laut.de-Kritik
Rock'n'Roll kann man das wirklich nicht mehr nennen.
Review von Daniela ReichertUm es gleich vorweg zu schicken, nach dem ersten Durchhören versteht man die Welt nicht mehr und denkt: Das sind nicht Mando Diao! Zwar deutete sich auf der letzten Platte bereits ein Wechsel im Sound an, aber mit einer so drastischen Veränderung hätte wohl kaum einer gerechnet.
Deshalb, liebe Fans bevor ihr euch dieses Album anhört, vergesst am besten erst einmal alles, was davor kam. Verbannt "Sheepdog", "Down In The Past" oder "Long Before Rock'n'Roll" aus euren Köpfen und stellt euch vor, ihr hört die Schweden zum ersten Mal. Das mildert den Schock zumindest ein wenig.
Denn je länger man die Platte hört, desto besser klingt der neue Sound, ungewohnt zwar, aber dennoch gut. Akustikgitarren ersetzen weitgehend die elektrisch verstärkte Variante, fast alle Songs sind von Geigen begleitet. Rock'n'Roll kann man das wirklich nicht mehr nennen, am ehesten vielleicht Folkrock, auf "Mexican Hardcore" sehr gut zu hören.
Doch trotz aller Veränderung gibt es immer noch die charakteristischen Elemente, die bisher den Sound prägten. So verlor Björn Dixgårds Stimme ebenso wenig ihren Soul wie Gustav Norén seine trotzige Arroganz. Auch auf die zweistimmigen Refrains wie bei "Misty Mountains" verzichteten die Schweden nicht. Über allem steht immer noch das, was die Jungs wirklich ausmacht: die ungebrochene Energie und der Spaß an der Musik.
"If I Don't Live Today, Then I Might Be Here Tomorrow", zwar mit zwei Minuten Spieldauer etwas kurz, beginnt mit einer mitreißenden Geigen- /Gitarrenmelodie, wirkt aber noch etwas unbeholfen. Dafür startet "Never Seen The Light Of Day" mit fetzigen Gitarren, ein paar dezenten Geigen und Dixgårds unverwechselbarer Stimme richtig durch. Das geht nicht nur ins Ohr, sondern auch in die Beine.
Häufiger als beim letzten Album kommen "La la la"-Chöre unter anderem bei "Gold" zum Einsatz. Sehr dramatisch beginnt "One Blood", wie die Filmmusik in einem Thriller, kurz bevor der Mörder zuschlägt. Der Track endet damit, dass die beiden Frontmänner sich anschreien, wütend und trotzig, ja, eben wirklich Mando Diao.
Den Abschluss bildet "Dalarna", eine reine Akustiknummer, bei der eine sanfte Frauenstimme "la da da dum dej dum dej" in verschiedenen Betonungen singt. Auf fast acht Minuten vielleicht ein wenig anstrengend. Trotzdem lohnt es sich nach dem ersten ungläubigen Stirnrunzeln, die Platte nochmals zu hören.
135 Kommentare
Und schon wieder ein Album...
Ich habe es heut in der Visions gelesen (Steilvorlage!), war angesichts der noch nicht allzu lange zurückliegenden Veröffentlichung überrascht und konnte auch noch nichts Konkretes finden.
Habt ihr schon was gehört vom neune Album?
[dum, weil ich bei MySpace nicht auf deren Seite reinkomme ]
edit: Im MD-Forum steht auch schon was, aber nicht mehr als ich weiß.
Ok, sagen wir: 1. x 2. Album - 3. Album = gutes Album inkl. Punkt-vor-Strich.
naja....ich weiß nich, das letzte hat nie recht funktioniert und dann schon wieder so zackig...
mando diao waren doch noch nie richtig gut.
außnahmen: "sheepdog" und "down in the past" für die indie-disse.
@scumsurfer (« ich seh die dicken h&m-mädchen jetzt schon wieder vor meinem geistigen auge, wie sie mit feuchtem höschen und der neuen mando-cd in der hand durch die stadt laufen, ins booklet starrend und diskutierend ob jetzt björn oder gustaf der geilere ist. »):
Das ist ja wirklich schwachsinn!! ich bin schließlich selber tennager und muss sagen das die dicken h&m-mädchen noch nie was von mando diao gehört haben!! Die holen sich die neue pussycat dolls-cd und schwärmen von irgendeinem billigen schauschspieler aus irgendeiner soap.
Von mando diao haben die noch nie was gehört. das weiß ich aus eigener erfahrung!!
naja ich werd mir das neue album erstma holen und dann eine entscheidung treffen. obwohl ich mich eigentlich auf guten rock n' roll gefreut hatte:(.
haha.
verpiss dich!
Björn ist definitiv der geilere