Die Britin Kate Nash startet ihre "OnlyFans"-Kampagne "Butts for Tourbusses". Auch Musikerinnen wie Lily Allen, Bhad Bhabie und Katja Krasavice finanzieren sich über die Erotik-Plattform.

Konstanz (sdk) - Die Erotikplattform "OnlyFans" bekommt Zuwachs von Sängerin Kate Nash. Unter dem provokanten Slogan "Butts for Tourbusses" verkauft die 37-Jährige nun Po-Bilder, um die steigenden Kosten ihrer Shows zu decken. Damit könne sie sogar mehr verdienen als mit ihren Konzerten.

In einem Interview mit der BBC beschreibt Nash die Realität des Tourens: Trotz ausverkaufter Hallen stehe sie finanziell oft schlechter da als zuvor. "Ich verliere Geld mit diesen Touren", erklärt sie. Angesichts explodierender Preise für Transport, Unterkunft, Verpflegung, Werbung und Personal bleibe oft nur die Wahl zwischen Lohnkürzungen der Crew, gefährlichem Reisen oder dem Verzicht auf die Qualität ihrer Shows – ein Kompromiss, den sie nicht bereit ist, einzugehen.

"In den nächsten drei Monaten werde ich mit OnlyFans wahrscheinlich mehr verdienen als mit meiner Musik", gesteht sie offen. Da sie pro Spotify-Stream gerade einmal 0,3 Cent verdient, appelliert sie über Instagram an ihre Fans: Es sei nicht erforderlich, ihre Musik zu streamen, um sie zu unterstützen. Nash geht davon aus, dass das Geschäft mit sexy Bildern verlässlichere Einnahmen bietet als der traditionelle Weg über Alben und Streaming.

Kunst, Komik und Kontrolle

Auf ihrem Instagram-Account beschreibt Nash ihr OnlyFans-Engagement als feministischen Akt: "Ich denke, es ist ein bisschen wie ein Protest, als Frau die Kontrolle über meinen Körper zu übernehmen und ihn zu verkaufen, um mein leidenschaftliches Projekt zu finanzieren: meine 18-jährige Karriere." Nash kämpft damit gegen die Branchenkrise und versucht, eine faire Bezahlung für ihre Crew zu sichern. Ihre Initiative ist dabei ebenso ironisch wie ernst. "Ich denke, der Hintern ist die perfekte Kombination aus Komik und Sexualität", witzelt die Britin. Ein kleiner Funfact: Der Name ihres OnlyFans-Kanals "katenyash87" ist ein Wortspiel, denn "Nyash" steht im Slang für einen großen Po.


"Hass nicht den Spieler, hass das Spiel"

Kate Nash ist nicht die einzige Musiker:in, die neue Wege findet, um ihre Arbeit zu finanzieren. Auch Lily Allen finanziert sich über "OnlyFans". Sie berichtete vor einigen Wochen, dass sie mit dem Verkauf von Fußbildern auf der Plattform mehr verdiene als durch Spotify-Streams. Auf einen negativen Kommentar zu ihrer "OnlyFans"-Entscheidung antwortete sie trocken: "Stell dir vor, du hast Millionen tägliche Hörer, aber dein Lebensunterhalt hängt von 1.000 Abonnenten ab, die deine Füße sehen wollen. Hass nicht den Spieler, hass das Spiel."

Auch Bhad Bhabie, Bella Thorne und Katja Krasavice nutzen OnlyFans für einen Nebenverdienst. Währenddessen verwenden Stars wie Iggy Azalea, Cardi B, Tyga und Bill Kaulitz die Plattform, um ihren Fans exklusive Einblicke in ihr Privatleben zu gewähren oder die Einnahmen für wohltätige Projekte zu spenden.

