Porträt

laut.de-Biographie

Death From Above 1979

Ein Bass, ein Schlagzeug und ein paar Effekte. Mehr braucht das kanadische Duo nicht, um mit ein dutzend Songs die Musikwelt ordentlich und überaus erfolgreich zu verprügeln. Denn so groovy wie auf ihrem Debüt im Jahr 2005 hatte man schon lange nicht mehr eine Kopfnuss verpasst bekommen.

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Explosionsartig überrollen die zwei Jungs aus Toronto seit ihrer Gründung Anfang des Jahrtausends mit ihrem Sound nach und nach die Welt. Dieser macht es sich irgendwo zwischen Grindcore, Noise, 80s-Pop-Revival und einer gehörigen Portion Rock'n'Roll gemütlich. Und das, obwohl die Band eigentlich nur durch Zufall entsteht. Der singende Schlagzeuger Sebastien Grainger und Basser sowie Effekt-Mann Jesse F. Keeler spielen gemeinsam in der fünfköpfigen Punk-Band Femme Fatal. Da es in ihrer Heimatstadt Toronto kaum Auftrittsmöglichkeiten gab (in späteren Interviews empören sich die Beiden noch des öfteren über das Desinteresse in Toronto gegenüber ihrer Musik …), beschließt die Band, auf Tour zu gehen, was aber aus finanziellen Gründen scheitert. Also gründen sie ein stark reduziertes Neben-Projekt: Das Duo ward geboren.

Unter dem Namen Death From Above erscheint im Dezember 2002 auf dem kanadischen Ache Records die 6-Song EP "Heads Up". Schon auf der ersten Veröffentlichung prangert auf dem Cover das mit einem Rüssel verzierte Gesicht der beiden Bandmitglieder. "Wir wollen wie Elefanten sein, die in eure Wohnzimmer kommen. Die man vielleicht nicht mag, aber auch nicht ignorieren kann. Deshalb haben wir uns Rüssel wachsen lassen.", erklären sie das Design.

Und in der Tat trifft diese Assoziation ins Schwarze. Mit Riffs, um die sie so mancher Stoner-Rocker beneiden würde und einem enormen Energieüberschuss kommt auch die nachfolgende EP "Romantic Rights" im Januar 2004 um die Ecke. Beide Releases machen ihre Runden und fallen dabei auch dem New Yorker Lifestyle-Magazin VICE in die Hände, das Death From Above für sein hauseigenes Label VICE Records unter Vertrag nimmt. Etwas Besseres als der Deal mit VICE hätte der Band nicht passieren können, passen die Kanadier mit ihrer dreckigen Punkrock-Einstellung und den Promo-Bildern auf denen beide immer aussehen, als wären sie gerade von einer Party gekommen, doch wie die Faust aufs Auge in deren Hipster-Welt. Ordentlich gepusht durch das VICE-Magazin wird auch der NME auf die Band aufmerksam und hilft der Band langsam aber sicher zum Durchbruch.

Im allgemeinen Hype um die Band erfährt auch ein gewisser James Murphy von dem Rock-Monster aus Toronto. Murphy betreibt neben seiner Band LCD Soundsystemauch noch ein Label und mit Timothy Goldsworthy ein Producer-Team. Beides unter dem Namen Death From Above. Auf DFA Records veröffentlichen namhafte Bands wie The Rapture, The Juan MacLean oder Radio 4, für die Murphy zusammen mit Goldsworthy auch als Produzent tätig ist. Alles andere als begeistert von den Namens-Vettern zettelt Murphy einen Rechtsstreit an und zwingt die Kanadier sich umzubenennen. Verärgert kleben die sich das Geburtsjahr von Sebastien Grainger an das Ende und nennen sich fortan Death From Above 1979. In einem Statement auf ihrer Homepage rechnen sie öffentlich mit Murphy ab: "Fuck DFA Records. Fuck James Murphy. Wir erklären ihnen den Jihad. Den heiligen Krieg, der in ihrem Tod und ihrer Zerstücklung enden wird. James Murphy ist ein selbstsüchtiges Stück Scheiße, das in Flammen brennen wird, die dem Rock And Roll Jihad gewidmet sind. Wenn ich die Möglichkeiten hätte, würde ich mit einem Flugzeug in seinen Schädel fliegen."

Natürlich hilft dieser harte Brocken der Band dabei, in den Medien präsent zu sein. Mit den vielen Meldungen zu diesem Streit im Rücken und durch ihre brachialen Live-Gigs auf unermüdlichen Touren durch die ganze Welt erspielt sich die Band eine feste Fan-Basis, die freudig ihrem im Oktober 2004 erscheinenden Debüt "You're A Woman, I'm A Machine" entgegenfiebert. Vor allem die Japaner können von den verrückten Kanadiern gar nicht genug bekommen.

