laut.de-Kritik
Hommage an den kleinen Mann mit der großen Stimme.
Review von Alexander CordasOb Dio solo, mit Rainbow, Black Sabbath oder zuletzt unter dem Banner Heaven & Hell, der kleine Mann mit der großen Stimme war stets ein Ereignis auf der Bühne. Alleine für seine Performance muss die Berufsbezeichnung Shouter erfunden worden sein.
Die zwei hier zum Doppelpack zusammengefassten Konzerte stehen stellvertretend für die Live-Fähigkeiten des Amerikaners. Sämtliche Schaffensperioden finden Berücksichtigung und erfahren in der Bühnenumsetzung sogar noch eine Qualitäts-Steigerung. Ein auf "Holy Diver" eher mau klingender Track wie "Straight Through The Heart" klingt auf der 83er-Aufnahme absolut mitreißend und kraftvoll.
Das liegt zum einen an der engagierten und temporeichen Band. Vinnie Appice prügelt auf sein Kit ein wie nichts Gutes, und Vivian Campbell flitzefingert wunderbar übers Griffbrett.
Zum anderen ist Ronnies gesangliche Leistung on top of allem. Der Frontmann fönt den Anwesenden im Auditorium dermaßen die Zotteln nach hinten, dass wohl nicht wenige nur aufgrund dieser zwei Performances zu Fans mutierten. Dio spuckt den Zuhörern die Zeilen mit einer Galligkeit ins Gesicht, dass es eine wahre Freude ist. "Hanging from the cobwebs in you mind ..."
Die mit aufgezeichneten Drum- und Gitarrensoli braucht zwar kein Mensch, aber als historisches Dokument für eine Zeit, in der spieltechnische Pimmelvergleiche noch weit mehr en vogue waren als heute, lässt man die Geschmackspolizei dezent weg blicken. Komisch nur, dass der 83er-Gig lediglich vier Songs des damals aktuellen "Holy Diver" enthält. Aber welche Stücke sollte Dio stattdessen weglassen? An Hits mangelte es ihm schon damals nicht.
Den größten Unterschied zum 83er-Konzert in Donnington markiert bei der 87er-Aufnahme die Hinzunahme der Keyboards von Claude Schnell. Zwar rummst es in der (damals) neuen Besetzung nicht so roh und kraftvoll, aber alleine schon die Version von "Neon Knights" fegt wie ein Wirbelwind daher.
Als zeithistorische Momentaufnahme des Repertoires von Ronnie James Dio eignet sich diese Doppel-CD ganz hervorragend. Launig, voller Power und Spielfreude präsentierte sich der große kleine Mann mit seiner Band bei diesen beiden Gigs. R.I.P. Ronnie!
6 Kommentare
sehr treffender schöner text, alex
endlich gibt es hiermit auch ein offizielles live-zeugnis der dream evil gigs. das tolle album wurde damals sträflich unterschätzt. aber gerade ein song wie all the fools gehört doch wirklich zu den besten hymnen ronnies.
Legende! RIP!
Die Setlists wissen wirklich zu gefallen - Pflichtkauf.
..auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, dass nach Ronnies Tod noch mal so richtig schön alles ausgeschlachtet wird...
Gute Review übrigens!
es kommt nicht darauf an, warum sie es veröffentlichen; es kommt nur darauf an, ob es taugt.
und ne knackige 83er bzw vor allem 87er donington nummer war schon lang überfällig.
Was ist denn das bitte für eine Kritik? "Vinnie Appice prügelt auf sein Kit ein wie nichts Gutes", "Zum anderen ist Ronnies gesangliche Leistung on top of allem." Ich finde diese Formulierungen mehr als schrecklich. Und was ist bitte an einem Livegitarrensolo verkehrt? Gerade für die Zeit und die Musik ist das doch Standard.
Jo peinliche Anglizismen - aber naja kennt man ja hier.....
Es ist ja selbst der CD Titel falsch geschrieben. Ich sags ja: Alles Experten hier - zwar nicht wsa Musik angeht aber werden andere Stärken haben.