laut.de-Kritik
Brandsalbe! Wir brauchen Brandsalbe!
Review von Kai ButterweckDanko Jones ist kein Freund von Experimenten. Die Devise des Kanadiers lautet: Entweder es rockt, oder es landet auf dem Müll, ganz einfach.
Seit nunmehr fast zwanzig Jahren zieht der nach eigenen Angaben "härteste Arbeiter im Rock-Business" eine Sound-Schneise aus grollendem Straßenköter-Rock, Garage-Punk und noisigem Blues hinter sich her. Auf die nächsten Zwanzig? Nimmt man das neueste Studioalbum als Maßstab, kann die Antwort nur lauten: aber hallo!
Der Titel des Gesamtpakets ist Programm. "Fire Music": Hier brennt es lichterloh. Selbst Flammen in Herzform, die geschmeidig Richtung Himmel züngeln, hinterlassen Brandblasen in Fußballgröße ("I Will Break Your Heart").
Wenn Danko Jones den schelmisch grinsenden Hinterhof-Rivers Cuomo mimt, rennt selbst die toughste Dame schluchzend zur Vordertür raus. Mädels die mit Torontos "Rock'n'Roll Badass Number One" anbändeln wollen, sollten sich warm anziehen und keine langfristigen Zukunftspläne erwarten. Danko Jones ist gerne heute hier und morgen da, ein Leibeigener der Straße, ein schnell schießender Vagabound of Rock'n'Roll, ein Kerl, der nur dann ein Lächeln aufsetzt, wenn es so richtig knallt.
Das tut es auf "Fire Music". So richtig. Getreu dem Motto "Schuster bleib bei deinem Leisten!" schickt der Sänger zusammen mit seinem Dauerkollegen John Calabrese und Drummer Nummer sieben in der Danko Jones-Geschichte, Rich Knox, einen wummernden High Energy-Dreiminüter nach dem anderen ins Rennen. Dabei setzt der Dreier abermals auf die musikalischen Grundelemente: Rock, Blues und Punk.
Angereichert mit dem einen oder anderen Ohoho-Chor scharrt am Ende ein schnaufendes Wildpferd mit den Hufen, das nur eine Richtung vor Augen hat: geradeaus. Egal, ob versiffte 500er-Clubs voll schwitzender Leiber ("The Twisting Knife", "Gonna Be A Fight Tonight", "Body Bags", "Watch You Slide"), bis auf den letzten Platz gefüllte Stadien ("She Ain't Coming Home") oder Querfeldein-Welten ("Do You Wanna Rock", "Getting Into Drugs"): Auf dem Rücken eines furchtlosen Hengsts nehmen die drei Danko Jones-Verantwortlichen jede Hürde mit einem lockeren Lächeln auf den Lippen.
Wer das Jahr 2015 mit knüppelhartem, mit reichlich Hooks und langlebigen Schnodder-Harmonien gespicktem Schweinerock beginnen möchte, wird mit "Fire Music" bestens bedient. Hier gibts Danko Jones pur. Neues? Fehlanzeige. Aber: Wen juckts? Der Kerl schwitzt immer noch Blut, brüllt wie ein Löwe und macht die Nacht zum Tag wie kein anderer. Brandsalbe! Ich brauche mehr Brandsalbe!
2 Kommentare mit 18 Antworten
Endlich einen Vertrag in der Promoabteilung von Amazon, Kai? Nicht? Schade!
Wie ich drauf komme? Nun bei Spotify ist erst ein Titel zu finden, nämlich "Do You Wane Rock". Also auf nach Amazon, immerhin sieben Veröffentlichungen auf eine Streich hier. Allein das macht mich stutzig. Der Typ hat noch nie mehr als sieben Scheiben auf einmal verkauft und nun gleich sieben verschiedene Veröffentlichungen. Wenn das nicht die Umsätze ankurbelt? Aber Nada nix zu finden bei Amazon. Klar Album erscheint ja auch erst am 6.2.2015. Da drunter fand sich dann der Promotext.
"Auf sieben Alben hat Danko Jones dem Rock n Roll seinen ganz persönlichen, unverkennbaren Stempel aufgedrückt. Vom Blues über 60er Garage-Rock, 70er Hard Rock oder Power Pop, dem Hardcore der Achtziger, Indie Rock und Skandinavischer Metal aus den 1990ern, bis zu einer nicht unwesentlichen Portion Humor aus dem Stand Up-Comendian-Repertoire, reichen Dankos stilistische Einflüsse. Und sie können doch nicht vollkommen definieren, was die Band um ihren charismatischen Frontmann ausmacht. Auch wenn sich all seine Alben auf besagte Grundpfeiler stützen, unterscheiden sie sich dennoch in individueller klanglicher Charakteristik und Attitüde. Auf dem von Eric Ratz (Billy Talent, Monstertruck, Metric) produzierten Fire Music befeuert das Power-Trio nochmal alle Attribute, die ein Danko Jones-Album bislang ausgemacht haben. Diese 11 Songs sind nur noch härter, kühner und kompakter als alles, was Danko bisher angepackt hat sie sind Fire Music !"
Prima dachte ich, Kai hat seinen Platz endlich gefunden.
und was genau soll das jetzt andeuten ?
Dat wüsste ich jetzt auch gerne komm speedi, klär uns auf!
Wechsel mal deine Drogen, Speedi.