Fotos

Kate Nash und Lily Allen

Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Kate Nash und Lily Allen,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger)

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4 Kommentare mit 6 Antworten

  • Vor einem Monat

    Eine Plattform, die für mich im Reich der Fabeln verbleibt. Ich muss es dennoch nach all den Jahren gestehen: lautuser hatte recht. Kunst ist gratis und demnach nicht onlyfans. Schwieriges Terrain, gut dass ich den lautuser an der Seite habe, klappt wunderbar

    • Vor einem Monat

      Find den Gedanken auch komplett abwegig, diese Plattform zu nutzen. Zusätzlich zum Geilheitskonsum wirds wohl sowas wie das ungefähre Gefühl der Verbundenheit haben, einer Person monatlich nen Fünfer rüber wachsen zu lassen (oder wie viel auch immer). Ich nehme an, das funktioniert ähnlich wie Patreon.

      Das Hauptproblem ist aber ein sehr düsteres. Auch eine Cardi B verdient ihr Geld nicht mit der Musik oder mit Touren. Das sind eher Marketing-Tools. Im Grunde ist genau das eingetreten, was mit dem Beginn des Streamings prophezeiht wurde - Musik lohnt sich nicht mehr. Oder auch: Sie wurde entwertet.

  • Vor einem Monat

    Dieser Kommentar wurde vor 9 Tagen durch den Autor entfernt.

  • Vor 29 Tagen

    Lily Allen und Kate Nash hatten ihre besten Zeiten Ende der Nullerjahre. Da gab‘s noch kein kostenloses Streaming, also werden die Damen, gerade im UK, mit ihren Platten und Touren auch noch ganz gut Geld verdient haben. Nachvollziehbar, dass frau erfinderisch wird, wenn der Erfolg nachlässt, aber der hohe Lebensstandard aufrechterhalten bleiben soll. Diese Onlyfans-Geschichte mit der Mitleidsnummer „Ich muss über Onlyfans anschaffen gehen, damit ich die Kosten für eine vernünftige Tour decken kann.“ ist für mich aber einfach eine ziemlich schräge Promo. Andere kleinere Acts bekommen doch auch Touren gestemmt. Aber so schaffen es Kate Nash und Lily Allen wieder in den Gossip, und im besten Fall zahlen einige Leute mehr dafür, nackte Füße oder Hintern von Kate und Lily zu sehen. Wirkt schon sehr kalkuliert, das Ganze und irgendwie traurig, dass so eine Meldung am Orange Day erscheint.

    • Vor 29 Tagen

      I"ch muss über Onlyfans anschaffen gehen, damit ich die Kosten für eine vernünftige Tour decken kann.“ ist für mich aber einfach eine ziemlich schräge Promo. Andere kleinere Acts bekommen doch auch Touren gestemmt."

      Nicht wirklich/unbedingt? Wurde hier ja zum Beispiel über Trail of Dead berichtet, dass Touren für die schon eine ganze Weile Verlusteschäf war und die inzwischen das Touren ganz aufgegeben haben.

    • Vor 28 Tagen

      Klar, Touren ist spätestens seit Corona nicht einfacher geworden.
      Es gibt aber auch andere Beispiele: Vorgestern habe ich die Nerven im „Bett“ in Frankfurt gesehen. Kleine, ausverkaufte Location, faire Ticketpreise (30€), ordentlicher Sound, ordentliche Show. Durchgeknallte Vorband. Allerdings auch kleine Crew.
      Ich glaube nicht, dass die Band bei aller Kritik am System und Fan-Liebe ein Verlustgeschäft ihrer Tour akzeptieren würde. Da wird sicher noch was hängen bleiben.
      Deshalb frage ich mich schon, was bei Kate Nash schief läuft.

    • Vor 28 Tagen

      Bis zu deinem vorigen Post hast du dich das ja nicht gefragt, sondern einfach nen Promomove unterstellt.

    • Vor 28 Tagen

      Naja, was veranlasst sie zu diesem Promomove? Probleme, eine kostendeckende Tour nach ihrem Geschmack auf die Beine zu stellen, wieder mehr Publicity zu bekommen (meine These) oder einfach nur die Neugier, mal Onlyfans auszuprobieren. Alles (egale) Spekulation, ich find‘s trotzdem weird.

  • Vor 29 Tagen

    „Hass nicht den Spieler, hass das Spiel.“

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