laut.de-Kritik

Bedrohliche Bastarde, immer noch äußerst brutal.

Review von

Wenn Bands ein komplettes Album nur mit Remix-Versionen veröffentlichen, geht das meiner Meinung nach viel zu oft in die Hose. Noch gefährlicher wird es, wenn sich die Remixe auf ein einziges Album beschränken. Prong sind dieses Wagnis mit "Power Of The Damn MiXXXer" eingegangen und haben sämtliche Songs von "Power Of The Damager" durch den Wolf drehen lassen.

Siehe da - die Sache geht voll und ganz auf! Das letzte Mal, dass mir ein Remix-Album beinahe durch die Bank gefallen hat, war bei "The Final Remixes" von Die Krupps der Fall. Dem schließt sich diese Scheibe nun an, daran hat der deftige Start mit John Claydens Version von "Worst Of It" und dem nicht weniger krachigen "Can't Stop The Bleeding" einen entsprechenden Anteil. Hier geht es bereits elektronischer als im Original zur Sache, aber die Power stimmt einfach.

Deutlich technolastiger startet "The Banishment" und stellt mir nach den ersten Sekunden erst mal die Haare unter den Achseln auf. Mit der trockenen Gitarre und dem leicht veränderten Gesang groovt das Teil aber ebenfalls richtig geil. Da hat sich Rob Caggiano echt was einfallen lassen. Im Vergleich zu der von Clayton Worbeck von den Revolting Cocks schneidet die Version jedenfalls deutlich besser ab.

Das Thrash-Feeling des Originals von "Power Of The Damager" ist in der Professional Murder Music-Version nicht mehr da. Dafür wandelt der Track nun genau wie das von Dope bearbeitete "Looking For Them", auf EBM-Pfaden und klingt dadurch zwar ungewohnt aber nicht schlecht. Gleiches gilt für "Pure Ether", das in diese Trip Hop-Ausgabe mit den vollkommen verfremdeten Vocals nach wie vor verdammt heftig aus den Boxen bricht.

"No Justice" bleibt trotz aller Elektronik und Abwandlungen immer noch äußerst brutal. "Message Inside Of Me" ist hingegen ein zäher, bedrohlicher Bastard geworden, der mit ein paar ziemlich coolen, orientalischen Melodielinien glänzt. Das abschließende "Bad Fall" hat Greg Puciato von Dillinger Escape Plan vollkommen verändert und den Song komplett neu aufgebaut. Die anfänglichen Klavierklänge mit elektronischer Rhythmik schlagen nach einen fiesen Break in Nerven strapazierende Klänge um.

Nicht schlecht, aber auch nicht herausstechend geraten "3rd Option", dem die von mir im Original so geliebten Leads fehlen, das von John Bechdel nur mäßig gepimpte "Spirit Guide" und das durch den dämlichen Beat vollkommen verkloppte "Changing Ending".

Trackliste

  1. 1. Worst Of It (Worst Of The Worst Mix)
  2. 2. Can't Stop The Bleeding (Smack! Mix)
  3. 3. The Banishment (Wolfzilla & The Angry Moon Mix)
  4. 4. Power Of The Damager (Fabrication Mix)
  5. 5. 3rd Option (Naked In The Cadillac Mix)
  6. 6. Pure Ether (Big Riddim Mix)
  7. 7. Messages Inside Of Me (Chicxulub Impactor Mix)
  8. 8. No Justice (Crackmix)
  9. 9. Looking For Them (Contagious Mix)
  10. 10. Spirit Guide (Reality's Edge Mix)
  11. 11. Changing Ending Troubling Times (Abandoned Structures Mix)
  12. 12. Banishment (Bitter Harvest Mix)
  13. 13. Bad Fall (Smile On Your Face Mix)

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