laut.de-Kritik
Al Jourgensen kriegt den Hals nicht voll.
Review von Michael EdeleAngesichts der Tatsache, dass sich Al Jourgensen 2007 mit "The Last Sucker" offiziell verabschiedet hat, weidet er die Ministry-Leiche noch ganz schön aus. Nach "Cover Up" und der "Adios ... Puta Madres"-DVD folgt nun noch das unausweichliche Remix-Album "The Last Dubber". Die entsprechende Veröffentlichung der letzten Revolting Cocks-Scheibe steht auch schon in den Startlöchern.
Aber zum Thema: Genau wie seinerzeit die "Rio Grande DUB Ya"-Platte nach "Rio Grande Blood", gibt es jetzt entsprechende Dub-Versionen zu "The Last Sucker". Ist man nicht ausgesprochener Fan solcher Klangexkursionen, bleibt einem der Sinn und Zweck dahinter meist verborgen.
Während die Tracks auf Prongs "Power Of The Damn MiXXXer" auch in den Remix-Versionen noch weitgehend brutal und metalkompatibel waren, ist das bei "The Last Dubber" nicht ganz der Fall.
"Let's Go" und der Titeltrack sind gleich in zwei Versionen vorhanden. Als Remixer fungierten wieder vor allem Clayton Worbeck (Revolting Cocks) und DJ Hardware, der die zweite Version des Titeltracks bearbeitet und diese in ein sehr technoides Gewand gekleidet hat.
Jourgensen-Intimus John Bechdel (False Icons) verewigte sich hingegen in der zweiten, düsteren Version von "Let's Go (Dawn Of Oblivion Mix)". Der Rest stammt durch die Bank von Worbeck.
Allgemein lässt sich schnell feststellen, dass die meisten Songs mit deutlich vermindertem Härtegrad durch die Boxen rauschen, auch wenn "End Of Days Part 1 (One Less Sparrow Mix)" noch ordentlich Saft im Ärmel hat. Das kann man von Nummern wie "The Dick Song" und der ersten Version des Titeltracks zwar kaum mehr behaupten, dennoch hat das Ergebnis eine ganz eigene Atmosphäre.
Songs wie "No Glory" gewinnen dann aber nur noch dank des Titels "Sandpaper Condom Mix" an Witz. So ne Lümmeltüte wäre mal ein nettes Weihnachtsgeschenk für den Kollegen Schuh, sonst pflanzt der sich am Ende noch ein zweites Mal fort ... Auch im Hause Ministry sollte man den Fortpflanzungsdrang langsam aber sicher mal in den Griff bekommen, schließlich ist die Band samt ihren wichtigen Releases Geschichte.
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