laut.de-Kritik
Thrash as thrash can.
Review von Michael EdeleThrash as thrash can. Dieses Motto haben sich wohl auch Hatred auf die Fahnen geschrieben. Den Bandnamen gibt es nun wahrlich wie Sand am Meer, in dem Fall handelt es sich aber um die Schweinfurter Truppe, die mit "Madhouse Symphonies" nun ihr zweites Album vorlegt. Wie auf dem Vorgänger gibt es hier eine tiefe Verbeugung vor den Thrash-Acts der Bay Area von Exodus, über Testament bis hin zu Helstar zu hören.
Letztere kommen vor allem immer dann durch, wenn Shouter Matze ein paar hohe Screams einsetzt, die eben irgendwo zwischen James Rivera und Schmier liegen. Die Marschrichtung ist somit ziemlich klar abgesteckt, was vor allem bei Freunden von Exodus die Ohren gleich mal nach oben gehen lassen sollte.
Gerade eine blitzschnelles Brett wie "Caught In The Pit" lässt deutliche Erinnerungen an die Riffkunst eines Gary Holt auftauchen. Auch Matze macht im Titeltrack stellenweise nicht schlecht einen auf Paul Balloff.
Zwar jagt Drummer Evil Ewald seine Jungs meist mit einer ordentlichen Portion Doublebass durch die Songs, doch gerade mal "Surrender" thrasht mehr oder minder stumpf nach vorne weg. Und nicht mal das ist unbedingt als negativ zu bewerten, macht die Nummer doch richtig Laune. Ordentlich gegroovt wird hingegen in Sachen wie dem boogieartigen "Schizophrenia" oder dem nicht weniger guten "Explosions".
Hatred versuchen sich auch mal gern an ruhigeren Sachen, und während das kurze Instrumental "Prelude(r)" ganz in Ordnung geht, habe ich mit der Halbballade "Gates Of Hell" und auch dem Beginn von "Walk Through Fire" so meine Probleme. Der klare Gesang ist eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie will das in der Form nicht an mich.
Dann doch lieber wieder zügige Sachen wie "Resurrection", das genau wie einige andere Nummern mit ein paar coolen Gangshouts ausgestattet ist, oder die ganze alte Schule, wie in "Call To Arms". Der Song hat fast schon was von den alten Metal Church oder Mortal Sin.
Mit dem abschließenden "(We Are The) Mosh Crew" haben sie sich noch eine kleine Hymne geschrieben, die sich ganz im Stile von "Bonded By Blood" zum Bandklassiker entwickeln könnte.
1 Kommentar
wirklich vom Allerfeinsten, auf Konserve schon nicht schlecht, eines muß man aber unbedingt: Die Kapelle live erleben, dann wird von der ersten bis zur letzten Sekunde ein spielfreudiges Thrash-Feuerwerk allererster Kajüte abgeschossen, bei dem kein Kopf ungeschüttelt bleibt.
Ich hatte im Herbst das große Vergnügen, Hatred im Rahmen der Triple Thrash Treat Tour (mit den Hannoveranern Cripper und den Bielefeldern Lost World Order) mehrfach erleben zu dürfen und war mehr als nur sehr zufrieden.