laut.de-Kritik
Für Fans von Metallica, Melvins, Iron Maiden, Rush, Thin Lizzy und Neurosis.
Review von Michael EdeleFür Fans von Metallica, Melvins, Iron Maiden, Rush, Thin Lizzy und Neurosis. Was zur Hölle soll das den heißen? Man könnte genauso gut schreiben: Für Fans von Zwiebelkuchen, Rattengift, Soßenbinder, Kanalfrei und Mischzement. Aber auch wenn man's nicht glauben will, die Beschreibung des Labels trifft den Nagel doch ziemlich genau auf den Kopf.
Angesagte Trends in den Staaten hin oder her, Mastodon ziehen einmal mehr ihr eigenes Ding durch und knacken damit trotz allem sogar den amerikanischen Markt. Auch wenn sie mit den momentan angesagten Metalcore-Bands musikalisch außer der kompromisslosen Härte nicht viel gemein haben, verbindet sie doch ein Ding. Genau wie die Bands der New Wave Of American Metal ist das Quartett aus Atlanta beinahe ununterbrochen auf der Straße unterwegs und tourt sich den Arsch ab.
Um zur Musik zu kommen ... öh ... das ist gar nicht so einfach, da sich die Band aus Atlanta jeglicher Beschreibung und Konformität entzieht. Dass die Jungs mit extremer Härte zur Sache gehen können, dafür steht schon allein die Tatsache, dass sie bei Relapse unter Vertrag stehen und zwei der Mitglieder ehemals bei Today Is The Day aktiv waren. Doch Mastodon gehen auf "Leviathan" nicht nur schräg und brachial zu Werke, sondern bauen in ihre Stücke überraschende Breaks und Melodien ein, die dem konventionellen Songwriter weder im Traum noch auf Drogen einfallen dürften.
Die schrägen Arrangements und die deutlichen Seventies-Einflüsse rücken die Combo gewissermaßen in die Nähe zu den Kanadiern von Voivod, doch auch der Vergleich hinkt, da Mastodon einfach wieder vollkommen anders sind. Im Opener "Blood And Thunder" tauchen urplötzlich doppelläufige, orientalische Tonleitern auf, in das zügige "Megalodon" bauen die Kerle mal kurz ein Countrysolo ein, und wenn ich bei "Hearts Alive" sogar an die Götter von Mekong Delta erinnert werde, dann geht da doch irgendwas schief, oder?
4 Kommentare mit einer Antwort
Die Kritik hat jetzt an sich auch nicht viel Aussage, außer, dass sich die Musik nicht kategorisieren lässt, oder? Das sollte doch positiv in der heutigen Zeit sein. Außerdem sind Genre Schubladen und Vergleiche eh sinnlos. Denn es kommt immer noch auf die Musik an sich an. Und zweierlei Dinge vergleichen geht eh nicht.
Anstatt das kurz zu erwähnen und vielleicht auch auf das Konzept des Albums einzugehen wird hier nur auf Kategorisierungsprobleme hingewiesen. Schade.
Ein Überalbum, das wohl wegweisend war, für das einzige Gute, was in den letzten Jahren im Metal "neu" ist. Albackenden Thrash, Rumpel-BM, Power-Balladen-Schnulzen-Metal und und und - nein das zeigt eindrucksvoll, dass Metal sich noch bewegt. Grandios.
so.dermaßen.geil ist dieses album...... bands wie mastodon sind der beweis dafür, dass bands mit stilvielfalt, technischem können, leidenschaft und visuellem und lyrischem symbolismus musik hervorbringen können, die die zitierten originale - in meinem fall (!) - völlig überflüssig macht!!!
Weil sich letztens jemand beschwert hat, dass "The Blueprint" so eine lächerliche Rezension bekommen habe: Die hier ist eine noch viel größere Schande!
Ist eben manchmal wie das Ding mit den Perlen und Säuen...;)