laut.de-Kritik
Mit Janis Joplin hätte sie sicher jede Menge Spaß gehabt.
Review von Kai ButterweckNach dem eher entspannten Selbst-Exorzismus vor zwei Jahren rieben sich Freunde der schrofferen Gangart schon die Hände, als vor einigen Wochen die Nachricht von einem neuen Studioalbum der Bluesrock-Veteranin die Runde machte. Beth Hart denkt aber gar nicht daran, sich irgendwelchen Erwartungen anzupassen. Madame macht mittlerweile nur noch das, wozu sie Lust hat. Im Fall von "Fire On The Floor" heißt das: Jazz meets Pop meets Soul meets Blues.
Auf ihrem neuen Album entledigt sich Beth Hart so ziemlich aller Genre-Ketten. Abgesehen von elektronischen Experimenten klopft die Grammy-Nominierte an alle Türen. So lassen beispielsweise Salsa-lastige Klänge die Hüften kreisen ("Baby Shot Me Down"), während luftig lockere Pop-Tunes ("Let's Get Together") noch ein letztes Mal an den vergangenen Sommer erinnern.
Befreit und offen für alles atmet Beth Hart verrauchte Jazz-Bar-Luft ein ("Jazz Man", "Love Ganster", "Cocal Cola"). Kurz darauf kratzt sie an orgelgeschwängertem Prärie-Blues ("Fire On The Floor"), packt den kantigen Rock bei den Lenden ("Fat Man") und verabschiedet sich in melancholische Klavier-Welten ("Picture In A Frame", "No Place Like Home").
Es geht hin und her. Einzig Beth Harts markante Stimme präsentiert sich stetig unverändert. Zwischen den Genres pendelnd, gibt ihr Organ den Fels in der Brandung. Abermals erinnert man sich an Alben wie "Cheap Thrills" und "Pearl". Gemeinsam mit Janis Joplin hätte Beth Hart vor knapp 50 Jahren sicherlich jede Menge Spaß gehabt.
Mit "Fire On The Floor" gelingt Beth ein musikalischer Befreiungsschlag. Insider wussten es schon lange: Beth Hart kann mehr als nur Bluesrock. Nun soll es die ganze Welt erfahren: "Ich fühle mich eingeengt, wenn ich versuche, mich nur an einen Stil zu halten. Es gibt so viele wunderbare Genres", sagt die Sängerin. So siehts aus, nicht anders. Applaus!
1 Kommentar mit einer Antwort
"Mit Janis Joplin hätte sie sicher jede Menge Spaß gehabt." Tja, da ham sich die zwei Ladies leider zeitlich verpasst. Aber was sind denn das für butterweckische Lesben-Fantasien? Pfui!
Das sind wohl eher deine eigenen, du Lümmel!