laut.de-Biographie
DJ Koze
In der an Künstlernamen nicht gerade armen Musikbranche gibt es bisweilen skurrile Pseudonyme. Zu deren Trägern zählt auch Stefan Kozalla, den die meisten lediglich als DJ Koze kennen. Aufgewachsen in Flensburg, im hohen Norden Deutschlands, kurz vor Dänemark, macht er dort irgendwann auf einer Party Bekanntschaft mit Cosmic DJ und dem schrecklichen Sven, beide später Kozes Kollegen bei Fischmob. Zunächst jedoch gründen die drei die Hip Hop-Combo TBC-Attack. Mit einem alten Schulfreund zusammen agiert Koze außerdem als Daily Oppressors und unter dem Banner Space Funk.
1991 erreicht DJ Koze dank seiner Fähigkeiten an den Turntables den zweiten Rang bei den deutschen DMC DJ-Mix-Meisterschaften. Er zieht von Flensburg in den Hamburger Stadtteil St. Georg. Dort gründen Koze und Sven 1993 den Fischmob, der ungefähr fünf Jahre lang sein Unwesen treibt. Nebenher erwirbt sich Koze einen Ruf als Hütten rockender DJ.
Als Adolf Noise bringt er nicht minder überzeugende Remixe unters Volk. Dazu zählen zum Beispiel "Telefunken" (Egoexpress), Blumfelds "Tausend Tränen Tief" oder "Happy Hip Hop" von Fünf Sterne Deluxe, die neben anderen auf Kozes Mix-CD "Music Is Okay" vertreten sind. Im Kölner Studio 672 oder im Hamburger Pudel Club ist er ein gern gesehener Plattendreher.
Zusammen mit Cosmic DJ und Erobique startet Koze International Pony, deren Debüt "We Love Music" 2002 erscheint. Er selbst produziert außerdem als Monaco Schranze für Kompakt sowie für deren Speicher-Serie ("The Geklöppel Continues").
Anfang 2004 kommt - wiederum bei Kompakt - Kozes zweite Mix-Compilation "All People Is My Friends" heraus, 2005 veröffentlicht er, erneut als Adolf Noise, das Soloalbum "Wo Die Rammelwolle Fliegt".
Im März 2009 geht ein zweites Remix-Album an den Start, das Kozes Bearbeitungen aus den Jahren 2001 bis 2009 beinhaltet, "Reincarnations-The Remix Chapter 2001-2009" erscheint auf dem Label Get Physical Music. Koze ist seit diesem Jahr auch Labelbesitzer: von Pampa Records. Erst 2013 steht eine weitere Soloplatte an: "Amygdala" nennt er sie, nach jenem Teil des Gehirns, in dem die Angst sitzt.
Es folgen: eine weitere "Reincarnations"-Remix-Scheibe, ein Album für die K7 DJ Kicks-Reihe und ein Label-Sampler für Pampa Records. Im Mai 2018 erscheint "Knock Knock", ein weiteres Studioalbum mit Gästen wie Róisín Murphy, Bon Iver, Speech von Arrested Development, Kurt Wagner von Lambchop und José González.
DJ, Musiker, Remixer, ein Mann mit Skills: Die Spex-Leser krönen ihn fünf Mal in Folge zu ihrem Lieblings-DJ, von 1999 bis 2003. Respekt.
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