laut.de-Kritik
Abgezockte Belanglosigkeit mit Presswehen-Gesang.
Review von Ulf KubankePassend zu den nahenden Iden des März wirft Kelly Clarkson ihre neue CD "Piece By Piece" auf den Markt. Doch zur echten Katastrophe taugen die neuen Songs nicht. Dafür klingen sie überwiegend zu mittelmäßig. Mit der Schützenhilfe ihres eingespielten Teams Kurstin/Shatkin gelingt ein allzu routiniertes Popalbum mit ein paar Höhen und vielen Tiefen.
Im Gegensatz zu Kolleginnen wie Madonna setzt Clarkson bei der Wahl ihrer musikalischen Mitstreiter auf Kontinuität. Der Verzicht auf Beliebigkeit zahlt sich auf dem Papier aus. Greg Kurstin ist seit "Stronger" mit von der Partie. Zuletzt hat er sich als Cowriter für Lana Del Reys "Ultraviolence" oder Lykke Lis "I Never Learn" hervorgetan. Jesse Shatkin hingegen wirkte erfolgreich bei der aktuellen Frischzellenkur Ricky Martins mit.
Gemeinsam servieren sie Clarksons siebte Platte als als abgezockte Schnittmenge aus 80er Pop, einem Hauch zahmem AORs und vielen modernen Sound-Effekten. Es ist die Neuauflage des Starship-Pops ("We built This City") für die Fashionshop-Generation, ohne den angerockten Country-Opa zu vergrätzen. So breit das anvisierte Publikum, so beliebig wirkt manche Zutat. Das Ergebnis schmeckt zerkocht.
Dabei hat die Platte durchaus ihre Momente. "War Paint" oder "Heart Beat" etwa starten mit gut abgehangenen Melodien durch, die man so pointiert erst einmal schreiben muss. Auch die cleveren "Dance With Me" oder "Nostalgic" bedienen sich gekonnt beim hymnischen Eighties-Spirit. Doch stehen den gelungenen Augenblicken zu viele Minuspunkte gegenüber.
Das liegt vor allem an Clarkson selbst. Ihr stimmlicher Vortrag ist handwerklich stets unangreifbar. Jeden Genre-Ausflug meistert sie problemlos. Dabei geht ihrem Gesang indes jede Form von Charakter oder Eigenständigkeit verloren. Sie stellt die Lieder als überambitionierte Darstellerin ins Schaufenster ohne sie gesanglich zu leben ("Run Run Run").
Bestes Beispiel ist "Bad Reputation". Keine Sekunde lang überzeugt sie als schwitzendes Funk-Chic. Stattdessen setzt sie auf konstanten Presswehengesang, porentief rein und ohne jede Sinnlichkeit. Bei leider nur Reißbrettniveau erreichenden Balladen wie "In The Blue" macht sich ihre Unfähigkeit, echtes Gefühl zu transportieren, besonders deutlich bemerkbar. Einzige Ausnahme: Das klagende "Tightrope" ist ein dermaßen starker Track, dass sogar Clarksons musterschülerinnenhaftes Overacting ihn nicht vernichten kann.
Zwischendurch gibt es dann noch ein paar lahme Füllnummern, wie das Titelstück, die weder groß stören, noch länger als zwei Minuten im Ohr bleiben. In diesen Momenten totaler Gesichtslosigkeit möchte man sie mit Belanglosigkeitsexperten wie Bon Jovi/Goo Goo Dolls in eine WG stecken und den Schlüssel weit fortwerfen. So bietet Kelly Clarksons "Piece By Piece" einmal mehr limitierte Unterhaltung aus dem musikalischen Gefrierfach.
11 Kommentare mit 10 Antworten
Bitte keine Kommentare. Außer zur Rezi.
Heute Mittag kam kurz mal die Sonne raus. Awesome!
Wenn EINMAL die Diskussion über die richtige Wahl eines Rezensenten für die zu besprechende Platte entfacht werden sollte, dann doch bitte, wenn Ulf Kubanke es mit einem Kelly Clarkson Album aufnimmt.
Der wird auch immer anspruchsloser, wa? Demnächst dann ne Will.I.Am- und/oder Avicii-Rezi.
Hoffe schwer aufs nächste Ounagh Album!
Ah ja.
Overacting, kann keine Gefühle transportieren...
Da kann wohl jemand keine Kritik schreiben.
Ich glaube, ihr Erfolg gibt ihr Recht.
Und jetzt mal ganz im Ernst, diese Reviews sind ungefähr genauso lächerlich wie das ganze Zeug hier. Ich habe ja nichts gegen Kritik, ja wirklich. Aber dann gefälligst konstruktiv.
Das, was ich hier sehe, ist nur "mimimimi, ich hasse Castingshowgewinner und muss deshalb die erfolgreichste Teilnehmerin runtermachen"
Kelly Clarkson war, ist und bleibt eine der besten Sängerinnen, eher die beste Sängerin, die es gibt.
Eure Kritiken sind ungefähr so ehrlich wie, keine Ahnung, ein Einhorn.
Wie auch immer.
Immerhin taugen sie als Belustigung.
Geh scheißen, du kleiner Hodenakrobat.
Sag noch einmal was gegen Einhörner und ich nähe dir einen abgetriebenen Fötus ins Gesicht. Einhörer sind die ehrlichsten Menschen die es gibt.
Sie sollten sich allerdings tunlichst vom Candy Mountain fernhalten.
"So ehrlich wie ein Einhorn"
Ich frage mich wirklich immer wieder, wer solchen Energiesparlampen die Benutzung einer Tastatur beigebracht hat.
Ein Einhorn.
Und offenbar bin ich nicht halb so energiesparend wie du Craze.
Gott sei Dank muss man eine gewisse Intelligenz aufbringen, um sowas wie Metaphern oder Euphemismen zu verstehen und zu erkennen.
Und wo zur Hölle ist hier jemand, der Kompetenz zeigt und nicht alles beleidigen muss wie Unregistered?
Und das eilt der laut.de-Redaktion zur Hilfe?
Bitte. Sollte ich mich beleidigt fühlen, weil mir hier nur destruktive Scheiße entgegen geworfen wird?
Da waren ja diese Trolls effamuartleW und molten universe hilfreicher.
Nun ja.
Auf dieser Seite kann man ja nichts anderes erwarten, offenbar.
ach die sind auch nicht gefährlicher als waschbären. die richtig fiesen leute heißen skywise und oomphie. finstere gesellen. da hat man nichts mehr zu lachen
Verstehe nicht wie man eine solche stimmgewalt als Presswehe bezeichnen kann...auch nicht dass man nicht mehr die Kelly höre von früher????halloooo? finde es durchweg gut.,,,, Platz 1 in den Billboard Charts spricht eigene Worte...
Kelly Clarkson ist eine super Sängerin. Habt ihr die mal bei American Idol singen gehört? "Heartbeat Song" find ich am besten. Es fehlen hier halt die Nummer 1-potential Songs von Max Martin, Jörgen Elofsson und den ganzen anderen führenden Schweden im weltweiten Mainstream Pop-Olymp. Die Songs bekommen nun die jüngeren Sängerinnen wie Katy Perry, Ariana Grande oder Taylor Swift.