laut.de-Kritik
Spielhöllen-Sound ohne echtes Alleinstellungsmerkmal.
Review von Moritz KleinGute Sounds mittelmäßig zu kopieren und beim Drogenkonsum mitzuhalten, macht einen noch lange nicht zu Playboi Carti. Vielleicht dauert es aber auch einfach eine Weile, bis das alle verstanden haben: "Ready 4 Rage" ist ein bisschen austauschbar. Das macht eigentlich nichts, denn Data Luv ist gerade so volljährig. Dass er sich 2019 mit erst 15 Jahren als Künstler etablierte und seitdem bei Ufo361 unter Vertrag steht, ist beachtlich – das macht sein neues Album aber auch nicht fantastisch.
Mit "Ready 4 Rage" bekommen wir elektronische Spielhöllen-Musik über Drogen, Girls, Allmachtsfantasien, die erdrückende Schwere des menschlichen Leids und den saftigen Preis von Schmuck. Data Luv arbeitet viel mit enttäuschendem "Shawty"-Gelaber und ausgelutschten "Sie will/tut dies und das"-Sätzen.
Unter mehrfachen Lackschichten dieser (vermutlich teuer produzierten) Klänge lassen sich zusammengeklaubte Einflüsse erkennen: Lil Peep, Playboi Carti, Gunna und die Stile ihrer präferierten Producer werden vorbildhaft recycelt – die üblichen Verdächtigen, wenn es bei der eigenen Originalität mangelt. Verzerrte Synth-Klänge werden bei "Die Lit" abgeschraubt und bei der eigenen Produktion anmontiert – been there, done that.
Auch die Emo-Schiene, die bei Peep noch neu und frisch war, ist langsam wirklich genug abgekupfert worden. Einige Tracks wie "Hahaha!" sind fast in Ordnung, wobei erwähnt sei, dass ein wie in diesem Fall gut produziertes Video Wunder wirken kann.
Neben Data Luvs künstlerischem Vater Ufo361 sind Selmon und Edo Saiya als Features vertreten, die sich in den Stil des Albums gut einfügen, aber keine Wunder bewirken.
Das alles soll nicht heißen, dass Data Luv seine Sache besonders schlecht oder billig macht, ein echtes Alleinstellungsmerkmal lässt sich bei ihm aber bisher kaum erkennen. Und das muss er früher oder später entwickeln, wenn er auf lange Sicht nicht im Einheitsbrei untergehen möchte – zum Glück bleibt ihm da noch Zeit. Data Luv ist noch sehr jung, das muss man ihm wohl zugute halten: Viele Künstler:innen finden erst mit der Zeit ihren eigenen Weg. Bis dahin – Shawty will dies, Shawty tut das.
4 Kommentare
Ich bin zu alt für diesen scheiß/5
Review 5/5.
Ey! Wo kommt jetzt der zweite Stern in der Redaktionswertung her?
alles ein zerfahrener wust an nichtssagenden nichtigkeiten gemixt mit pseudohippen englisch/deutsch kauderwelsch und herzschmerzschrott für die biorunkelrübentonne