleich der beiden. Im Gegensatz zu Lena fährt Ann Sophie aber mit einem großen Nachteil nach Wien: Ohne den Hype, den Stefan Raab mit seiner Castingshow "Unser Star für Oslo" um Lena entfachte, wäre "Satellite" sicher nicht auf dem ersten Platz gelandet.

Genau wegen dieser geringen Erfolgschance musste auch schnell ein Album her. Wer gut aufgepasst hat, wird bemerkt haben, dass zwischen ihrem Sieg beim Vorentscheid und der Veröffentlichung des Albums "Silver Into Gold" weniger als zwei Monate liegen. Der Grund für die Windeseile ist offensichtlich: Sollte Ann Sophie beim ESC einen der hinteren Plätze belegen, interessiert sich danach keiner mehr für die 24-Jährige. Solange sie noch in der Öffentlichkeit steht, verkauft sich das Album besser.

Also ging alles sehr schnell. Laut eigener Aussage hat sie die zwölf Songs innerhalb von gerade einmal fünf Tagen eingesungen. Ann Sophie studierte nach dem Abitur drei Jahre Schauspiel in New York und nahm nebenbei Gesangsunterricht. Sie ist also eine durchaus versierte Sängerin. Trotzdem hört man dem Album die kurze Produktionszeit an.

Es ist selten ein gutes Zeichen, wenn der erste Song einer Platte auch gleichzeitig der stärkste ist. Mit "Black Smoke" tritt Ann Sophie für Deutschland bei der europäischen Hitparade an. Die mit Soul-Elementen gespickte Pop-Nummer lässt die Stärken der ausgebildeten Sängerin noch am ehesten zum Vorschein kommen.

Sie steht gleichzeitig aber auch beispielhaft für das ganze Album. Inhaltlich kommt die Platte nie über die typischen Pop-Themen hinaus. "Cause you said you'd never let me go / And I said I can but now we know / That it's too hard to say three words / Too hard to make it work." Gähn. Beim ESC muss die gebürtige Londonerin ja zum Glück nur einen Song vortragen.

Die Produktionen klingen teilweise wie aus dem Schnellkochtopf von Dieter Bohlen, der wieder einmal für den Charterfolg eines DSDS-Bubis sorgen muss. Da darf natürlich nicht der obligatorische Party-Banger mit Helene Fischer-Reminiszenz fehlen. In "I Don't Know Where I'm Going" intoniert Ann Sophie im Refrain immer wieder simpel "It's alriiiiiiiiight." In Ordnung ist bei der mit nervtötenden Synthies unterlegten Gute-Laune-Nummer aber gar nichts.

Bereits 2013 veröffentlichte Ann Sophie "Time Extended", ihr erstes Album. Da das Ding aber im Tiefflug an den Charts vorbei segelte, wollte Universal wohl Zeit sparen und packt drei Titel einfach mit auf "Silver Into Gold", darunter "Get Over Yourself". Die Nummer könnte auch als schlechter Amy Winehouse-Verschnitt durchgehen.

Der Vergleich mit der britischen Soul-Röhre verdeutlicht: Ann Sophies Gesang fehlt ein Alleinstellungsmerkmal. Die Songs schwirren so eintönig durch die Gehörgänge, dass nichts davon im Gedächtnis bleibt. Ann Sophie weiß zwar durchaus mit ihrer Stimme umzugehen, es mangelt aber an Esprit und eben diesem besonderen Etwas, das einen noch einmal genau hinhören lässt.

Daran ändern auch Balladen wie "Lie To Me" oder - Achtung, besonders einfallsreicher Titel! - "I Think It's A Love Song" nichts. Nachdem die zwölfte Nummer "Silver Into Gold", die gut und gerne auch die achte oder fünfte hätte sein können, dem Ende entgegen brummt, bleibt ein fader Beigeschmack.

Kümmert mag mit seiner Einschätzung, Ann Sophie passe besser zum ESC, vielleicht Recht behalten. Zu mehr als zu diesem Auftritt reicht es dann aber auch nicht. "Silver Into Gold" ist eine öde Pop-Platte geworden, der man in jeder Sekunde anmerkt, dass sie nur noch schnell etwas vom ESC-Kommerz abgreifen will. Gesangliches Talent und radiotaugliche Produktionen täuschen nicht über mangelnde Authentizität hinweg. Zusammen ergibt das einen im Eilverfahren produzierten, langweiligen Klotz aus immer gleichen eingängigen Hooks und Inhalten. Wenn Ann Sophie nach dem ESC in der Versenkung verschwindet, hat sie das sicher auch diesem Machwerk zu verdanken.

