24. Juni 1999

"Bullgod, Titten überall, Feuer und Rock!"

Interview geführt von

Nebenbei aber auch jede Menge Handgemachtes aus der Stromgitarre. Einen kompletten Überblick über alle Schaffensphasen der Monster Magneten in knapp eineinhalb Stunden. Die LAUT-Redaktion hatte nach dem Konzert Gelegenheit, dem wilden Ungetüm und Kopf der Band, Dave Wyndorf, auf den Zahn zu fühlen; der nutzte die Gelegenheit gleich zu einem lustigen MPEG-Gruß an unsere Leser.

Hat es Dir in Konstanz gefallen?

Yeah, wir sind gestern nach Konstanz gekommen, und ich habe nicht gewusst, daß Konstanz ein so schöner Ort ist. Ich habe immer mein Fahrrad dabei, in ganz Europa. Das ist das erste Ding, das ich aus der Umkleide hole. Und der See ... er ist großartig! Und es scheint auch eine Partystadt zu sein.

Was hältst Du vom Internet?

Ich denke, das Internet ist die Zukunft der Kommunikation. Ich denke, daß es die einzige Möglichkeit für die Leute ist, miteinander zu kommunizieren, die keine Macht haben, andere Leute mittels traditioneller Medien (wie zum Beispiel Werbung) zu beeinflussen. Auf diese Weise können Interessengruppen entstehen, ganz egal ob im künstlerischen oder politischen Bereich. Es ist im Moment eine goldene Zeit für das Internet, aber es wird nicht ewig so bleiben. Es werden große Firmen auftauchen, die die Vielfalt des Internet beschneiden werden. Jetzt ist noch Zeit für die Leute, sich wirklich näher zu kommen durch das Internet. Ich selbst benutze das Internet nie, weil ich alt bin. Es ist einfach so, daß ich, wenn ich an einem Computer sitze, nicht mehr davon los komme.

Bist Du ein Multimedia-Junkie?

Die Verführung ist groß. Ich glaube schon, daß ich ein Computer-Junkie bin. Deshalb benutze ich den Computer nur, wenn ich es wirklich muß.

Spielst Du Computerspiele?

Nein, ich bin kein großer Spielefreak. Ich fahre lieber mit meinem Fahrrad durch die Gegend.

Kannst Du Dir vorstellen, daß Monster Magnet eine Platte exklusiv nur für das Internet veröffentlichen?

So wie heute die Tendenz im Musikgeschäft ist, könnte ich mir das vorstellen. Allerdings habe ich Zweifel an der Soundqualität, weil ich glaube, daß das MP3-Format gar nicht so großartig ist, wie immer behauptet wird. Es klingt einfach nicht so gut. It's crap! Die Technologie wird aber sicher besser werden. Ich kann mir vorstellen, daß wir heimlich einzelne Stücke im Netz veröffentlichen. Aber ich lege derart viel Wert auf die Soundqualität, daß ich mir nicht vorstellen kann, ganze Scheiben ins Netz zu stellen.

Auf Eurer offiziellen Homepage bietet Ihr eine Belohnung an für denjenigen, der Dir Deine gestohlene Weste zurückbringt. Gibt es da eine Geschichte dazu?

Die Weste wurde von einer alten Spanierin aus meiner Heimatstadt in New Jersey gemacht. Sie ist schon 95 Jahre alt, lebt wahrscheinlich nicht mehr lange und sie hat diese Weste sooo "fucking cool" gemacht. Die Weste ist einfach das coolste was ich je in meinem Leben gesehen habe. Die Frau hat sich den Arsch aufgerissen, um diese Weste für mich anzufertigen. Und zwei Tage, nachdem sie die Weste genäht hatte, wurde sie gestohlen. Die Weste ist etwas, was sie nicht nochmal machen kann. Sie ist müde und alt, und ich rief an und sagte: "Maria, meine Weste ist gestohlen worden." Und sie sagte: "Ach, ich weiß nicht ob ich dir noch mal eine machen kann." Deshalb ist die Geschichte mit der Weste so ärgerlich.

Vor einigen Jahren war eure Musik ein "Satanic drug thing, people wouldn'tunderstand". Stören Dich die ewigen Fragen über Dein Drogenimage?

