laut.de-Kritik
Die größte Metalband aller Zeiten parodiert sich selbst.
Review von Uli BrechtoldNachdem Metallica angeblich seit 15 Jahren die Idee zu einem Kinofilm mit sich herum trugen, setzten sich alle Bandmitglieder mit dem Regisseur Nimród Antal zusammen und schrieben ein Drehbuch zu einem einzigartigen Projekt. Dabei zauberte eine der einflussreichsten Metalbands eine Mischung aus Spielfilm und Konzert auf die Kinoleinwand, die den Betrachter mit 3D-Effekten und einer plumpen Nebenhandlung in den Bann ziehen sollte.
Bei 32 Millionen Dollar Produktionskosten spielte das Epos bislang gerade mal 3,4 Millionen an den amerikanischen Kinokassen ein. Zum einen mag das an einem irreführenden Marketingkonzept liegen und zum anderen am Größenwahn von Metallica.
Schlagzeilen machten kuriose Randmeldungen, etwa dass Lars Ulrich sich zwar drei Jahre lang mit dem Projekt beschäftigt hat, aber trotzdem keinen blassen Schimmer hat, weshalb der Film "Through The Never" heißt. Nun hoffen James Hetfield und Co. wenigstens mit den Verkäufen für das Heimkino das Kassendefizit wettzumachen.
Das Hauptproblem des Musikfilms besteht darin, dass er weder ein reines Konzert noch ein Spielfilm ist und keinen eindeutigen Handlungsstrang verfolgt. "The Message Is That There Is No Message", so der Schlagzeuger.
Während Metallica die Show ihres Leben geben und zum Teil ihre eigene Rolle auf der Bühne inszenieren, erzählt die Nebenhandlung von einem anarchistischen Untergangsszenario in einer Stadt. Die Verbindung zum zeitgleich stattfindenden Konzert liefert ein fanatischer Roadie namens Trip, der sich in der Stadt auf die Suche nach einer Tasche macht und sie am Ende des Konzertes auf der leeren Bühne abliefert. So abstrus und dämlich die Handlung klingt, so schwerfällig ziehen sich die eingeschobenen Szenen hin. Man sollte einfach Musikern keine Film-Skripte überlassen.
Nachdem die Band die Handlung an die Wand fuhr, macht sie wenigstens auf der Bühne alles richtig. Die Show findet auf einem riesigen Laufsteg inmitten der Arena statt, so dass genügend Platz für Särge, Pyroeffekte sowie Blitze erzeugende Teslaspulen vorhanden ist und der Steg gleichzeitig Projektionsfläche für Videoclips bietet. Während sich auf der Straße wilde Bürger mit der Polizei kloppen, heizt die Band bei "Fuel" mit etlichen Feuerbällen die Halle ein, oder Laserstrahlen beschießen in "One" die Stage. Dazu türmt sich in "... And Justice For All" eine große Justitia-Statue auf, die nur wenig später in sich zusammenfällt. Damit parodieren sich Metallica während des 93-minütigen Films selbst und irren irgendwo zwischen Schauspielrolle und Performance umher.
Dabei verspricht die Setlist ein Erlebnis für alle Old School-Anhänger. "Creeping Death", "Ride The Lightning", "Hit The Lights" oder "Battery" laden dazu ein, sich vor dem Fernseher den Nacken zu verrenken. Mit einem satten Bass und der Wahlmöglichkeit zwischen drei Tonspuren in brillanter Klangqualität hätte man sicherlich noch ein paar Songs mehr auf den Silberling packen und statt einem Kinoexperiment einen längeren Konzertfilm drehen können.
Dazu ist "Through The Never" mit reichlich Bonusmaterial wie Behind The Scenes, den offiziellen Trailern zum Film, einer ausführlichen Dokumentation sowie dem Musikclip zu "Master Of Puppets" ausgestattet. Dies verspricht zwar exklusive Einblicke hinter die Kulissen, ändert am Kassenflop aber nichts.