Trackliste

  1. 1. Black Smoke
  2. 2. Jump The Gun
  3. 3. I Don't Know Where I'm Going
  4. 4. Lie To Me
  5. 5. Get Over Yourself
  6. 6. Still That Girl
  7. 7. Have You Ever
  8. 8. I Believed
  9. 9. See The Light
  10. 10. I Think It's A Love Song
  11. 11. Changing Lights
  12. 12. Silver Into Gold

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9 Kommentare mit 46 Antworten

  • Vor 9 Jahren

    mal flott an der seite da reingehoert. mit sonem 0815 scheiss werden wir wohl nicht weit kommen. schon gar nicht wenn eine down band aus finnland antritt. man munkelt ja es handelt sich bei denen um baude,morpho,craze und dem/n lautuser(n)

    • Vor 9 Jahren

      "es handelt sich bei denen um [...] dem/n lautuser(n)"

      Was bist du denn für ein Schwachmat?

    • Vor 9 Jahren

      Glaub nicht, dass der darauf jemals wieder eingehen wird. Und wenn, dann war dieser Fehler ja überhaupt nicht ernst gemeint. Aber du musst wieder alles auf die Goldwaage legen.

    • Vor 9 Jahren

      Aber an sich ne dicke Band-Besetzung, aight! :)

    • Vor 9 Jahren

      Yo, die behinderten 4. Mongo-Supergroup. :lol:

    • Vor 9 Jahren

      Trotzdem wärst Du Hurensohn unsere erste Groupie-Fotze. :)

    • Vor 9 Jahren

      @ Manback: Warum hast Du dich eigentlich nicht "Die Eier von Satan" genannt?

    • Vor 9 Jahren

      Ich feier jedes mal, wenn ihr (gefühlt jede 2. hier) das Wort "Hurensohn" verwendet. Wie kleine Kinder, die etwas aufgeschnappt haben und nachplappern müssen. Gebt es doch zu, ihr würdet alle mal gern dem übergroßen Hafti die Rosette lecken. :-) Ihr Jünger der Hurensohnbewegung. :lol:

    • Vor 9 Jahren

      Dude, warum machst du dir über deinen Nick bzw. Avatar was zu eigen, was du im Real Life mit Sicherheit nicht verkörperst?

    • Vor 9 Jahren

      Da muss ich dem Mani ein mal zustimmen, "Hurensohn" ist höchst inflationärer Kindersprech ohne Relevanz - bald Jugendwort des Jahrs.

    • Vor 9 Jahren

      Hey manback! Echt gut, dass du wieder da bist. Tolle Beiträge bisher. Mach weiter so! Du bist der Beste!

    • Vor 9 Jahren

      Danke, Danke. Ich mach das nur für meine Fans. :-)

    • Vor 9 Jahren

      Ja, das machst du auch echt gut! Du bist total eloquent und kommst echt voll geistreich und symphatisch rüber. Einfach super!

    • Vor 9 Jahren

      Supi, freut mich :-). Autogrammwünsche bitte direkt an lautuser@web.de. Danke, bis bald. :-)

    • Vor 9 Jahren

      Wenn ihr den "M.Sc." einfach links liegen lasst, haut er nach 2 Wochen wieder ab, weil sein "Experiment" beendet ist.

      Nach wie vor einfach die traurigste Figur, die es hier je gab.

    • Vor 9 Jahren

      @ Manback: Wasn Konter. Ich finds ja echt schön, dass du dir in allem so sicher bist. Aber du hast Recht, ich bowle relativ wenig und mach grad ne Pause was das Grüne betrifft. Schande über mein Haupt.

    • Vor 9 Jahren

      Hauptsache du siehst ein, dass da eine genau so lächerliche Gestalt bist, wie der nur mittelprächtig pigmentierte Berliner über uns. :-)

    • Vor 9 Jahren

      Im Prinzip hat Baude Recht...hab den M.Sc. jetzt mal auf Ignore gepackt...dann trollt der Hund sich schon wieder und sucht sich n neues Stöckchen zum nachjagen.