Nein, Drogen sind ein Teil meines Lebens, den ich nicht bedaure. O.k. Ich bedaure vielleicht ein klein wenig davon, weil es am Ende ein bißchen außer Kontrolle geriet. Die Drogen waren wie ein Fluchtweg, speziell für die Jugend von New Jersey, wo ich in den späten 70ern und zu Beginn der 80er aufgewachsen bin. Damals gab es dort eine große Drogenszene, und ich liebte sie. Ich hatte eine großartige Zeit und ich bin froh, daß ich meinen Verstand nicht verloren habe. Vielleicht habe ich ja meinen Verstand verloren, aber es ist mir nur noch nicht aufgefallen? Nein, nein.

Ich war immer irgendwie angetörnt, wenn ich auf den Platten Messages über "Satan" oder "fucking drugs" gehört habe und dachte bei mir: her damit - ich liebe den Scheiß - nur her damit. Es macht mir also nichts aus, wenn die Leute immer noch danach fragen. Ich habe herausgefunden, daß man ohne Drogen wesentlich durchgeknallter sein kann. Wenn du in nüchternem Zustand die Dinge immer noch so sieht wie auf Drogen, dann weißt du, daß du zu weit gegangen bist - verstehst du, was ich meine? Ich habe meinen Lebensstil überhaupt nicht geändert, nur daß ich eben keine Drogen mehr nehme.

Du machst jetzt auch viel Sport, oder?

Ich würde das nicht unbedingt Sport nennen. Ich brauche einfach Action, ganz egal ob Tanzen, Laufen, Radfahren, Sex. Ich brauche immer Action! Was auch ein Grund ist, warum ich Musik - den Rock - so liebe.

Auf dem Album "Powertrip" ist die Textzeile "I never gonna work another day in my life". Ist das Dein erklärtes Lebensziel?

Wenn ich von Arbeit spreche, dann meine ich Arbeit, die ich für andere mache. Als ich an "Powertrip" arbeitete, hatte ich wirklich das Gefühl, allein für die Plattenfirma zu arbeiten. Da war immer der Druck im Nacken, viele Platten verkaufen zu müssen. Diese Typen kamen an und fragten: "Kannst Du dieses Mal eine Million "Magnet"-Platten verkaufen?" Und ich sagte: "Es ist nicht mein Job, Platten zu verkaufen, es ist meine Aufgabe, sie einzuspielen." Ich fühlte mich, als ob ich die Lieder für einen dicken, fetten Typ mit Zigarre geschrieben hätte. Ich liebe die Musik! Wenn ich auch nur ein bißchen Geld mit meinen Platten machen kann und gleichzeitig etwas weitergeben kann, hinter dem ich stehe - das bedeutet für mich Erfolg.

Auf "Powertrip" hast Du "Tractor" wiederveröffentlicht. Was hat Dich dazu veranlaßt?

Als ich die Songs für "Powertrip" zusammen hatte, habe ich sie der Band vorgespielt und zu ihnen gesagt, daß ich die Platte im Stil von "Tractor" eingespielt haben möchte. Und ich fragte: Erinnert ihr euch an "Tractor"? Und sie sagten: Yeah! So haben wir den Song beim Proben fünf oder sechs mal nacheinander gespielt, um die spezielle Stimmung einzufangen. Als wir dann später im Studio waren, hat er uns so gut gefallen, daß wir kurzerhand beschlossen haben, ihn mit auf das Album zu nehmen. Und ich glaube nicht, daß der Song bei der Erstveröffentlichung viel Aufmerksamkeit erregt hat, wir hatten ja nur ungefähr 3000 bis 4000 Platten davon verkauft.

Welches ist Dein Lieblingslied von Monster Magnet?

Oh, das ist schwer zu sagen. Ich kann das nicht sagen, mich kotzen sie alle an! Nein, ernsthaft. Meine Songs sind für mich wie ein Tagebuch. Es ist, als ob ich eine Zeitung schreiben würde. Und ich habe wirklich keine Lieblingsseiten in dieser Zeitung. Aber es gab Zeiten in meinem Leben, an die ich mich lieber erinnere als an andere. Meine Songs sind so sehr ein Teil von mir, daß es mir schwerfällt, einen Lieblingssong zu benennen.

Mit dem neuen Album habt Ihr auch euer Artwork-Konzept geändert. Was ist mit dem Bullgod passiert?

