laut.de-Kritik
Der perfekte Soundtrack für längere Stecken.
Review von Michael EdeleHell, yeah, endlich wird mal wieder so richtig schön dreckig nach vorne weg gerockt. Neu im Geschäft sind die Jungs hinter dem Namen Helltrain schon lange nicht mehr, aber die Frische und Unbekümmertheit, mit der sie ihre Songs runter rotzen, ist schon geil.
Einen ähnlich coolen Drive hab ich in letzter Zeit nur von Psychopunch gehört, und irgendwie würden die beiden Bands auch verdammt gut zueinander passen. Zwar hat Helltrains Pierre Törnkvist die deutlich fiesere und dunklere Röhre als Psychopunchs JM, aber von der Einstellung und der Rotz'n'Roll Attitude stimmt da alles überein.
Entsprechend enthusiastisch zuck ich auch hinter meinem Rechner durch die Gegend. Warum sitz ich nicht im meiner Karre, hab das Dach offen, ne Sonnenbrille im Gesicht und bretter über die Landstraße? Vielleicht weil's draußen schifft, nur 13 Grad sind, meine Sonnenbrille in Einzelteilen zuletzt am fetten Arsch von meinem Kumpel gesehen wurde und sich die Review nicht von allein schreibt? Alles gute Argumente, die aber doch nicht wirklich ziehen wollen.
Wie denn auch, wenn schon der Opener und Titeltrack mit einem absoluten Killerhook im Chorus ankommt? Doch es wird noch schlimmer! "The Helltrain Coven" schlägt genau in die selbe Kerbe, das Grinsen wird breiter, das Verlangen nach einem Sixpack größer, und keine Ende in Sicht. Der CD Player funkt "S.O.S.", das Großhirn sagt gute Nacht, und das limbische System macht Überstunden.
Auch wenn sich Drummer Oskar mit der stoischen Gelassenheit und Genauigkeit eines Frank Beard durch die Songs kloppt, verleiht er den Songs einen unglaublichen Drive. Auf "Route 666" gibt es nicht einen einzigen Song, der nicht das Potenzial zu einem Hit hätte. Es ist unglaublich, mit welcher Leichtigkeit Patrik Törnkvist ein Killerhook nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelt. So versuchen Entombed wahrscheinlich schon seit Jahren zu klingen, bekommen aber den Dreh nicht richtig raus.
Für den entscheidenden Kick in der Produktion sorgt Knöpfchendreher Daniel Bergstrand, der schon den Sound von In Flames oder Meshuggah veredelt hat. All das zusammen macht die Scheibe zu einer verdammt gefährlichen Sache, die ich nur nach ärztlicher Untersuchung empfehlen kann, denn hier besteht erhöhte Suchtgefahr!
1 Kommentar
erhöhte suchtgefahr? das ist ja wohl die ärgste untertreibung die ich je gehört habe seit ich geradeaus pinkeln kann.
ich muss mir die scheibe täglich intravenös geben.