    • Vor 9 Jahren

      Jo mach mal Craze. Du solltest sowieso wieder an die Arbeit, dein Chef hat bestimmt noch einen mächtigen Stapel, den du abtippen musst und anschließend gibts als Belohnung einen Fleischlolli vom Chef. :lol:

    • Vor 9 Jahren

      http://www.locopengu.com/images/media/750x…
      hier manback. da ist auch extra für dich noch ein plätzchen frei

    • Vor 9 Jahren

      Torque, der nächste Bildungsverlierer, der hier unlustig daher kommt. Irgendwie ödet mich diese Seite schon wieder an. :-)

    • Vor 9 Jahren

      Gähn...Sogar die Eier von Satan hat mehr Gehalt als dein pseudo-lustiges Geschwafel.

    • Vor 9 Jahren

      Pssst Dude, man soll den manback ignorieren. Wenn sich nicht alle daran halten, dann funktioniert das Ganze nicht und dann explodiert das Internet.

    • Vor 9 Jahren

      Klar, schließlich bist du der Mittelpunkt des Internets nicht wahr? Ich wollte dir nur mitgeteilt haben, dass ich dein möchtegern-elitäres Gehabe fürn Arsch finde, Herr M.Sc. Bevor du jetzt weiter von dir in der dritten Person redest hör ich aber auch auf, sonst tust du mir am Ende noch leid und das würd ich gern vermeiden.

    • Vor 9 Jahren

      Was versprichst du dir eigentlich von deinem Treiben als "holy_manback"? Das "Experiment" ist ja längst beendet und es gibt hier tatsächlich niemanden, der sich wahrnehmbar über deine Beiträge freut und mit dir lacht. Das allgemeine Gähnen kann doch nicht befriedigend sein, oder? Ich schließe eigentlich ungern aus Posts auf die Menschen dahinter, aber du scheinst echt 'ne arme Wurst zu sein, egal ob die Angaben zu deiner Person stimmen oder nicht. Lass einfach mal gut sein.

    • Vor 9 Jahren

      "möchtegern-elitäres Gehabe" ... dass ist das, was hier 90% der User ausmacht. pseudo-elitäres Gequake, was auf nen eingebildet elitären Musikgeschmack gründet. Was Armseligkeit angeht, halt ich euch nur den Spiegel vor. :lol:

    • Vor 9 Jahren

      @Icy: Ich bin vlt. ne arme Wurst, aber ne arme Wurst mit Internetzugang. :-D

    • Vor 9 Jahren

      Jetzt haelt er uns wieder den Spiegel vor, hat sich nix geaendert in Dunkeldeutschland.

    • Vor 9 Jahren

      Ich hoffe, du hast in deiner Master-Arbeit wenigstens zwischen das und dass unterscheiden können. Ansonsten will ich nicht wissen, auf welcher Uni du den gemacht hast. Ehrlich gesagt seh hier niemanden mit seinem Musikgeschmack angeben außer Mister X. Dass du dich nach nem tool-song benennst, in der dritten person laberst und hier bei jeder Gelegenheit mit deinen Abschlüssen um dich schmeißt, spricht eigentlich für sich.

    • Vor 9 Jahren

      Immer noch der Kerl, der es für ein gelungenes Sozialexperiment hält, im geliehenen Armani auf eine Bad-Taste-Kostümparty zu fahren und sich zu beschweren, wie scheiße alle angezogen sind.

    • Vor 9 Jahren

      Hey Dude, Germanisten-Krümel scheißen ist auch das Einzige, was du kannst. Mit deinem Nick, Avatar und Kiffer-Gelaber versucht du hier was darzustellen. Imitation war schon immer das Mittel der Unkreativen. Aber noch ist es nicht zu spät für dich, lerne was Ordentliches, irgendwas mit nem Hauch einer Perspektive, oder willst du dein Leben lang Burger braten. :-)

    • Vor 9 Jahren

      Bezeichnend, dass du Tincos post außen vor lässt. Erbärmlich. Was versuch ich denn darzustellen? Komm hau mal raus. Ich bin Student nur muss ich das nicht andauernd erwähnen, um mein Ego zu polieren. Bei deiner Rechtschreibung würds mich nicht wundern, wenn du gar kein M.Sc. bist sondern beim BND arbeitest, scheinst ja echt ne Menge über mich zu wissen. Soll ich mich jeden zweiten Tag auf meinen Teppich legen damit du zufrieden bist? Ist mir zu ungemütlich. Frag mich echt, was du Kackvogel von mir willst.

    • Vor 9 Jahren

      Warum soll ich auf Tinco's Beitrag eingehen? Nur weil er auf mich gemünzt ist? Bin mir sicher, dass er auch ohne mein Statement darauf ejakulieren konnte.