Oh ja, der Bullgod ist auf der Rückseite unserer Platte zu sehen, allerdings nur als Icon. Ich verstehe "Powertrip" als einen Kommentar zu meiner neuen Position - als ein Künstler, der bei einer großen Plattenfirma unter Vertrag steht. Und wir haben zwar viele Platten verkauft, aber nicht genug, um die Plattenbosse zufrieden zu stellen. Dieselben Typen, die "Titanic" und "Jurassic Park" veröffentlichten, bringen jetzt Monster Magnet raus. Da kann ich nicht mithalten. Je besser und professioneller ich geworden bin, um so zynischer wurde ich gleichzeitig. Ich sagte mir, ich verkaufe ihnen das Gesamtkonzept Monster Magnet, das sie haben wollten, mit dem Bullgod und Titten überall, Feuer und Rock.

Und Typen auf dem Cover, die dir den Arsch vollrocken. Ihr kommt mit dem Scheiß nicht klar? Ich konnte es nicht noch offensichtlicher machen. Versteht ihr, das ist Rock. Und gleichzeitig mußten wir uns dafür nicht verbiegen, weil wir eine Rockband sind und schon immer waren. Pech, wenn es nicht funktioniert hat. Die Typen bei der Plattenfirma fanden es gut, weil sie das Konzept verstanden haben. Inzwischen lachen wir darüber, weil wir praktisch jedes Rockklischee auf das Plattencover geklatscht haben, das uns eingefallen ist. Und ich versuchte jedes Klischee zu erfüllen. Das Tolle an Klischees ist, so doof sie auch sind, sie sind oft auch lustig. Die Photosession zu "Powertrip" war auch geil. Dort waren überall Mädels.

Habt Ihr die nicht erst am Computer reingebastelt?

Nein, die waren alle echt.

Euer Konzept ging doch auf. War "Powertrip" in Europa nicht ein Megaseller?

Nein, nein, gar nicht. Wir haben bisher ja noch kaum in Europa gespielt, sondern uns vielmehr auf die USA konzentiert. Wir werden wohl rund 300 000 bis 400 000 Kopien in Europa absetzen, was nicht übel ist. Im Moment sind wir bei knapp einer Million verkaufter Platten weltweit. Aber ich kümmere mich nicht besonders um die Absatzzahlen, wie manch andere Band.

Betrachtest Du Dich jetzt als ein Rock'n'Roll-Superstar?

Nein, nein. Es werden doch heute gar keine Rock'n'Roll-Superstars mehr gemacht. Die Medien haben überhaupt keine Zeit mehr, Superstars zu erschaffen. Und im Moment ist Rock'n Roll vielmehr mit Modetrends überfrachtet als mit schillernden Persönlichkeiten. Man kann jeden Typen von der Straße nehmen und ihn in das richtige Outfit stecken, um ihn für das nächste halbe Jahr zum Star zu erheben. Es ist nicht mehr dieselbe Welt, wie die, in der ich aufgewachsen bin. Das hört sich jetzt ziemlich zynisch an.

Aber im Moment geht es vielmehr darum, Medienstars zu kreieren anstelle von Rockstars. Aber selbst die neuen Stars haben ein kurzes Leben, es sind keine Helden mehr. Ich kenne keine Helden mehr. Jemand wie Marilyn Manson ist ein Held für viele Kids, doch selbst er verliert ständig an Beliebtheit. Das ist nicht die Schuld der Kids oder des Publikums und auch nicht der Bands. Es ist vielmehr die Werbung, die die Maschine im Medienzeitalter am Laufen hält und ständig nach neuen Produkten verlangt. Neu, neu, neu! Die Medienmacher glauben, daß sie nicht mehr die Zeit haben, eine Persönlichkeit auf lange Sicht aufzubauen.

Deshalb ist
Techno so populär. Es ist Musik für deinen Lifestyle! Es ist keine Musik, in die man sich vertiefen kann, sondern einzig dazu da, um deinen Lifestyle aufzupeppen. Techno ist schnell, hört sich an wie dein Auto und man kann dazu gut vögeln. Aber im Grunde ist es doch nur Disco-Musik wie damals in den 70ern, als es nur um Partymusik ging. Ich mag Techno wirklich gern, aber ich finde, diese Musik bekommt zu viel Aufmerksamkeit. Heutzutage hat doch jeder die Möglichkeit, so etwas selbst zu machen. Die Tatsache, daß die Leute Zeug kaufen, das jeder Depp daheim machen kann, ist doch unglaublich. Ich schalte MTV ein und was sehe ich: Ein Muppet hinter einem Schreibtisch, eine beschissene Puppe (Dave ahmt Flat Eric nach). Dann sage ich mir: Rock ist tot!

Was hältst Du von elektronischer Musik?