14 Kommentare mit 109 Antworten
Metallica greifen einfach seit Jahren nur noch ins Klo. Die Chronik:
- Death Magnetic (Loudness Overkill, Platte unhörbar)
- Lulu (Platte unhörbar)
- Through the Never (Was genau ist das?)
- One mit Klavier-Genie (Kakophonie des Grauens)
Was kommt als nächstes?
nicht zu vergessen das grausige "st anger und die suche nach der genialität der 80er".
Ist der 'neue' Zopf-Bassist vllt an allem schuld? Ist doch vor St. Anger eingestiegen
Der hat doch eh nichts zu melden ^^
Für mich würde das heißen:
- St. Anger (sehr unterbewertetes Album, das einige sehr geniale Lieder hat)
- Death Magnetic (für mich neben "...and justice for all" bestes Album der Band - trotz Loudness Overkill)
- Lulu (ist nach mehrmaligem Hören zumindest ok, allerdings kann man das Album kaum Metallica auf die Kappe schreiben, sonst könnte man auch sagen, dass die Backgroundband von Rihanna schuld dran ist, dass sich mein Ohr beim Hören dieser Klangerfahrung selbst erschießen möchte)
- Through the never (den Film hab ich nie gesehen, aber als Liveplatte ist die CD ziemlich geil)
- One mit Klavier-Genie (nie gehört)
@ Django: Ähm nein ist er nicht?
@ Basch: Das One Teil ist wirklicj grausam. Tu's dir besser nicht an.
Basch, der illusionierte Metallica-Fanboy, der auf einem "Big 4" Festival Anthrax, Megadeth und Slayer außer Acht lässt und sich auf Nothing Else Matters freut.
Ich mag weder Anthrax, noch Megadeth, noch Slayer.
Das Metallica die einzige (ehemals) Thrashband ist, die ich gut finde ist nichts, wofür ich mich schämen müsste^^
Stimmt, wenn man sich für etwas schämen müsste dann wäre es, Anthrax gut zu finden.
@Ludwig Van: Ich mag Slayer, Megadeth (ok die ersten beiden Alben und Endgame) und MEtallica und mag trotzdem Death Megnatic. Was sagste nun?
Death Magnetic: Loudness War, aber insgesamt doch ordentlich. Kein Album, was man von der "größten Metal Band unserer Zeit" erwartet, aber wer Metallica genau das nennt, hat eh noch nie Metal gehört.
Lulu: Ich versuche mich immer selbst damit zu verarschen, dass ich zum Erscheinungstag das Album für 9,99 Euro erstehen konnte, während es überall sonst 17,99 Euro kostete. Das wars auch schon.
Through The Never: Schlimmer als der ABBA oder Beatles FIlm ist der auch nicht.
One mit Klavier-Genie: Damit habe ich kein Problem.
(nicht genanntes) St. Anger: Dreck. Also wirklich.
Gott jana du hast es immernoch nicht kapiert, dass es nicht um den persönlichen Geschmack sondern um Fakten geht. Metallica ist nach Zahlen die grösste Metalband. Punkt. Genauso ist Madonna die grösste Popsängerin und Micheal Jackson der grösste Popsänger. Hat doch nichts damit zu tun was man besser findet oder nicht.
Habe gestern mir nochmal Death Megnatic gegeben. Ja klar die Abmischung hätte besser sein können aber unterm Strich sind auf der Scheibe ein haufen klasse Songs für die sich andere Bands ein Bein ausreissen würden.
32 Millionen...krank!
Größte Metalband aller Zeiten? Überbewertete, nervtötenste oder langweiligste, das ja, aber größte? Das einzig gute was diese Band jemals zustande gebracht hat, war das sie Thin Lizzy wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gecovert haben.
Kläff kläff kläff
und jetzt mach Männchen! Braver Junge.
diese superlativen. für die frühe phase und dem frühen vermächtnis stimmt das sicherlich, das sind schon geschichtsträchtige alben, aber die zeit seitdem ist nun wirklich nicht so ehrenwert. eigentlich müsste man metallica in 1.0 und 2.0 unterteilen
Jemand der seinen Kommentar damit anfängt, dass Metallica überbewertet sind, kann man einfach nicht ernst nehmen.
