laut.de-Kritik
Die gepflegte Herbstdepression.
Review von Michael EdeleGroßbritanniens größte Trauerklöße haben sich wieder aufgemacht und drei Jahre nach "For Lies I Sire" ein weiteres Meisterwerk der gepflegten Herbstdepression aus der Taufe gehoben.
Und der ein oder andere schwermütige Hörer von "A Map Of All My Failures" möchte sich vielleicht auch gleich wieder im Taufbecken ertränken, denn die doomig-schleppenden Klänge des Openers "Kneel Till Doomsday" lassen nicht mal den Hauch einer Hoffnung zu, dass es irgendwo einen aufmunternden Sonnenschein geben könnte.
Doch aus der puren, akustischen Verzweiflung wird auf einmal ergreifende Epik und ehe man sich versieht, rasen die Briten durch den ehemals gespielten Death Metal, bevor alles wieder in sich zusammenfällt.
So elegisch und träge haben sich die Briten schon länger nicht mehr präsentiert. Das kann man kaum mehr als Melancholie bezeichnen, das ist vertonte Depression. Jeder langgezogene Moll-Akkord lässt genügend Zeit, den Moment der Qual voll auszukosten und den endgültigen Untergang heraufzubeschwören.
Aaron Stainthorpes eindringliche Stimme nimmt gefangen, ob er nun singt oder einfach mit ruhiger Erzählstimme das Songwriting von Andrew Craighan und Hamish Hamilton Glencross veredelt. Als wäre das nicht schon genug, kommt auch noch Shaun Macgowan mit klagender Violine dazu.
Allein "'A Tapestry Scorned'" lässt vom Tempo und der Gitarrenarbeit nochmal die Death Metal-Vergangenheit erahnen, ansonsten konzentrieren sich die Briten darauf, Candlemass wie ein Speed Metal-Band erscheinen zu lassen.
Da sich diese Elegien meist über eine Dauer von über acht Minuten hinziehen, bleibt es nicht aus, dass man sich fragt, wann das Drama denn nun ein Ende hat - denn auch die härteste Männergrippe geht irgendwann mal vorbei.
Auf den Punkt gebracht, ist "A Map Of All My Failures" eine Spur zu viel Drama. Berufspessimisten und Herbstfanatiker werden an dem Album aber ihre helle Freude - sorry - Trauer haben.
4 Kommentare mit 13 Antworten
Ähm, Eddy. Du darfst ja gerne auch mal von DEINEN Failures reden, aber das Album heißt immer noch "A map of all OUR failures".
My Dying Bride Jünger, wie ich einer bin geben dem Album ohnehin 5 Sterne! Allerdings selbst ohne Fanbrille finde ich 3 Sterne unterbewertet, weil die Band Miniepen schreibt, in denen musikalisch mehr passiert wie bei anderen Bands auf einem ganzen Album. Und die sensationellen Lyrics dürfen auch nicht unerwähnt bleiben!
My Dying Bride sind schwer verdaulich, teilweise sogar schwer zu ertragen, aber dennoch hochgradig süchtig machend!
Manchmal, aber nur manchmal, ist es schön, wenn man den Titel des bewerteten Albums auch richtig wiedergibt. My Dying Bride hätten das sogar verdient.
Meinjanur... ;D
Geht ganz gut rein das Teil. 4/5
Hallo Neffi, na heute schon vom PET genascht?
ist neffe3 sowas wie dein ersatz-sancho?
Naja, er ist halt ein offensichtlich sehr beschränkter Onkelz-Spasst, lässt sich von mir (wie gestern überdeutlich zu sehen) ziemlich hart triggern und versucht jetzt verzweifelt seine Fassade der Contenance wieder herzustellen, was ich natürlich nicht zulassen werde.
Er distanziert sich doch von der Entwicklung der Onkelz, oder?
So wie sich halt seine Onkelz vom Nazitum distanziert haben: Relativ unglaubwürdig.
Ein Craze der an einem Buffet vorbeiläuft ist unglaubwürdig.
Ein Craze der den Koitus unentgeltlich ausübt ist unglaubwürdig.
Ein Craze der einen freundlichen und umgänglichen Tom anschlägt ist unglaubwürdig.
Ein craze.... Das Spiel könnte man ewig machen (herrlich)
*Ton
Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.
ein Craze, der idioten nicht sagt, dass sie idioten sind ist unglaubwürdig.
Ein Craze, der Nazis wie den Neffen nicht erniedrigt und demütigt ist unglaubwürdigt.
"Erniedrigt und demütigt"
Da leidet aber einer mächtig unter Gewaltphantasien. Schlechte Kindheit zu wenig Liebe? Ja lange nicht gefickt das gibt ne schiefe Perspektive
Zumindest nicht ohne dafür hinzublättern (^_-)