Speedy bringt die Wahrheit ans Licht, wie Huffington Post.
Der lernt doch nie, zum Punkt zu kommen.
Jaja, Sellout-Kai tanzt auf allen Hochzeiten, der alte Turbokapitalist.
oh yes, I'm a pure dance-machine!
Das soll andeuten das KB einen kurzen, mir eine Platte verkaufen wollenden, Promotext geschrieben hat. Vergleich ich seinen Promotext und die Übereinstimmungen im Amazontext kommt man selbst blind da drauf.
Das eigentlich traurige dabei ist, das er es besser kann und zwar dann wenn er sein Herz neben seinem Hirn einschaltet. Beides vorhanden, mir sicher bin. Das kommt daher vermute ich, das man "Erster" sein will beim Reviews schreiben, aber das Tempo dem Review meist nicht gut tut. Indiz in dem Fall, 4.2. wird ein Review raus gehauen, was keines ist, Album erscheint erst am 6.2.
KB noch was persönliches, weil ich annehme das du meine Kritik sogar persönlich nimmst. Ich mag deine manchmal echt geilen Kurzkommentare wie auch hier: "Brandsalbe! Ich brauche mehr Brandsalbe!" Deswegen hab ich es überhaupt gelesen. Was ich vermisse ist das Salz in der Suppe sozusagen. Einleitend schriebst du was von 20 Jahren im Geschäft der gute Danko? Wo tauchen die auf, wo erzählt mir dein Text das Danko es wirklich geschafft hat mal ein besseres als ein Durchschnittsalbum abzuliefern?
"Indiz in dem Fall, 4.2. wird ein Review raus gehauen, was keines ist, Album erscheint erst am 6.2."
Kleine Info am Rande: So ein Album liegt manchmal schon Wochen vor Veröffentlichung beim Kritiker. Daher ist das VÖ-Datum kein Indiz darfür, wie viel Zeit man sich für die Kritik genommen hat.
oh, ich nehme gar nichts persönlich, dafür habe ich gar keine zeit. hallo? ich bin schließlich turbokapitalist. würde ich mich hier in die kommentare reinfressen und mir darüber gedanken machen, käme mein zehn-minuten-pro-review-plan ins wanken für die "geilen kurzkommentare" geht übrigens immer am meisten zeit drauf. nicht so einfach. freut mich, dass sie dir gefallen und du dadurch einen anreiz erhälst, reviews von platten zu lesen, die dich scheinbar eigentlich gar nicht interessieren. so soll es sein. in diesem sinne: ein hoch auf das salz in der suppe und den seit 20 jahren im durchschnitt badenden danko jones!
"Daher ist das VÖ-Datum kein Indiz darfür, wie viel Zeit man sich für die Kritik genommen hat."
Das ist mir zu böse gegenüber KB! Der haut also eigentlich sehr langsam (Einfingersuchsystem? Indiz dafür, kennt Shift nicht) in die Tasten, bei der allgemeinen Kürze seiner Texte. Ganz schön böse SK, schäme dich.
Und mit dem Versuch eine Antwort ironisch klingen zu lassen, zerdeppert er sich gerade den eigentlich guten Anfang beim Frage - Antwort Teil in diesem Nichtforum.
Immerhin hat Kai die letzten drei Reviews über Dankos Alben geschrieben. Er weiß sicher wo von er spricht. Seit dem 2003er Überalbum "We Sweat Blood" spielt Danko in eher kleinen Hallen bzw. als Vor-vor-vor Band bei irgendwelchen Festivals. Das ist mehr als durchschnittlich. Der brauch mehr als ein paar Turbokapitalpromoschreiberlinge um erfolgreich zu sein. Mensch Kai, mach es mir doch nicht so einfach.
ich kann nach wie vor keinen zusammmenhang zwischen dem was auf amazon steht und der review hier ausmachen.aber evt. hab ich ja wirklich was an den augen, bin ja nun auch nicht mehr der jüngste.
whatever, schreib ruhig weiter speedy,der lautuser scheint heut net am start zu sein,so bringen mich wenigstens deine gedanken über den arbeitstag
Der Typ sollte sich einen Aluhut kaufen. Das grenzt ja schon fast an Chemtrailismus.
"den arbeitstag"
Mich auch. Könnten jetzt Smalltalken über langweilige Jobs.
Zerdeppert, broken und busted...
@ speedi
besser nicht.komme ja auf laut, um dem grauen alltag zu entfliehen.
hier will ich nur jubel ,trubel, heiterkeit, da hat das leidige thema arbeit nichts verloren
Andere Menschen brauhen Heroin um sich selbst zu zerstören. Bei Speediconzal reicht mal wieder ein Kommentar auf laut.de.
Die Review ist jetzt nicht wirklich das gelbe vom Ei, es ist aber auch schwer sich bei dem Output von Danko immer was neues auszudenken. Man könnte auch einfach ungehört 4/5 geben und schreiben: "Rockt wie immer!" wäre völlig OK!
Seh ich ähnlich... würde dann aber eher die 3 zücken. Danko liefert natürlich immer konstant und ohne Ausfälle das was man von ihm erwartet. Auf Albenlänge is mir das aber dann mittlerweile aber einfach zu eintönig.
Live werd ich sie mir aber weiterhin gerne geben, vor allem da Ticketpreise noch nich so komplett überzogen sind.