laut.de-Kritik
Präpubertär, pubertär, postpubertär.
Review von Jakob RondthalerFür die jüngere Generation sind die Jonas Brothers vielleicht die Band, zu der Bon Jovi im Laufe der Jahre geworden ist: Die Jungs spielen Rockmusik, werden aber von Jungs, die Rock hören, nicht gemocht. Trotz aller Bemühungen in Sachen Authentizität und Attitüde bleibt vielen Fans das Aussehen der Bandmitglieder mindestens genauso wichtig wie die Musik. Und die ist so gefällig, dass man sie nach dem ersten Hören auch schon wieder vergessen hat.
Die Brüder als Band ernstzunehmen, fällt aufgrund verschiedener Gastauftritte von Disney-Kollegen immer schwer. Man verdankt dem Sender schließlich den Großteil der erlangten Popularität. Womit die Zielgruppe eigentlich auch schon klar definiert ist. So schaut dann auch Hannah Montana-Star Miley Cyrus zum Duett "Before The Storm" vorbei, das aufgrund der ähnlichen Horizonte der beiden Interpreten eher wenig Überraschung mit sich bringt. Viel mehr Abwechslung bietet da der Track "Don't Charge Me For The Crime", den die Band mit Rapper Common eingespielt hat. Wie sie ihn dazu bewegt hat, bleibt ein Rätsel.
Immerhin verrät der Blick ins Booklet, das muss man den Brüdern zugutehalten, dass die sie ihre Stücke fast alle selbst schreiben, was für eine Band diesen Formats durchaus keine Selbstverständlichkeit darstellt. Auch viele Instrumente, darunter Gitarren, Klavier und Schlagzeug spielen die Jungs zumindest teilweise selbst ein.
Auf musikalischer Ebene hat die Platte dann auch mehr Abwechslung zu bieten als ihre drei Vorgänger. "Hey Baby" beispielsweise beginnt sehr funky, fällt aber pünktlich zum Refrain ins Raster des Popsongs zurück. Schade eigentlich. Der Opener gibt sich hingegen betont rockig: "World War III" thematisiert allerdings keine globalpolitischen Konflikte - stattdessen kreisen dieser und andere Songs um die Liebe und die Protagonisten selbst. Die Band-Mitglieder sind 16, 21 und 19 Jahre jung. Da befasst man sich eben altersgemäß mit prä-, post-, oder einfach nur pubertären Problemen.
Vieles klingt so, als hätten die Teenie-Stars einfach die passende Musik zu den Sendungen gemacht, in denen sie mal wieder auftreten müssen, um ihre Musik zu verkaufen. Den Soundtrack zur eigenen Disney-Sendung quasi. Die wahnsinnig eingängig-einprägsame Single "Poison Ivy" steht da stellvertretend für das ganze Album: Melodien für Millionen. Melodien fürs Mainstream-Radio. Abwechslung oder Biss Fehlanzeige.
Um wieder auf das Bon Jovi-Syndrom zurückzukommen: Das Problem der Jonas Brothers bleibt ihre optimale Schwiegersohn-Tauglichkeit. Man muss keine Hotelzimmer zerstören, um gute Musik zu machen, aber das enthaltsame und brave Leben, wie es die Brüder propagieren, lässt sich nur schwer mit dem Image eines Rockmusikers vereinen.
39 Kommentare
Peinlich, dass mein erster Kommentar zu den Jonas Brothers ist, aber der Jüngste ist 15 und nicht 12.... sagt zumindest Wiki.
Gibts eigentlich die Hansons noch?
@Cyclonos (« Gibts eigentlich die Hansons noch? »):
gute frage^^
diese band ist so mies, so mies mieser gehts garnicht^^ ich hätte dem album 1 Punkt gegeben^^
Zitat (« Immerhin verrät der Blick ins Booklet, das muss man den Brüdern zugutehalten, dass die sie ihre Stücke fast alle selbst schreiben, was für eine Band diesen Formats durchaus keine Selbstverständlichkeit darstellt. Auch viele Instrumente, darunter Gitarren, Klavier und Schlagzeug spielen die Jungs zumindest teilweise selbst ein. »):
Ich finde es ziemlich schade, dass die Jonas Brothers immer nur darauf reduziert werden, etwas mit Disney zu tun zu haben. Vermutlich haben sich die meisten von euch das Album gar nicht angehört & denken sich "Ach, wieder so 'ne Kiddie Band. Da kann man sich ja denken, dass das der letzte Dreck ist." Wenn man eine Kritik zu einem Album schreibt, dann sollte es um das Album gehen und nicht darum, was für einen Lebensstil die Band hat.
Und woher wollt ihr wissen, dass die ihre Songs nicht selber schreiben? Wart ihr mit denen im Studio oder was? Ich bin auch kein Fan, aber ich habe mir das Album angehört und finde es nicht schlecht. Natürlich ist das Geschmackssache, aber zu behaupten dass die Band ihre Songs nicht selber schreibt & auch keine Instrumente spielen können, ist übertrieben.
@Anika94 (« Ich finde es ziemlich schade, dass die Jonas Brothers immer nur darauf reduziert werden, etwas mit Disney zu tun zu haben. Vermutlich haben sich die meisten von euch das Album gar nicht angehört & denken sich "Ach, wieder so 'ne Kiddie Band. Da kann man sich ja denken, dass das der letzte Dreck ist." Wenn man eine Kritik zu einem Album schreibt, dann sollte es um das Album gehen und nicht darum, was für einen Lebensstil die Band hat.
Und woher wollt ihr wissen, dass die ihre Songs nicht selber schreiben? Wart ihr mit denen im Studio oder was? Ich bin auch kein Fan, aber ich habe mir das Album angehört und finde es nicht schlecht. Natürlich ist das Geschmackssache, aber zu behaupten dass die Band ihre Songs nicht selber schreibt & auch keine Instrumente spielen können, ist übertrieben. »):
schonmal dran gedacht das das im booklet steht?