laut.de-Kritik

Aggressives Shouting und melodische Gesangspassagen.

Review von

Century Media freuen sich in ihrer Presse-Info, dass sie nun das deutsche Metalcore-Triumvirat aus Heaven Shall Burn, Maroon und Caliban bei sich unter Vertrag haben. Eine durchaus zweischneidige Sache, gibt es doch nach wie vor genügend Metal-Fans, die schon bei der Nennung von 'Metalcore' sofort dicht machen.

Davon abgesehen sind Heaven Shall Burn und Maroon eh nur noch bedingt zu dem Genre zu zählen, da sie oft genug über den Tellerrand hinaus schauen. Weitaus weniger offen zeigen sich in dieser Richtung Caliban, legen dafür mit "Say Hello To Tragedy" aber ein durchaus starkes Album vor. Wem bei "The Undying Darkness" dank des hohen Melodieanteils der Lala-Faktor noch zu hoch war und wer dem etwas krampfhaften Back To The Roots-Versuch auf "The Awakening" nichts abgewinnen konnte, der liegt mit der neuen Scheibe vielleicht richtig.

Bereits beim Opener "24 Years" tauchen ein paar sehr atmosphärische Keys und leichter Klargesang auf, der stark durch einen Phaser gejagt wurde. Auch die folgenden "Love Song" und "Caliban's Revenge" setzen weitgehend auf rabiate Power. Mit der potentiellen Hitsingle "End This Sickness" stellen Caliban außerdem unter Beweis, dass sie durchaus ein Händchen für derbe Riffs und aggressives Shouting in Verbindung mit ein paar treffend eingesetzten, melodischen Gesangslinien besitzen.

Leider schieben sie direkt "Walk Like The Dead" hinterher, deren cheesy Refrain den Song nicht nur ausbremst, sondern auch gleich zu Anfang jegliche Spannung raus nimmt. Dafür gibt es aber genügend andere Tracks, die einfach richtig Laune machen.

"Liar" glänzt beispielsweise mit typischem Schwedenriffing, bei dem auch der zweistimmige Gesang passt. Ein wenig zwiespältig könnte dagegen "All I Gave" bei den Fans ankommen. Während die einen hier dank verstärktem Klargesang und trägen Tempos gleich wieder müde abwinken, lassen sich andere von der getragenen Stimmung hoffentlich begeistern. Mir gefällts jedenfalls.

Trackliste

  1. 1. 24 Years
  2. 2. Love Song
  3. 3. Caliban's Revenge
  4. 4. End This Sickness
  5. 5. Walk Like The Dead
  6. 6. No One Is Safe
  7. 7. Liar
  8. 8. The Denegation Of Humanity
  9. 9. Unleash Your Voice
  10. 10. All I Gave
  11. 11. In The Name Of Progression
  12. 12. Coma

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16 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Heyhou, dieses Album gibt wieder eins auf die...*ähem* Fresse. Aber es wird zwischendurch auch clean gesungen, was ich nicht unbedingt schlecht finde, trägt zur Atmosphäre bei, allerdings fand ich diese Verzerrungen zu den cleanen Vocals auf "The Awakening" ein wenig besser. Insgesamt ein gutes Album zum Headbangen, das auch ein paar nette Melodien im Gepäck hat. Muha. Übrigens: Bass Explosions werden immer populärer, was ich sehr gut finde, z.B. im Track "24 Years". Das knallt so schön rein. Wenn man dann noch die entsprechende Surroundanlage mit einem dicken Subwoofer hat... lustig, nur nicht für die Nachbarn.

  • Vor 15 Jahren

    eigentlich ist jeder song ein volltreffer, in meinen augen sind caliban die beste metalcore band die es im moment gibt (wenn man es metalcore nennen will) !

  • Vor 15 Jahren

    Caliban - eine Band die spaltet...die einen lieben sie, die anderen finden den geschminkten Sänger und seine Begleiter schlichtweg überbewertet. Dazwischen gibt es kaum etwas. Nun gut, aber sowas mußten auch schon die Jungs von 4lyn durchleben, wobei ich beide Bands jetzt natürlich nicht vergleichen möchte. Außer das beide aus Deutschland kommen, wars das nämlich
    schon. ;-)

    Zur neuen CD gibt es nicht viel zu sagen:
    Handwerklich gut eingespielt, druckvolle Produktion, fette Songs. Stimmt soweit alles.

    Kleiner Wehrmutstropfen: An "the Opposite from within" kommt es trotzdem nicht ganz heran.
    Außerdem ist es für mich immer noch unverständlich, das der Co-Sänger auf TOFW einfach rausgeschmissen worden ist.(Zur Erinnerung, das war der Namenlose, welcher von Andy laut Rockhard Interview einfach nur als "der Typ, den ihr auf der Platte hört, ist raus" vorgestellt bekommen haben, was übrigens nicht sonderlich stilvoll ist)...

    Auch wenn sich Denis als zweiter Sänger schon stark verbessert hat (man erinnere sich an die unsäglich dünnen und schlimmen Gesangslinien auf Undying Darkness), die Gesangsleistungen und auch den Stimmenumfang von Mister X kann er nicht erreichen.

    Qualität liefert Caliban immer ab; fragt sich nur ob Champions League oder doch einfach nur "Bundesliga".

    Ich gebe der neuen Scheibe 4 von 5 Punkten.