laut.de-Kritik

Symphonischer Gothic-Metal, der es auch mal krachen lässt.

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Manchmal wundert man sich schon drüber, wie groß der Run auf symphonischen Gothic Metal nach wie vor ist. Vor allem, da immer noch Hunderte an zahn-, gesichts- und emotionslosen Trulla-Bands die Szene gnadenlos überschwemmen. Doch es gibt auch immer wieder den ein oder anderen Lichtblick in der Szene, und einer davon hört auf den Namen Diabulus In Music.

War mir persönlich das Debüt auf Metal Blade noch zu sehr an Epica angelehnt, scheinen sich die Spanier mit dem Konzeptalbum "The Wanderer" deutlich freier zu bewegen - und auch dunkler. Bereits das düstere Intro "A Journey's End" würde sich hervorragend als Soundtrack für das bald erscheinende "Risen 2"-Game eignen. Der eigentliche Einstieg mit "Ex Nihilo" ist sowohl extrem symphonisch, als auch ziemlich heftig und gleitet mit orientalischem Flair in die eigentliche Strophe über.

In Sachen Songwriting haben Zuberoa Aznárez und ihre Jungs deutlich zugelegt. Zwar werde ich auch mit "The Wanderer" kein Fan vom immer wieder opernhaften Gesang der Dame, doch es soll ja auch Leute geben, die da drauf stehen. Zumal Keyboarder Gorka Elso mit seinen Growls oft genug gegensteuert und auch Gitarrist Adrián M. Vallejo ein paar Mal das Mikro malträtiert.

Gerade die Arbeiten von Adrián und Gorka sind auf absolut internationalem Niveau, was auch die hervorragende Produktion unterstützt. Die Songs sind sehr eingängig, mit zum Teil ganz klar poppigen Melodien wie in "Sceneries Of Hope" oder "Allegory Of Faith, Innocence And Future" und kratzen auch gern mal nah am Kitsch vorbei, wie in der Ballade "Sentenced To Life".

Doch die Jungs wissen auch, dass man die Sache wie in "Shadow Of The Throne" ein wenig härter angehen muss, und wenn man den Gesang mal außen vor lässt, dann könnte "Blazing A Trail" auch aus der Feder von In Flames stammen. Der Lala-Faktor steigt zwar exponentiell an, aber das dürfte die Wenigsten stören.

Selbst, wenn man mit dem Genre nicht so viel anfangen kann, bietet "The Wanderer" seine Momente und sollte bei Genrefans mindestens für so viel Entzücken sorgen wie das aktuelle Xandria-Album "Neverworld's End". Allerdings sollte klar sein, dass es Diabulus In Musica mit "Oihuka Bihotzetik" und "No Time For Repentance (Lamentatio)" härtetechnisch auch gern mal richtig krachen lassen.

Trackliste

  1. 1. A Journey's End (Intro)
  2. 2. Ex Nihilo
  3. 3. Sceneries Of Hope
  4. 4. Blazing A Trail
  5. 5. Call From A Rising Memory (Intro)
  6. 6. Hidden Reality
  7. 7. Shadow Of The Throne
  8. 8. Allegory Of Faith, Innocence And Future
  9. 9. Sentenced To Life
  10. 10. Oihuka Bihotzetik
  11. 11. No Time For Repentance (Lamentatio)
  12. 12. The Wanderer

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5 Kommentare

  • Vor 12 Jahren

    das ist doch - ähnlich wie xandria und konsorten - einfachster powermetalkram mit ein paar klassikschnörkeln in moll und trallalakeyboards. nur weil die ein bisschen auf opulent machen, ist das - aus meiner sicht - aber noch längst kein g o t h i c metal. die metalszene ist ja schnell dabei, alles derartige mit dem begriff zu labeln. aber richtiger wird es deshalb eigentlich nicht. nur der begriff stirbt immer mehr durch solche dünnbrettbohrer. du bist ja noch recht gnädig mit denen. haben die das verdient?

  • Vor 12 Jahren

    Korrekt - schnöder Symphonic Metal ist das. Aber was erzählst du es diesem Fachmann *eek*

  • Vor 12 Jahren

    Ach Kinners, ob das Ding bei mir auch nur noch ein einziges Mal im Player rotiert, wag ich zu bezweifeln. Was aber nix dran ändert, dass das Ding für die entsprechenden Fans gutes Futter bietet. Ist mir doch scheißegal, ob die Bezeichnung gerechtfertig ist oder nicht. Die Masse nennt es Gothic Metal, also nenn ich das auch so, dass man weiß, was gemeint ist.
    Und Jadi: waren heut morgen wieder die Bettlaken nass und du bist nicht sicher, ob es nur Tränen waren? :D

  • Vor 12 Jahren

    verstehe, die persil taktik (da weiß man, was man hat) ist natürlich legitim. dennoch stirbt jedes mal ein kleines stück von mir, wenn solche schmalspurheinis samt ladidah-operetta sich dieser fremdfedern bemächtigen..... :absinth:

  • Vor 12 Jahren

    @stummerzeuge: wenn du auch nur einen hauch ahnung von musik hättest, wüsstest du, dass "diabolus in musica" eine altertümliche bezteichnung für den tritonus. insofern haben slayer keinen exklusiven anspruch auf diesen namen. zumal solche gothic metal bands eh keine ahnung von slayer haben.