laut.de-Kritik
Die Düsseldorfer feuern aus allen Rohren.
Review von Kai ButterweckDie Düsseldorfer Metalcore-Combo Callejon liegt im Zeitalter des Durchhaltens voll im Trend. Statt sich der Covid-Finsternis zu beugen, melden sich Callejon gestärkt aus der Zwangspause zurück und präsentieren im Jubiläumsjahr (die Band feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen) ihr zehntes Studioalbum, das vor Energie nur so strotzt und allen Trademark-Fans ein breites Lächeln ins Gesicht zaubert.
Ein bedächtiges Synth-Intro macht den Anfang, ehe urplötzlich die Branchenhölle losbricht. Angetrieben von einem wahren Drum-Inferno drehen Callejon alle Regler auf zehn. Der Sound kommt satt und brachial. Wüsste man es nicht besser, könnte man glauben, hier sei ein ganzes Metal-Orchester am Werk. "Die Zukunft ist ein Leichenhaus!", dröhnt es furchteinflößend durch die Boxen. Wie auch schon auf dem Vorgänger zieht Mastermind und Sänger BastiBasti im Rampenlicht alle Strippen, diktiert das Tempo und bestimmt je nach Laune und Gefühl den Härtegrad des großen Ganzen.
Komplex und facettenreich decken Songs wie das ultraschnelle "Tor Des Todes", das nicht minder flotte Thrash-Feuerwerk "Sternenstaub" und die zwischen hart und zart pendelnde Atmo-Hymne "Emokeller" das komplette Spektrum eines Genres ab, das nur allzu gerne ausbricht und den Schubladendenkern dieser Welt die lange Nase zeigt.
Callejon skizzieren im Herbst 2022 ein düsteres Bild der Zerrissenheit. Wohin möchte der Kopf? Was verlangt das Herz? In welche Richtung tendiert das Bauchgefühl? Es scheinen so viele Türen offen zu sein, und doch steht man viel zu oft still und sieht sich mit großer Ohnmacht und noch größeren Ängsten konfrontiert. Die atmosphärische Kraftballade "Ich Komme Niemals An" bringt es schließlich auf den Punkt. Der Titel ist Programm.
Zum Ende hin wandeln Callejon gekonnt und voller Intensität auf den Spuren der Deftones ("Hexenhaus"). Der Soundtrack zum Kampf mit den eigenen Dämonen feuert noch einmal aus allen Rohren ("Silver Surfer"), ehe das siebenminütige "Loreley" ein fulminantes und stimmungsgeladenes Paket aus allem schnürt, was der Hartholzmarkt so hergibt.
Langsam, schnell, laut, leise, hell wie die Sonne und düster wie die Nacht: ein wahrhaft würdiger Abschluss einer Reise, die so viele Eindrücke hinterlässt, dass man im ersten Moment gar nicht weiß, wie man das Dargebotene greifen und verarbeiten soll. Gut, dass es einen Button mit der Aufschrift "Repeat All" gibt.
3 Kommentare mit 4 Antworten
Fremdschammusik für lauchige Almans
Was hast du denn für Probleme?
Cringe. Deutsch klingt so furchtbar gewollt, gerade ohne lyrisches Talent. Weitgehend unmusikalisch ist die Sprache sowieso, also bräuchte es schon große Bemühungen der Intonation oder Dichtung.
Musikalisch würds international für solch einen Standard 3/5 Sternen geben, hier freut man sich halt schon derbe, wenns zu diesem Standard überhaupt reicht. 2/5.
Schön gesagt
Nachahmung ist und bleibt die höchste Form der Anerkennung
@zür.de: selten so einen scheiß gelesen. Scheint ja ein richtiger Klug scheiss er zu sein.Was für eine Sprache sprichst du denn? Deutsch? Wie peinlich.
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