laut.de-Kritik
Einen Nachschlag Bombast-Metal, bitte!
Review von Jürgen LugerthErst im September vergangenen Jahres trumpften Epica mit ihrem epischen Bombastwerk "The Holographic Principle" mächtig auf. Offenbar war der kreative Schwung beim Erschaffen dieses Albums so groß, dass die Band noch jede Menge Material übrig hatte.
Deshalb wird nun diese EP mit weiteren sechs Epen nachgereicht, damit der Epica-Fan auch wirklich alles auf die Ohren bekommt, was die Truppe um die bezaubernde und stimmgewaltige Sängerin Simone Simons noch in der Hinterhand hat(te). So eine Vorgehensweise hat immer auch den etwas zweifelhaften Geruch einer Resteverwertung. Aber da auf dieser CD tatsächlich sechs vorher unveröffentlichte Stücke drauf sind und keine Single-Auskopplungen und/oder halbgare Live-Aufnahmen, wie man das von anderen Bands kennt, geht dieses Produkt wohl in Ordnung.
Musikalisch bleibt alles beim Alten. Klassisch angehauchte Klangbombast-Wände, vor denen harte Gitarren grollen und eine weibliche Opernstimme Schicksalsträchtiges schmettert, ab und zu konterkariert von rauem Männergesang. Rasante Gitarren-Soli und Melodie-selige Chöre tun das Ihre zum kolossalen Sound-Gemälde, und somit ist der Epica-Kosmos wieder einmal perfekt aufgezeichnet.
Hervorheben könnte man das dezent eingeleitete "Architect Of Light" oder das mächtig riffende "Wheel Of Destiny", die nicht nur Fans der Band beglücken dürften. Das fünfte, sanfte Stück "Immortal Melancholy" driftet ein wenig zu stark in die Gefilde von Blackmore's Night ab, aber der Schlussspurt "Decoded Poetry" fährt noch einmal alles auf, was Epica so zu bieten haben.
Das ist schon fast zu viel an Pathos und musikalischem Schlachten-Getümmel. Man wünscht sich danach erst mal irgendwas dezent Gezupftes auf der Akustik-Gitarre. Oder einen ruhigen Spaziergang am See.
3 Kommentare mit einer Antwort
Gerne.
Musik für Drachenlords.
und wie gefällt es dir?
Ich würde sagen: Epica Fail!
...Nein?