laut.de-Kritik

Die Kleine will kantiger sein als ihre Sauberschwester.

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"Das ist die wahre Dannii Minogue", sagt die Sängerin über "Neon Nights", "Ein bisschen Fun, sexy und so viel, wie ich noch nie in ein Album hinein gesteckt habe." Schon der Titel des Albums sagt viel ... Denn in welchem Jahrzehnt liefen Menschen, die sich für modebewusst hielten, in derart grässlich knalligen Neonklamotten rum? Genau, in den Achtzigern. Und in diesen spielt auch Danniis viertes Album.

Elektronische Beats machen den Hauptgang der Platte aus. Gott sei Dank ist die Musik nicht so unverschämt aufdringlich wie der Modetrend. Nur zur Nachspeise gibt es mit "Who Do You Love Now?" eine süße Ballade. Wenn man den leicht rauen, kantigen Sound hört, könnte man meinen, Dannii wolle sich aus dem Schatten ihrer großen Schwester Kylie lösen. Doch dafür sind noch zu viele musikalische Parallelen zu entdecken. Die Beats, die Synthies, beides ist bei Kylie und Dannii sehr ähnlich. Auch die Stimmen der Schwestern unterscheiden sich nicht groß.

Danniis Songs, an denen sie selbst mitgeschrieben hat, könnten als Remixe der Nummern ihrer großen Schwester durchgehen. Teilweise erinnert das Album an Spillers pumpendes "Groovejet". Es knarzt und kratzt ein wenig mehr, als bei den genannten Vergleichen. Und doch bleibt die Basis die selbe. Breaks lassen den angenehmen Fluss der Stücke stocken. Zum Beispiel bei "On The Loop", das wieder den Vergleich zu einer anderen Künstlerin ziehen lässt: Der verschrobene Elektrohit erinnert stark an Madonna.

Ein dreckigeres Image als ihre Sauberschwester will sich Dannii sowohl mit ihrer Musik, als auch mit ihrem Auftreten erarbeiten. Mit ihren Schauspielrollen in den "Vagina Monologen" und als "Lady McBeth" hat sie da schon vorgelegt. Das Album kann über Strecken durch seine Kanten mithalten.

Wenn man unter den Krachern des Albums die Firestarter wählen müsste, fiele einem sofort "I Begin To Wonder" ein. Die Singleauskopplung pumpt angenehm los und schraubt sich langsam zum elektrisierenden Tanzflächenfüller hoch. "Who Do You Love Now", auf dem Riva Danniis Stimme featuren, knallt vom ersten Ton an, ist aber bei weitem nicht so spannend. Clubmusik, die auch in der Großraumdisco niemanden aufregt.

Trackliste

  1. 1. Put The Needle On It
  2. 2. Creep
  3. 3. I Begin To Wonder
  4. 4. Hey! (So What)
  5. 5. For The Record
  6. 6. Mighty Fine
  7. 7. On The Loop
  8. 8. Push
  9. 9. Mystified
  10. 10. Don't Wanna Lose This Feeling
  11. 11. Vibe On
  12. 12. A Piece Of Time
  13. 13. Who Do You Love Now?
  14. 14. It Won't Work Out

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1 Kommentar

  • Vor 15 Jahren

    Ein Album, das wirklich Spass macht. 80er Sound und teilweise wilde Elektrobeats lösen sich ab. Absoluter Oberkracher, ist "i begin to wonder", das auch nach Jahren und 10000 mal hören immernoch einer meiner Elektro-pop favoriten ist. Besonders auch der nach dem Album gefolgt mix mit Dead or Alives "you Spin me" ist genial! Allerdings gibt es bei den abwechslungsreichen Klangteppichen ein paar Talfahrten. Hey! for the record und piece of time klingen irgendwie hohl und unausgereift.