laut.de-Kritik
Stoner-Rock der Königsklasse.
Review von Sarah-Nina RademacherWie ein tosender Sandsturm wirbelt "Mastermind" aus den Boxen und verstaubt mit einem brachial wetternden Sound den Gehörgang. Monster Magnet müssen sich gar nicht mit Masters Of Reality, Mondo Generator oder QOTSA um die meisten Sandkörner im Gitarren-Getriebe streiten. Die Wüste bietet genug Platz.
Atmosphärisch haben wohl Kyuss und Fu Manchu bei den Aufnahmen von "Mastermind" Pate gestanden. Schwerster, basslastigster Sound, minutenlange kratzende Gitarrenriffs und scheppernde Drums wuchten sich in zwölf Tracks wie ein zentnerschwerer Bulldozer durch meterhohe Dünen.
Zerstörerische Basslines sorgen schon im Opener "Hallucination Bomb" für einen ekstatischen Rausch wie von allerbesten Zauberpilzen. Das ewig lange Gitarrensolo spielt Reisebegleiter und Dealer zugleich. Der Trip geht eine gefühlte Ewigkeit, die Riffs fesseln einen an stachligen Wüstenkakteen fest.
"Gods and Punks" betört mit eingängigem Gitarrenstart und verwandelt sich in eine chillige Down-Tempo-Nummer. Der Track gleicht einer langersehnten Wüsten-Oase, die sämtliche Bedürfnisse befriedigt.
Was kümmern mich 40° im Schatten? Sahara und Gobi können mich mal! Ich durste, dank Dave Wyndorfs frenetischer Stimme, nach absolut gar nichts! Sollte ich in der Wüste elendig sterben, bestehe ich auf "The Titan Who Cried Like A Baby" als Hymne. Balladesk umgarnt der Song den Hörer, der gespenstische Sound vibriert pulsierend in den Adern.
Nicht nur die Gitarren erinnern an einen psychedelischen Trip, auch die Lyrics entgleisten einem halluzinogenen Wahn von Wyndorf. Wie ein nervenflirrender Fiebertraum zerren die Texte über exakt eine Stunde an sämtlichen Nervensträngen.
Eine ordentliche Packung an Zynismus, Optimismus, Satire, Sex, verblendeten Phantasien und Tod zelebrieren Monster Magnet auf "Mastermind". Das einzig Störende ist der grobe Wüstensand, den man sich nach dem Hören noch aus den Ohren pulen muss.
31 Kommentare mit einer Antwort
oh, die bisherigen reviews (dt und international) sehen ja sehr vielversprechend aus. im stream klang das album recht beliebig für mich, aber ich bin seit dopes auch auf kein monster magnet mehr angesprungen. dieses hier werde ich mir aber definitiv geben.
Powertrip war sicher schwacher Stadionrock, "God says no" und "Diablo" fand ich nach mehrmaligem Hören recht überzeugend. Was ich bisher von der neuen gehört hab, reicht natürlich nicht an "Dopes" ran, ist aber ganz nett und hat wieder Wachstumspotential.
Für mich ein richtig geniales Album...endlich ist das kranke, psychedelische von den Anfangstagen wieder zurück! Willkommen zurück in den Neunzigern!!! (Musikalisch...nicht optisch...;-))
@rumsfeld (« Die Review find ich eher nichtssagend. »):
absolut nichtssagend
Eine Frau rief mich an und sagte: Schau dir mal
Monster Magnet, auf YouTube an.
Das ist Musik für Abfahrer wie dich.
Stimmt genau !
Didi ts
geile story, bro!
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