      "Bei deiner Rechtschreibung würds mich nicht wundern, ..."
      Das klingt ja, als würde ich die deutsche Sprache vergewaltigen. Ich hab andere Prioritäten, als solche kleinen Belanglosigkeiten. Ich hab schon Legastheniker getroffen, die mehr erreicht haben als so mancher Rechtschreibnazi.

      Was ich von dir will? Rein gar nichts, außer zum Ausdruck bringen, dass du ein unsympathisches, arrogantes Arschloch bist.

    • Vor 9 Jahren

      Ach, ich dachte es ginge dir darum, dass ich nicht die astreine Personifikation einer fiktiven Figur bin? Komm zeig mir ein Beispiel für meine angebliche Arroganz. Alles bisher Geschriebene (dich betreffend) geschah aus ner Reaktion auf deine Grütze heraus. Schon klar, dass du jedwede Antwort meinerseits als gelungenen Teil deines "Sozialexperimentes" siehst. Nein du vergewaltigst sie ganz sicher nicht. Und jeder macht Fehler, aber für jemanden der nicht müde wird von seinen Abschlüssen zu berichten, machst du halt zu viele.

    • Vor 9 Jahren

      Was sind das eigentlich für Zeiten, in denen irgendwelche dummen, unsympathischen, arroganten Arschlöcher sich hinstellen und anderen Leuten vorwerfen, dumme, arrogante Arschlöcher zu sein? Ich frage mich grad echt, in was für einer Welt dieser Mensch lebt.

    • Vor 9 Jahren

      Ging an manback

  • Vor 9 Jahren

    Wenn "Black Smoke" das beste Lied sein soll, bekommt die Platte von mir ungehört 1/5. Das Lied ist schrecklich.

  • Vor 9 Jahren

    Ich möchte nicht bestreiten, dass es hierzulande tatsächlich einen Hype um USfO gegeben hat. Allerdings bezweifle ich, dass das vor dem ESC 2010 merkliche Wellen in Europa geschlagen hat. Ich glaube immer noch, dass sich die Televoter überwiegend anhand der Auftritte am Finalabend entscheiden. Und die Juroren kriegt man so einfach auch nicht eingewickelt.

    • Vor 9 Jahren

      Ja, aber Lenas Auftritt war echt schlecht, auch gesanglich. Sie hat gewonnen weil man Satellite schon monatelang vorher im Radio spielte, auch Zb. in Österreich, Schweden usw.

    • Vor 9 Jahren

      Wenn Satellite in Österreich gespielt wurde, dann hat es wenig genützt, weil Österreich am ESC in Oslo nicht teil genommen hat. :D

    • Vor 9 Jahren

      So ein Unsinn, Satellite war nervig aber cathy und eigen, und ihr Auftritt war besser als ein Großteil alle Acts die bisher beim ESC aufgetreten sind. Töne treffen allein sagt nix über Qualität aus. Und Lena bashing ist seit 2011 eh out.

    • Vor 9 Jahren

      Lena M. hat damals einfach nen guten Auftritt hingelegt. Gesanglich gut, der Song war auch ganz gut gemacht. Es war halt der perfekte Gegenpart zu damals. Damals war fast jeder Auftritt, bis auf Deutschland, bunt und laut. Balkanpop/techno, große Balladen etc. Lena M hingegen war das kleine Mädchen aus Deutschland mit ner netten Nummer.

  • Vor 9 Jahren

    Dafür, dass sie die Lieder selbst geschrieben hat, ist es doch nicht übel. Wieviele Jahre haben Erfolgssongautoren ihren ersten großen Hit hatten. Da steckt jahrelange Arbeit dahinter, bis man das raus hat. Dieter Bohlen brauchte dafür auch eine lange Anlaufphase.Auch Leute wie Dr. Luke.

  • Vor 9 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 9 Jahren

    Dafür, dass sie die Lieder selbst geschrieben hat, ist es doch nicht übel. Wieviele Jahre haben Erfolgssongautoren gebraucht, bis sie ihren ersten großen Hit hatten. Da steckt jahrelange Arbeit dahinter, bis man das raus hat. Dieter Bohlen brauchte dafür auch eine lange Anlaufphase.Auch Leute wie Dr. Luke. Sie braucht einfach noch zusätzliche gute Songwriter zur Unterstützung am Anfang. Taylor Swift schreibt ja auch nicht mehr viel selbst. Dann klappt es auch mit dem großen Hit.