Über ein halbes Jahr später kommen die deutschen Fans dann endlich im Juli 2005 in den Genuss einer der konsequentesten Platte des Jahres, die auf jedem Song den Weg in die Magengrube findet. Die ballernden Drums und die shakenden Basslines erobern auch hierzulande schnellstens die Herzen aller Headbangenden Indie-Rocker.

Während DFA 1979 inzwischen längst aus den kleinen Clubs herausgewachsen sind und in Amerika schon im genialen Dreier-Paket mit Nine Inch Nails und den Queens Of The Stone Age auf Tour gehen, veröffentlichen sie Anfang November 2005 B-Seiten und Remixe des Debüts unter dem Namen "Romance Bloody Romance". Unter anderem gibt es hier Mixe von Justice oder Josh Homme zu hören. MSTRKRFT, das Nebenprojekt von Jesse Keeler und Al-P von Girls Are Short, sind natürlich auch mit von der Party.

Nach diesem Release kehrt Ruhe ein im Hause Death From Above 1979. Als sich Jesse Keeler Im Sommer 2006 über die offizielle Webseite zu Wort meldet, geht er auf die Sendepause des Duos ein und mutmaßt "ich weiß, es ist eine Ewigkeit her, seit ich hier etwas reingeschrieben habe. Ich bin mir sicher, die meisten denken, die Band würde nicht mehr existieren, da wir keine Shows mehr spielen und es auch keine Neuigkeiten über ein neues Album gibt". Dann lässt er die Bombe platzen: "Ich wollte euch wissen lassen, dass ihr mit diesen Vermutungen richtig liegt. Wir haben beschlossen, mit der Band aufzuhören. Eigentlich haben wir das schon vor einem Jahr getan".

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Keeler begründet diesen Schritt damit, dass sie das Gefühl hätten, mit DFA 1979 alles erreicht zu haben, was sie sich als Ziel gesetzt haben. Kurz vor dem Statement erhielt "You're A Woman, I'm A Machine" in Kanada nämlich Gold. Desweiteren hätten sich Keeler und Sebastian Grainger persönlich auseinander gelebt und nur noch sporadisch miteinander kommuniziert. Schade aber auch!

Durch die Trennung von DFA 1979 rückt entsprechend MSTRKRFT in den Mittelpunkt des musikalischen Schaffens von Keeler. Er und sein Kumpel Al Puoudziukas produzieren eine Reihe von Remixe für Annie, The Kills, The Gossip, Wolfmother, Metric, Juliette Lewis & The Licks oder Bloc Party. Bis das MSTRKRFT-Debüt "The Looks" erscheint, zunächst in den USA und Kanada, ein paar Monate später auch in Europa.

Doch fünf Jahre nach ihrer Trennung packt Death From Above 1979 das Reunionfieber. Im Februar 2011 geben die beiden Kanadier bekannt, wieder gemeinsam auf Tournee zu gehen. Nach unzähligen energiegeladenen Liveshows steht im September 2014 endlich ihr zweites Album "The Physical World" in den Läden, das zwar gewohnte Kost bietet, aber dafür in den USA auf Platz 28 klettert.

Für ihre nächste Platte zieht sich die Band auf Jesses Farm in der Nähe von Toronto zurück, um neue Ideen zu sammeln. Das 1979 im Namen legen sie außerdem wieder ab. Die Scheibe nehmen sie mit Queens-Of-The-Stone-Age-Produzent Eric Valentine in Los Angeles auf. "Outrage! Is Now" bietet neben den bekannten Disco-Rock-Klängen daher auch neue musikalische Ansätze.

Darüber hinaus hat ihre Mischung aus energetischem Punk und tanzbarem Indie Bands wie Royal Blood nachhaltig beeinflusst. Ein größeres Publikum erreichen die zwei Kanadier im Frühjahr 2018 als Vorband von At The Drive-In.

Ende 2020 treten die Kanadier wieder mit dem Namenszusatz 1979 in Erscheinung. Anfang 2021 folgt das Album "Is 4 Lovers", mit dem sie ihre Dance-Punk-Wurzeln bei gleichzeitiger musikalischer Weiterentwicklung betonen. Death From Above 1979 knüpfen mit der Platte im Grunde da an, wo sie 2004 aufgehören.

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Berlin Cassiopeia, 2014 Ausverkauft. Was sonst, kommt das kanadische Duo in die Stadt.

Ausverkauft. Was sonst, kommt das kanadische Duo in die Stadt., Berlin Cassiopeia, 2014 | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Ausverkauft. Was sonst, kommt das kanadische Duo in die Stadt., Berlin Cassiopeia, 2014 | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Ausverkauft. Was sonst, kommt das kanadische Duo in die Stadt., Berlin Cassiopeia, 2014 | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Ausverkauft. Was sonst, kommt das kanadische Duo in die Stadt., Berlin Cassiopeia, 2014 | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler)

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