laut.de-Kritik
Die Lichtkriegerin beschallt uns mit Esoterik und seichtem Schlager.
Review von Kerstin KratochwillDas letzte Album von Nena ist mittlerweile fünf Jahre alt, dazwischen hörte man dennoch einiges von der NDW-Ikone: Meistens seltsam esoterisch Angehauchtes oder Unpassendes bei ihren Corona-bedingten Autokinoshows. Daran schließen sich die Lyrics auf "Licht" natürlich an. Während Trio einst dadaistisch "Da Da Da" sangen, singt Nena nun eben "Da Da Dam". Und während das eine anarchisch daherkam, ist das andere nun nur noch albern.
Dabei überrascht der Sound in den Anfangssongs oftmals angenehm, schöne Synthiemelodien, federleichter Electropop und folkige Akustikgitarren klingen dicht und warm. Nenas Stimme schwebt nonchalant dazu und darüber.
Das könnte ein gutes Pop-Album sein, wenn da eben nicht diese Lebensratgeber-Texte wären über Licht, Liebe, Kraft, Freiheit, Energie, Wunder (wahllos einfach vervollständigen, bitte), die vielen schlagerartig vor sich hin schunkelnden Songs ("Karawane", "Galaxien") und die oftmals recht generischen Refrains wären, die beispielsweise ein recht beschwingt nostalgischer Song wie "Zurück in die Zukunft" eigentlich gar nicht bräuchte.
Genauso wie das ewige "Alles wird gut"-Mantra, das sich durch jeden Song hindurchzieht, nach einer Weile einfach nur noch nervt. Egal wie tiefenentspannt Nena klingt oder vielleicht gerade weil sie so tiefenentspannt dabei klingt. Man möchte sie aus ihrer lichtdurchflutenden Welt holen, ihr ein paar Schatten und ein bisschen Dreck zeigen.
Doch stattdessen zieht sie ihre Familie mit in diese "Wir-schaffen-alles-Welt", und ihr Sohn, ihre Tochter und ihr Mann musizieren fröhlich mit. Höhepunkt dieser geradezu sektenartigen Aufbausongs der Nena Family ist "Shine On", aus dem einem der Regenbogenkitsch geradezu anspringt.
Oder doch eher bunte LED-Strahlen, denn ohne Regen gibts normalerweise keinen Regenbogen. Aber egal, Nena folgt ihrer eigener Logik – wie ein Lichtkrieger. Die wissen laut Eigendefinition einfach was sie wollen und brauchen keine Erklärung abzugeben.
24 Kommentare mit 231 Antworten
Schatten
Chris Hat Schatten
Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.
@Pseudo: Lustig auch, sich anzumelden und zu spammen, um uns Gespamme vorzuwerfen. Daumen hoch für diese verständige Heldentat!
Mensch, Chris. Du bist ja wie ne Frau. Du merkst dir echt alles vergangene. Meine Güte...
Schon, aber ich drohe nicht mit Sexentzug oder dem Pur Hitmix.
Was ist dir nur widerfahren, Chris? Woher dieser übelste Zynismus?
PUR Hitmix...Hallo?!
"Ich surf meine Welle
Und schwimme zur Quelle
Gegen den Strom so wie `ne Forelle
Ich geh der Essenz auf den Grund
Mach endlich `n Sprung
Vom Bett in mein Bad voller Bälle"
Das wäre als Rezension ausreichend gewesen.
kurzer Nachtrag:
Ich WETTE, dass Nena (oder Samuel) im Vorfeld gegoogelt hat, welcher Fisch gegen den Strom schwimmt. Dann reimt sich Forelle auch noch auf Welle und Quelle - top.
Auch gut:
"Meine Farben erleuchten in neuer Frequenz
Ich will dass der Rahmen die Norm endlich sprengt
Die Fata Morgana am Orbit verschwimmt"
Liebe Nena,
lieber Samuel,
wenn der Rahmen die Norm wirklich sprengt, kann das Leben durchaus manchmal hart sein. Ich bin leider nicht Querdenker genug, um eine Verbindung zwischen gesprengter Norm und euren Texten herzustellen. Vielleicht bin ich doch zu normal.
Gruß
Sophie
Man liest halt direkt, wo Samy gereimt hat. Wahrscheinlich beim Kacken geschrieben, der alterspeinliche Herr Deluxe.
Und Orbit macht nichtmal Sinn
Das sind einfach nur gut klingende Wörter völlig zusammenhangslos innerhalb der Zeile, aber auch im Gesamtkontext aneinandergereiht.
Wobei - für laut.de Kommentarspalten eigentlich optimal
@Sophie:
Es hätte ja auch der Barsch werden können, insofern ...
