laut.de-Kritik
Einsteigen, anschnallen und ab durch die Mitte.
Review von Kai ButterweckWarum etwas ändern, wenn's passt? Das dachten sich wohl auch die fünf Gladbacher V8-Rocker von Motorjesus, als es darum ging, sich an die Arbeiten zum "Wheels Of Purgatory"-Nachfolger zu machen. Für das mittlerweile dritte Schaffen unter dem Motorjesus-Banner stampften die Rheinländer abermals zusammen mit ihrem Produzenten-Buddy Achim Kaiser ins Studio, stöpselten die Klampfen in die Amps und ließen den Dingen einfach ihren Lauf.
Dabei entstanden jede Menge Überholspur-Tracks, die man getrost als große und kleine Brüder der mittlerweile drei Jahre alten Vorgänger bezeichnen kann. Erneut präsentiert das Quintett eine High Energy-Dauerschleife aus motorisierten Riffs und großen Refrains.
Auch anno 2014 knattert der tätowierte Band-Messias unangeschnallt übers Kopfsteinpflaster rund um den Borussia-Park. Dabei wird nur selten nach rechts oder links geblickt. Geradeaus heißt die Devise, wenn sich Songs wie der fulminante Opener "Trouble In Motor City", der nicht minder energiegeladene Windschatten-Vierminüter "The Run" oder der Fast Forward-Knüppel "Midnight Rider" um die Pole Position streiten.
Die fünf Gladbacher lassen - mit satten Stoner-Gitarren und international durchaus konkurrenzfähigen Vocals im Gepäck - so ziemlich alles von der Leine, was Freunden rasanter Heavy-Rock-Klänge lieb und teuer ist.
Mit erdigen Classic Rock-Anleihen ("Back In The Action Car") und modernen Powerchord-Hämmern ("Electric Revelation", "Resurrection Man") bringt die Band Thin Lizzy-Jünger und Corroded-Fans an einen Tisch und schenkt den Anwesenden kräftig ein.
Zwischendurch gerät das heiß gelaufene Getriebe zwar kurz ins Stottern, wenn sich im Kofferraum zwei mitgenommene Tramper mit halbgarem Melancholie-Geseufze und Allerwelts-Modern-Metal bei Laune halten ("Rust", "100.000 Volt Survivor"), doch das ist letztlich Meckern auf hohem Niveau; denn abgesehen vom uninspiriert wirkenden und überflüssigen Mittelpart des Albums lassen Motorjesus nichts anbrennen. In diesem Sinne: Einsteigen, anschnallen und ab durch die Mitte.
6 Kommentare mit 10 Antworten
Spotify hat mir die Jungs zufällig vorgeschlagen und ich muss sagen kann man sich wirklich gut rein tun Daumen nach oben!
belangloses gedröne - bekennen sich als ongels-fans,vorband vom dr.w
haben sich damals umbenannt, um besser auf dem u.s.-markt
kooperien zu können.
vom cover ausgehend würd ich da nen grossen bogen drumm machen.aber findest die nur kacke wegen dem onkelzbekenntnis oder sind die generell fürn arsch ?
Na klar. Der Wal weiss wahrscheinlich nicht, dass sogar die Stones die Onkelz schon als Vorband hatten
Das ist ne bärenstarke Scheibe und die Jungs sind alle obersympathisch. Hab auf dem Summer Breeze mal n paar Worte mit denen gewechselt. Da hat der Sänger auch seine Frühstücksbrötchen ins Publikum verschenkt und sich entschuldigt, dass er nicht für alle was hat
...mit marmelade oder schnittkäse ?
@ sancho:die stones hatten die ongels als vorband
was hat das mit motorjesus zu tun ?
Dass du sie jetzt ebenfalls scheisse finden musst.
Die Stones sind allerdings schon seit 40 Jahren irrelevant und ein schlechter Witz. Insofern passt ein Engagement der Onkelz auch. Spießervorband für das Spießerpublikum einer Spießerband.
alles spiesser, macht kaputt was euch kaputt macht,wer einmal mit derselben pennt, gehört schon zum establishment, ho-ho-ho chi minh !
Der General mal wieder...
Dein SoWi-Lehrer ist bestimmt auch Fan der Stones.
SoZi. Wenn du schon versuchst einen auf Mitläufer zu machen dann bitte richtig.
Sind schon scheiße weil aus Mönchenkackbach. Ungehört 0/5.
sehe grad, album hat 10 pts. auf allschools bekommen.nu bin ich ja doch neugierig geworden.
Energiegeladene V8-Power für jeden der was von gut angeschnalten Riffs versteht! Sauber durchdachtes und gemischtes Album. Ein Tugend, eine Linie -> das was man in einem Golf4 braucht um den Traum von einem 69er Mustang nicht fallen zu lassen. Ich denke als deutsche Truppe habe sie mehr Anerkennung verdient! Würden sie aus den Staten kommen und dann wahrscheinlich noch aus dem Raum L.A. - wäre sie die 1 Nummer im Sachen Vollgasrock! Aber naja, sind ja nur deutsche - Schade - für mich spiel das keine Rolle. Im Rahmen "The New Black" und "The New Roses" bilden sie im deutschen Hard Rock wohl die Spitze was internationalität angeht!
Wer weiter eine Einschätzung haben möchte: Zwischen "Godsized", "Godsmack" und "Mustasch" steht die Platte sehr gut und braucht sich seiner deutschen Wurzel auch nicht zu schämen, sondern sollte wegen seiner eigenen Devise hoch gehalten werden!
Hatte mir nach der Rezi mehr erwartet. Gebe ihnen jetzt nochmal die Chance zum Reinhören auf der Busfahrt zur Ski-Piste in CH - ohne Schwarzgeld. Versprochen! :-P