laut.de-Kritik
17 Euro zu viel.
Review von Kai ButterweckDas neue Bon Jovi-Album "This House Is Not For Sale" steht noch keine sechs Wochen im Regal, da folgt bereits das Live-Brüderchen der Studioversion. Eingespielt im Oktober im Londoner Palladium dürfen sich die neuen Dreiminüter aus der New Jersey-Hitschmiede nun unter Live-Bedingungen beweisen.
Natürlich ist die Musikpolizei sofort auf den Barrikaden, wenn solch ein musikalischer Schnellschuss kurz vor dem Weihnachtsfest erscheint. Sich aber bei einer Mainstream-Kapelle wie Bon Jovi darüber zu beschweren, dass der Kommerz auf die Spitze getrieben wird, ist ähnlich sinnvoll wie das Einreichen einer Ich-möchte-jetzt-mal-die-Wahrheit-hören-Petition beim Deutschen Bundestag. Manche Dinge gehören einfach zusammen. Punkt.
Die Musik? Tja, das komplette neue Studioalbum, ergämzt um kreischendes Gejauchze aus den Kehlen von gut 2000 eingefleischten Fans. Selbstverliebt und allen Freunden von musikalischen Experimenten den Stinkefinger zeigend, spielen die Amis ihren Hier-und-Jetzt-Stiefel runter. Einzig Frontmann Jon Bon Jovi tanzt zu Beginn der Veranstaltung ein wenig aus der Reihe: "Hello, my name is Bruce Forsyth", kichert er ins Mikrofon. Ein kurzer Lacher. Danach vergeht unsereins die gute Laune.
Bis auf die Tatsache, dass Jon Bon Jovis Live-Stimme noch quäkender rüberkommt als unter Studio-Bedingungen und sich der glattgebügelte Ausgangssound live etwas druckvoller und rockiger präsentiert, bekommt man auf "This House Is Not For Sale - Live From The London Palladium" nichts Neues serviert.
Auf den nicht vorhandenen Nährwert jedes einzelnen Songs noch einmal näher einzugehen, macht keinen Sinn. Kollege Binder hat in seiner Album-Kritik zur Studiovorlage das Fiasko auf den Punkt gebracht. Wie damals gilt auch hier: Das sind klare 17 Euro zu viel.
4 Kommentare
Auf den Punkt gebracht
kann nur verdient sein.
Musik für Jerome K.
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