Gruß
Skywise
"Schimm gegen den Strom wie ein Barsch
Bin deshalb voll im Arsch
Sei deshalb nicht so harsch
Sonst blas ich dir höchstens nur den Marsch."
Könnte auch von Samy sein
Danke, Cooler Typ. Jetzt wird mir auch Skywise' Kommentar erst viel klarer.
"Ich surf' nicht, ich wander',
im Fluß schwimmt der Zander,
vielleicht auch ein ander-
er Fisch. Ich dichte vom Schwimmen,
es muß ja nicht stimmen,
doch macht's die Lyrik viel interessander."
Gruß
Skywise
Ahhhh … Skywise = Farin Urlaub?
"Ich fühl mich wie auf Wolle,
und riech wie eine Scholle,
da ist Pomade in der Tolle,
oh lecker, Lachsrolle."
Man textet heute viel zu wenig über Meeresbewohner.
"Im Wasser, da sah ich 'nen Güster,
so glaub' ich. Das Wasser war düster.
War's was Andres gewesen?
Wie, ihr wollt das nicht lesen?
Das ist Pech, denn ich glaube: das müßter."
Gruß
Skywise
Speediconzal gefällt das.
Und Props für den Pinguin, dass er in seiner Aufzählung dann tatsächlich auch Meeresfische genannt hat.
Ich hol gleich meine Keule,
dann verpass ich euch ne Beule,
oder pfähl euch auf ner Säule,
so lange bis ihr müsst heule',
Mit offenen Kopf sieht man eure Fäule,
und Gleep hat ne Neue Eule.
"Es forderte gerade die Schleie,
daß ich ihr ein Ohr gütigst leihe,
da sie es mir niemals verzeihe,
käm' sie jetzt nicht bald an die Reihe.
Ich sagte, es sei mir 'ne Ehre,
doch daß es wohl noch besser wäre,
wenn sie mich von der Pflicht
zu so einem Gedicht
unter "Nena" und "Licht"
- denn da wirke es nicht -
vorübergehend befreie."
Gruß
Skywise
"Speediconzal gefällt das."
Sorry verstehe nix! Paranoide zuletzt, Pseudoschwurbler, Queen, Stimmen, Radiodingens ich geb Ruhe für heute! Muss erstmal meine Kreativ schreiben Akkkus aufladen. Ok?
Wegen Meersgetier halt, du selbsternanntes Walross!
pls stahp
Bin wech...Erleichterung macht sich breit, haben Walrosse so ansich dass sie etwas schwer sind!
Hier gibt es Limericks? Made my day!
ALTER!!!! MATZE!
Schreib den VWAK mal bei Fratzenbuch an und gib ihm deine Tel.Nummer. Meine hat sich auch geändert!
Beste Grüße
A pros pros Limerick: statt Travis bitte 'bury the hatchet' von den cranberries reinziehen.
Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.
"Psycho-Sophie"
Insofern er ein ganz neuer User ist, hat er wirklich ein gutes Händchen.
Nein, ich glaube eher, dass ich zumindest an dieser Stelle mal explizit die Wahrheit formuliert habe. Tut mir Leid, lieber W.
Musik für Querbeethörer. Ungehört 1/5
Das Lied "Licht" hat ein schöner Text. Auch das Single "Alles Neu" ist inhaltlich sehr gut. Das album hat aber auch seine Schwäche. Insgesamt 3 Sterne, hauptsächlich wegen Nenas Ausdruck.
Zuhörer aus Tschechien
Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.
die Kommentarschreiberleuse (Kerstin Kratochwill) kommt sich wohl elementar wichtig vor in ihrer arroganten Pseudo-Beurteilung und - hat so ziemlich nichts verstanden, was auf diesem Planeten tatsächlich abgeht. traurig - für sie ... und vielleicht ein bisschen ZU vorlaut auf laut.de - kann nur hoffen, dass sie sich nicht hat impfen lassen ...
Warum sich nicht Nenas Pool anspruchsvoller Lyrik bedienen, um dein Anliegen zu verdeutlichen?
"Ich glaub ich hab'n Schock
Es hat mich tief getroffen und wann steh ich wieder auf
Hast du mein Herz gebrochen
Oder denk ich mir das aus
Ich fühl's in meiner Seele
Fühl es tief in meinem Bauch
Ich glaub ich hab'n Schock"
oder nehmen wir doch diesen schönen Nena-Song, ausnahmsweise auf englisch als Beispiel, ähnlich wie das vorherige:
"And I feel alive
'Cause I want a love like this
I feel alive
'Cause I want a love like this
I feel it coming, I feel it coming, yeah
You're the one who takes me there
I feel alive
'Cause I want a love like this"
das ist zugegebenermassen eleganter, wird aber von resonanzhaltern leider kaum verstanden