Und jemand, der das nicht so sieht, kann ich nicht ernst nehmen.
Wer soll denn deiner Meinung nach sonst die größte Metalband aller Zeiten sein? Und sie als Gründer des Thrash, bis heute Vorbild etlicher Metalbands weltweit und ihrer Über-Alben der 80er als überbewertet zu bezeichnen tut auch sein übrigens. Scheinst wohl auch einer der unaufgeschlossen Stock-im-Arsch Metaller zu sein die ihnen den "Betrug" ab dem Black Album nicht verzeihen zu können. Ich will jetzt nicht als Fanboy rüberkommen aber sie als "Überbewertet" zu bezeichnen ist wirklich ne Zumutung.
Und Thin Lizzy wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen ist nun wahrlich nichts gutes
Ich wette er ist unter 20 und kennt nur den Metal ab 2000...
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
Wie wär's, wenn alle zur Abwechslung Reife bewiesen und zugäben, dass Geschmack subjektiv ist und verallgemeinernde Aussagen wie "größte Metalband..." zu nichts anderem tauen als Nerdwars in Musikforen? Und wir uns alle darauf einigten, dass Sancho ein Idiot ist, der abgedroschene Hundemetaphern für clever und gewitzt hält?
Geh Bäume knutschen du möchtegern Hippie. Alles ist gut und wir einigen uns darauf, dass wir dich hier nicht brauchen.
Ein Tipp, Sancho: Den Platz des pöbelnden Ghettoprolls mit unterschwelliger Intelligenz hat Sodhahn bereits erfolgreich inne. Und der ist wesentlich wortgewandter als du...
Ausnahmsweise gebe ich Sancho in allen Punkten recht. Der einzige Kritikpunkt an ihren alten Scheiben ist die schlechte Produktion. Auch als Hard-Rock Variante waren die nicht schlecht, nur eben Metallica 2.0. Seit St. Anger jedoch kommt bis 3-4 Songs auf der Magnetmuschi nichts mehr brauchbares.
Ein Tipp Catch: Von solchen selbsgerechten besserwisserischen Vollpfosten wie dir gibts hier schon jede Menge
Die Wahrheit schmerzt...
Wow du diskutierst mit einem Idioten... das sagt einiges über dich aus.
Thin Lizzy sind genial. Punkt. „Nothing Else Matters“ der schlimmste Song der jemals geschrieben wurde. Spätestens nach diesem Verbrechen hätten Metallica den Anstand besitzen können und sich auflösen.
Seid ihr eigentlich alle so panne oder tut ihr nur so? "Größte Metalband", worauf könnte sich das denn wohl beziehen, hm? Auf das kommerzielle Potential. Und mehr Platten als Metallica hat nun mal keine Metalband verkauft. Punkt.
bob rock ist an allem schuld..
die mauer: Stimmt. Das wars auch schon.
Ansonsten finde ich alles was sie bis St. Anger gemacht haben gut. Kill em All ist ein Geniestreich, Master und Ride grandios, AJFA trotz bereits damaligen Soundproblemen charmant, Black Album hat einige verdammt coole Tracks, LOAD und RELOAD sind extrem unterbewertet, S&M gefällt mir sehr.
Metallica sind einfach Metallica. Die kann man irrelevant oder einfach nur beschissen finden. Trotzdem hört bei einer Neuveröffentlichung jeder, der sich ein bisschen für Musik interessiert, auf. Und sei es nur, um seine irrelevante, beschissene Meinung in den Äther zu blasen ...
ja. du bist der richtige, der "irrelevante" und "beschissene Meinungen" anprangern darf
Den Pranger sieht man aber auch nur durch die Brille, ne?
ach iwo . aber für laut.de bzw die mehrheit hier reichts (bei mir) zumindest aus. klar, yo mama fromm, der anwalt, sodi & co haben natürlich mehr plan von der materie als ich bzw ich kenne ein paar kollegen, die die zweite welle des BM aktiver erlebt haben als ich es tat und im vergleich dazu ist meine meinung wirklich irrelevant, unbedeutent und beschissenen... aber wie gesagt, für die meisten hier reichts grad so
Glaub ich dir auch ohne "grad so" aufs Wort.