Ich mag den Sound seit meiner Kindheit. Kraftwerk, Tangerine Dream ... Future Sounds Of London sind brilliant! Fatboy Slim ist cool. Oder auch Aphex Twin. Oder die ziemlich unbekannte Band Woob aus England, die Tribal-Elemente in ihren Sound integrieren. Ich mag Musik mit Atmosphäre.

Du benutzt aber auch selbst Synthesizer bei eurer Cover-Version von Depeche Modes "Black Celebration"!

Klar, ich liebe das Zeug, ich sage nicht, daß ich es nicht mag. Aber wenn jemand kommt und sagt, die Zukunft der Musik läge im Bumm-Bumm-Techno, dann sage ich : Fuck you! Die Zukunft der Musik bilden die Leute, menschliche Wesen mit Gefühlen. Für mich gibt es momentan nur wenige Künstler, die diesen Balance-Akt zwischen Mensch und Maschine schaffen. Zum Beispiel Björk, Portishead - manchmal sogar die Nine Inch Nails. Björk aber ist das beste Beispiel. Sie ist eine sehr ehrliche und gefühlvolle Sängerin, die die Technologie einsetzt, um ihre Musik sehr, sehr interessant zu machen.

Wenn es einen Sound der Zukunft gibt, ist es Björk! Was Techno von anderen Musikrichtungen unterscheidet, ist, daß Techno sehr einfach aufgebaut ist und meist nur ältere Stücke nachahmt. Deshalb muß ich auch immer lachen, wenn die Leute sagen, daß Techno der Sound der Zukunft sei. Sie bedienen sich der Vergangenheit. Da ist nichts Futuristisches dabei. Ich stehle auch aus den 70ern, aber ich setze mehr an den Leuten an, nicht so sehr an der fertigen Musik.

Im Techno wird viel direkt von der Platte gesampelt, und das soll neu sein? Bullshit! Es ist eine verdammte Collage. Es ist nicht von vornherein schlecht, aber es wird bei weitem überbewertet. Der DJ als Star ist nicht das Wahre. Die Superstar-DJ's von heute werden die Produzenten und Toningenieure von morgen sein, wenn sie die Tatsache mal akzeptiert haben, daß die Leute irgendwann von Bumm-Bumm gelangweilt sein werden. Und sie werden gelangweilt sein! Ich würde aber gerne einmal mit den Propellerheads oder den Chemical Brothers zusammenarbeiten.

Dann frag' sie doch einmal!

Ja, das werde ich tun. Ich werde dann in einem Studio auf natürliche Art meine Songs aufnehmen, ihnen danach das Ding zum Abmischen vorsetzen und zu ihnen sagen: Macht damit was ihr wollt, so daß ich am Ende des Tages reinkommen kann und etwas total Krankes hören werde!

Können wir also mit einem technoiden Monster Magnet-Album rechnen?

Ja, definitiv. Die Songs sagen dir, was zu tun ist. Wenn ich einen Synthesizer-Bass verwende, wird es sich anhören, wie bei jeder anderen Synthesizer-Band. Das werde ich sicher nicht machen!

Was war die letzte Platte, die Du Dir gekauft hast?

Oh, ähm. Vor zwei Tagen in Amsterdam habe ich mir die Platte "Tapestry" von Carole King gekauft. Warum, weiß ich auch nicht. Ähm, was habe ich noch gekauft? Ja! Zwei Kate Bush-Alben ... ich war jetzt 14 Monate auf Tour, da wird man etwas vergeßlich. Und ich habe noch die Platte von der Band gekauft, die "Track2" gemacht haben. (Dave singt "Song2" von Blur). Ja, ich habe die neue Blur gekauft.

Und hat sie Dir gefallen?

Ja, sie ist cool. Aber ansonsten habe ich nicht so viele neue Platten gekauft. Ach ja, die neue Manson, die Portishead und so Zeug...Aber ich will Leute hören, die richtig singen können, die sich die Eier wegsingen! Aber die einzigen, die heutzutage noch Eier haben sind Frauen wie PJ Harvey. Und die Hardrocktypen machen nur noch wuff, wuufff, ooahhahah (ahmt Hunde nach) und es hört sich nur noch an wie Hundegebell.

Schreibst Du die Monster Magnet Songs alleine? Inwiefern sind die anderen Bandmitglieder beteiligt?

Sie sind insoweit an den Songs beteiligt, als daß ich sie nicht ohne sie aufnehmen könnte. Ich nehme die Songs an meinem Vier-Spur-Mixer auf und gehe danach zu den Jungs ins Studio.

