laut.de-Kritik
Lauter Höhepunkte des schlechten Geschmacks.
Review von Josef Gasteiger15 Jahre ist die Bloodhound Gang nun schon unterwegs im Namen des schlechten Geschmacks. Höchste Zeit für eine Greatest Hits-Scheibe. Es stellt sich nur die Frage, ob eine Sammlung der akustischen Blödeleien einer Band, die stets außerhalb ihrer Musik Schlagzeilen machte, wirklich jemand braucht. Wobei die Klamauktruppe sich diese Frage ja bei jedem Output gefallen lassen muss.
Aber das ist nun mal die Bloodhound Gang. Jimmy Pop und Evil Jared machen eben Blödsinn, und recken jedem, der etwas anderes erwartet, die blanke Hinterseite entgegen. Musikalisch verwurstet die ehemalige Depeche Mode-Coverband gängige Rockklischees neben Billig-Großraumtechno und legt obendrauf einige Verrücktheiten wie A-Capella-Gesänge oder Spoken-Word-Beiträge.
An den Single-Hits "Along Comes Mary", "Fire Water Burn" und "The Bad Touch" kommt man im Radio heutzutage immer noch nicht vorbei. Dabei besitzen vor allem die reinen Albumtracks mangels Totnudelung durch die Rundfunkstationen dieser Welt noch einen gewissen Charme.
Im Vergleich zum platten und allzu berechnenden Fäkal-Stil der neueren Werke auf "Hefty Fine" garantieren der A-Capella-Track "You're Pretty When I'm Drunk" vom ersten Album oder die komplett verrückte Trucker-Erzählung "A Lapdance Is Better When The Stripper Is Crying" auf wundersame Weise einige Schmunzler.
Das ist bei weitem mehr, als man von den unterirdischen musikalischen Elektrodiskonter wie "Uhn Tiss Uhn Tiss Uhn Tiss" oder "Screwing You On The Beach At Night" sagen kann. Seichten Crossover zwischen Computergepiepse und verzerrten Gitarren bietet im Übrigen auch der aktuelle Kaufanreiz "Altogehter Ooky", der sich aber nur in die lange Liste belangloser Bloodhoung Gang-Songs einreiht.
Jimmy Pops Beitrag zum unsäglichen "Disco Pogo" der Atzen toppt noch alle anderen Peinlichkeiten. Ohnehin schon ein Kandidat für "Lieder, die Welt nicht braucht", ist der erste Vers selbst für Pop-Niveau nur Ausschussware.
Unterm Strich ist die Musik der Bloodhound Gang nicht viel mehr als ein Grund, um auf Bühnen und Videos heiter bis schwachsinnig anzüglichen Klamauk aufzuführen. No Hard Feelings!
29 Kommentare
Jaja Erinnerungen. Und nun fragt man sich, wie man sowas mal lustig finden konnte...
Hoher Nostalgiefaktor!
Das Cover haben die doch aus der Shirtinatorwerbung geklaut
Die Texte der Bloudhound Gang fand ich eigentlich gut, auch wenn ich manches englisches Konstrukt vom Sinn her nur erahnen konnte.
Ich hab mir mit 19 ein Album von Vanilla Ice gekauft
PS: Boar, geht mir das Flash-Geflacker hier auf den Senkel...
ich find die bloodhound gang eigentlich ganz wichtig, hab mir auch zwei alben von den gekauft irgendwann mal. aber dieser disco pogo-scheiß. das ist doch kotzescheiße.
Die ersten beiden Alben waren wirklich gut, weil die (natürlich nur textlich) definitiv einfallsreich waren, ohne Kotz-Image auskamen und wahnsinnig unterhaltsam und spaßig waren. Dann war das Haltbarkeitsdatum auch schon so langsam überschritten, die Jungs wurden selbst für ihre Verhältnisse unkreativ und fingen an uns durch ihr Kotzen, Ficken, Pöbeln zu nerven. Schade