laut.de-Kritik
Beatschau des britischen Dance-Duos.
Review von Eberhard DoblerAuf der Tanzfläche abfeiern. Basement Jaxx treten mit ihrer Single-Collection an, um dem Party-Volk ein paar unbeschwerte Stunden zu bereiten. Die britischen Sample-Schrauber funktionieren zwar im Mainstream, haben aber durchaus was zu bieten: okaye Sound-Auswahl, gute Arrangements und eine Produktion, die nie billig, aber manchmal zu cheesy klingt.
Felix Bunton und Simon Ratcliffe kompilieren bekanntermaßen alles, was im Club-Kontext funktioniert: Dance, mal als House und Latin, mal mit Pop, Rock, Dancehall oder Big Beat. Dabei stehen zwei Produktions-Gebote im Vordergrund: Tanzbarkeit und Hymnenfaktor - wie die massiven Clubber "Where's Your Head At" (u.a. mit dem Houser Erick Morillo) oder "Good Luck" (feat. Lisa Kekaula von den Bellrays) zeigen. Erstere funktioniert trotz durchgehender Bassdrum in der Rock-Logik, während "Good Luck" dem Prototyp einer Uptempo-Partyhymne gleich kommt.
Die neue Single "Oh My Gosh" (feat. Vula Malinga) hüpft weniger durch die Gegend und macht auf 80er-funky-Disko im satten House-Tempo. Der Track soll übrigens das nächste Kapitel Bandgeschichte einläuten. In puncto Beat-Programmierung sind die Basement Jaxx jedenfalls in vielen Stilen firm. Ob dreckig und technoid ("Jump'n'Shout"), soulig ("Do Your Thing") oder frenchhousig und mit smoothen Vocals ("Jus 1 Kiss") - die Strandparty ist gerettet.
Eine sauberes Dance-Arrangement offenbart auch der Hit "Rendez-Vu", der auf einer schnellen latinesken Akustikgitarre aufbaut. Der Track dokumentiert zugleich den Schwachpunkt mancher Basement-Songs: die vielen, teils zusammen gewürfelten Vocal-Fetzen. Zudem geht als Sample-Mucker, der den Dancefloor nicht aus der Hand geben will, alles: "Lucky Star" mischt beispielsweise orientalische Samples mit überdrehten Raps (Dizzee Rascal) sowie Charts-Pop-Frauenvocals. Und prompt setzt man sich dem Vorwurf der Beliebigkeit aus.
Negativ formuliert, heißt das Trend-Hörigkeit. Positiv gesehen, probiert der Musiker angesichts der unendlichen Möglichkeiten viel aus und schaut, was drin ist. Die größten Hits der Basement Jaxx auf einer CD im Plattenschrank? Passt schon. Interessanter bleibt die Frage, ob das Duo tatsächlich Wort hält und seinen Stil im Sinne der aktuellen Single festigt.
1 Kommentar
Einige Songs gibts auf der co.uk seite schon zu hören und das Albumcover gibts jetzt auch exotisches teil
http://www.basementjaxx.net/