laut.de-Kritik
New York-Hardcore-Fusion im Stile von Madball.
Review von Uli BrechtoldWährend Aufnahmesessions von Hardcore-Bands nisten sich hin und wieder Sprechkünstler im Studio ein, um ein paar Textzeilen beizusteuern. Oft teilen sich beide Parteien die gleiche Hood und ähnliche Miseren aus der Kindheit. Auch die australischen Deez Nuts werfen auf "Bout It!" beide Genres in einen Topf.
Als stinkgewöhnliche Band mit Gitarre, Bass und Schlagzeug formiert, treffen die Deez Nuts um den Ex-I Killed The Proom Queen-Drummer JJ Peters den Nerv vieler Kiddies und sammelten mit ihrem breitbeinigen Sound bereits bei alten Hasen wie Madball Respektpunkte.
Ähnlich wie die New York-Hardcore-Recken infiziert der Titelsong "Bout It" den Hörer mit groovenden Rhythmen, die außer Kopfnicken wenig zulassen. Klar, dass Freddy Madball für "Not A Face In The Crowd" im Studio vorbeischaute und ein paar Shouts eingrölte. Schließlich soll das Kollektivbewusstsein gestärkt und die Hardcore-Familie gepflegt werden.
Aus musikalischer Sicht harmonieren Sprechgesang, Gangshouts, Riffs und Rhythmen gut miteinander und selbst nicht rapaffine Hardcore-Kids dürften von einer geglückten Fusion sprechen. Bei Geschwindigkeitsbrechern wie "Call To Arms" und "True Colors" setzen die Australier innerhalb weniger Sekunden den Schlusspunkt und strecken so ihre Tracklist. Bei 16 Songs mit Texten aus dem Straßenjargon fallen die kurzweiligen Schnellschüsse aber nicht bedeutend auf.
Da sich die Texte größtenteils um Freundschaft, Zusammenhalt und exzessiven Alkoholkonsum drehen, steigt zwar der Testosteronspiegel bei "Shot After Shot", zum Whiskey-Trinken greift man aber besser auf die Langzeitalkoholiker Blood For Blood zurück. Da Deez Nuts in zwei Genres herumwildern und die Attitüde als gemeinsamen Nenner zählen, achtet man als aufmerksamer Hörer besonders auf die Message.
"Band Of Brothers" besitzt nicht nur dank Architects-Sänger Sam Carter einen außergewöhnlich einprägsamen Refrain, sondern fand bereits im Vorfeld lautstarken Anklang beim feierwilligen Publikum. Leider bleibt diese Hymne die Ausnahme und obwohl die einzelnen Songs auf "Bout It!" überzeugen, wirkt das Fusion-Projekt bis auf wenige Ausnahmen auf Dauer etwas monoton.
1 Kommentar
... eintönig - ja ... wenig Abwechslung - ja ... aber mir gefällts - von Madball kommt ja nicht mehr viel und an deutschen Bands im Hardcore Bereich.. vermiss ich schmerzlich die Rykers - eigentlich halten ja nur noch die Jungs von Final Prayer die Fahne hoch ... Australien? Hadcore? na und ... nochmal - mir gefällts ...