Dafür aber weder, dass die Intention beim Chiller die Geißelung anderer Meinungen war, noch, dass du das bei neutraler Betrachtung angenommen hättest.
Ähm.. (dieser Pfeifer wär mir noch lieber gewesen, geht der vll. so? :whistle: )
Schade
Es ging tatsächlich nur darum, dass zu Metallica einfach jeder eine Meinung hat. Da wird dann eben schnell damit um sich geworfen, wie irrelevant und überbewertet sie doch sind, einfach weil sie ein leichtes Ziel abgeben. Dabei merken die Leute gar nicht, dass sie mit eben dieser Meinungsäußerung Teil dessen sind, was die Band eben doch relevant macht. Wenn Metallica etwas Neues machen, spricht jeder davon. Damit ist die Band ein popkulturelles Phänomen UND hat auch noch ein paar fantastische Alben/Songs veröffentlicht. Das einzige, was man ihnen vorwerfen kann, ist, dass sie diesen Status schamlos ausnutzen, um das zu machen, worauf sie gerade Lust haben (Coveralben, Orchester-Experimente, sauteure 3D-Filme). Aber eigentlich kann man ihnen genau daraus aus künstlerischer Sicht wiederum keinen Strick drehen.
Sehr schön geschrieben.
@kubischi : whiz :
Man muss ja kein Genie sein, um den Titel interpretieren zu können.
"Through the never" soll m.E.n. auf das Projekt deuten, dass die ewig mit sich herumgeschleppt haben, also "never" umsetzen würden. Da sie es nach langer Zeit doch getan haben, sind sie durch dieses "never" hindurch - "Through the never".
Ganz ehrlich: Ich kenne Metallica schon lange genug um sie auch 'beschissen' finden zu dürfen. Die Sache mit der irrelevanten Meinung ist per se Blödsinn, denn wenn es darum geht, kann man die Kommentarfunktion gleich abschalten.
Dass eine Band wie Metallica eine Vielzahl von unnötigen Meinungsäußerungen hervorruft, heißt doch nicht im Umkehrschluss, dass jede Meinungsäußerung dazu unnötig ist.
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
Meinungen unterschiedlichster Art zu posten ist m.E. kein Ding, egal wieviel Sachkenntnis man hat. Das schimmert dann in den Kommentaren schon durch. Aber andere User zu maßregeln ist nicht so der Hammer, wie man auch an den Antworten zu deinem Kommentar sieht.
Nö, ich habe nirgends gesagt, welche Meinung hier relevant und welche irrelevant ist, noch lag mir daran, andere User zu maßregeln. Ich schrieb nur, dass bei einer Band von der Größe von Metallica die Anzahl der Meinungsäußerungen und damit auch anteilsmäßig die Anzahl der irrelevanten, weil ungebildeten Meinungen steigt (bzw. Leute, die irgendetwas nachplappern, was sie mal irgendwo gehört haben ...). Lies dir vielleicht meinen Beitrag noch mal durch (und die Reaktionen darauf, die bis auf eine notorische Ausnahme auch nicht, wie von dir behauptet, so negativ ausfallen), bevor du mir hier irgendwelche Absichten unterstellst.
Also nochmal: Selbstverständlich "darfst" du und jeder andere Metallica beschissen/grandios/überbewertet/erotisch/... finden. Nur der Vorwurf, sie seien irrelevant, zieht einfach nicht, wenn sie dann doch relevant genug sind, diesen Vorwurf zu äußern.
Geht in Ordnung, dann habe ich es wirklich falsch aufgefasst. Entschuldigung hierfür, da war ich auf der falschen Welle.