Komponierst Du nur den Gesang und die Texte?

Nein, ich mache alles selbst. Ich nehme zum Beispiel auch schon die Drumparts vorweg, indem ich sie mit zwei Fingern auf Bongos einspiele, und dazu noch den Bassteil und die Gitarre mit dem Gesang. Und dann bringe ich es zu den Jungs - die wissen, wie man das richtig spielt. Ich sage ihnen, wie es klingen soll, da ich eigentlich kein guter Musiker bin. Ich kann viel besser erklären und es scheint zu funktionieren. Es ist eine gute Arbeitsweise.

Wird es bald neues Material geben?

Wir haben gerade einen Song mit Bob Ezrin aufgenommen, einem erfahrenen Produzenten, der schon Alice Coopers "School's Out" und Pink Floyd's "The Wall" produziert hat. Der Song wird voraussichtlich im Dezember erscheinen. Und ich werde im September nach Hause fliegen, um neues Material zu schreiben, falls ich bis dahin nicht ins Koma falle. Ich bin wirklich heiß darauf, die Arbeit an der neuen Scheibe anzupacken. Ich habe soviel Technik rumstehen, die ich einsetzen möchte. Man kann Soundscapes erschaffen, die stundenlang wirken können und niemals langweilig werden. Man kann die Leute wirklich bewegen. Das ist die Zukunft von Psychedelic-Musik.

Was fällt dir zu folgenden Bands ein?

Red Hot Chili Peppers?

Mir gefallen die blonden Haare nicht. Was soll denn der Scheiß? Ich habe die neue Single gehört, aber sie war ziemlich langweilig. Mir haben sie besser gefallen, als sie noch mehr Wert auf Funk gelegt haben. Ich war lange ein großer Fan der Band, weil sie dieses coole Video gemacht haben, in dem sie überall mit Goldfarbe angemalt sind. Die komplette neue Platte habe ich aber nicht gehört, deshalb möchte ich mir kein Urteil erlauben.

Kraftwerk?

Ich liebe Kraftwerk. Ich höre sie immer noch gern. Und auch andere deutsche Bands wie Amon Düül II, Can, Tangerine Dream, Man und die Scorpions (allgemeines Gelächter). Natürlich nur die frühen Scorpions, die sind wirklich cool. Zum Beispiel: "Fly To The Rainbow". Es ist echt gut. Ich bin auch ein großer Fan der Baader-Meinhof-Bande. Wenn die eine Band gewesen wären, hätten sie sicher coolen Sound gemacht.

Smashing Pumpkins?

Ich denke, man sollte ihnen die Lizenz zum Rocken entziehen. Die haben schon viel zu lange rumgejammert. Sie sollten mal nach Hause gehen und ein paar anständige Rocksongs schreiben. Die Pumpkins langweilen mich zu Tode, außer "Gish", das ist ganz o.k. Außerdem langweilt mich die Stimme des Sängers. Ihren Produzenten finde ich aber wirklich gut. Butch Vig produzierte Nirvana's "Nevermind" und Smashing Pumpkins' "Siamese Dream". Er und Corgan zusammen haben echt gute Sachen gemacht.

Tool?

Großartige Band, aber zu ernst für mich. Da geht irgend so ein Homo-Ding ab bei der Band, das ich nicht verstehen kann.

Madonna?

Oh, ich liebe Madonna!

Hast Du sie schon mal getroffen?

Ja, ich hab' sie einmal in L.A. getroffen. Ich war da in einem Hotel und ich habe im Hinterhof geparkt - auf dem einzigen freien Parkplatz, den es dort gab. Stunden später habe ich dann festgestellt, daß es kein Hotelparkplatz war, sondern der Privatparkplatz von Madonna! Als ich ans Auto kam, hörte ich nur ein "Jerk Off! Glaubst du denn du kannst überall parken?" Und ich drehte mich um, und da stand Madonna! Das war meine Begegnung mit Madonna. Sie ist wirklich cool, weil sie von Jahr zu Jahr besser aussieht. Sie muß einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben.

Melvins?

Lang leben die Melvins!

Oasis?

Sie haben einige gute Lieder, aber ich hasse Musiker, die auf der Bühne nicht schwitzen.

Mr. Wyndorf, vielen Dank für das Interview.

Das Interview führten
Martin Mengele, Michael Schuh, Daniel Straub und Sascha Oriwall.

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