laut.de-Kritik

Mit Sabbath-Aufkleber auf der Stirn und Stoner-Staub in der Blutbahn.

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Vor zwei Jahren sorgten die Rhode Island-Krachmacher von Howl mit ihrem düsteren Doom Metal-Debüt "Full Of Hell" für reichlich Aufsehen in der Szene. Nun schicken die Vier ihr zweites schwerbeladenes Sludge-Ross namens "Bloodlines" ins Rennen – und das galoppiert nicht minder muskelbepackt durch finstere Apokalypse-Landschaften.

Gleich zu Beginn des Openers "Attrition" klatschen Freunde differenzierter Bulldozer-Produktionen begeistert in die Hände. Denn während sich das Debüt der Neuengländer in punkto Sound noch etwas unausgegoren präsentierte, klingt das Zweitwerk wie aus einem Guss. Wen wundert's, denn mit Chris Harris konnten die Amerikaner diesmal einen Produzenten für ihre Belange gewinnen, der bereits Bands wie Crowbar und Hatebreed zu amtlichen Klangpaketen verhalf. Und so röhren die Gitarren satt und mit reichlich Schub versehen aus den Boxen, während sich weiter hinten pumpende Kesselspiele und tiefe Bassläufe auf höchstem Niveau duellieren.

Facettenreich und von nahezu unbändiger Spielfreude gepackt, stampfen die Verantwortlichen durch ein gutes halbes Dutzend Schwermetall-Territorien. Dabei machen Howl auch vor bis dato eher unerforschten Gebieten nicht Halt, sondern erweitern den bandeigenen Horizont mit Ausflügen in thrashige ("Attrition", "One Last Nail", "Of War") und tiefschwarze Gefilde ("Your Hell Begins").

Dazwischen hievt man Altbewährtes auf ein neues Level. Hier stechen vor allem die drei atmosphärischen Doom-Perlen "Down So Low", "With A Blade" und "The Mouth Of Madness" hervor, bei denen Front-Growler Vincent Hausman das gesamte Spektrum seines markanten Höhlenorgans offenbart. Mit Sabbath-Tattoos auf der Stirn und kiloweise Stoner-Staub in der Blutbahn trampelt das Quartett so ziemlich alles nieder, was sich in den Weg stellt.

Howl präsentieren sich auf ihrem zweiten Album als gereiftes Kollektiv, dass sich nur ungern Ketten anlegen lässt. Hier werden viele der berühmten Scheiben zum Abschneiden serviert, an denen sich gleichgesinnte Brachialkaliber sattessen sollten, die bis dato nur eine Sound-Richtung kennen.

Trackliste

  1. 1. Attrition
  2. 2. Midnight Eyes
  3. 3. Demonic
  4. 4. One Last Nail
  5. 5. Down So Low
  6. 6. Your Hell Begins
  7. 7. With A Blade
  8. 8. Of War
  9. 9. The Mouth Of Madness
  10. 10. Embrace Your Nerve

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