Wegen rechtspopulistischer Äußerungen des Firmenchefs sagte das Künstlerkollektiv kurzfristig seine Teilnahme am Red Bull Music Festival ab.

Berlin (kah) - In einem ausführlichen Statement erklärt das Berliner Label und Künstlerkollektiv Live From Earth auf Instagram, warum sie dem Red Bull Music Festival heute Abend kurzfristig fern bleiben. Die Crew um Yung Hurn, Rin und Ticklish erläutert ihren Zwiespalt und kritisiert die rechtspopulistischen Aussagen des Firmenchefs Dietrich Mateschitz.

Obwohl die Künstler die Arbeit der Red Bull Music Academy und der Organisatoren des Festivals schätzen, sei eine Teilnahme nicht mit ihren Grundsätzen zu vereinbaren: "So wichtig es uns ist, professionell zu arbeiten und Absprachen einzuhalten, so schwer fällt es uns auch, die politischen Konstellationen bei dem Event zu ignorieren. Denn durch die Teilnahme an einem von Red Bull finanzierten Festival machen wir uns zu den Mitwirkenden und Unterstützern eines Konzens, der den öffentlichen Eindruck seines CEOs als Rechtspopulist toleriert."

Die ganze Begründung lest ihr hier:

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Wir sind am Freitag nicht beim RBMF. Hier unser Statement dazu:

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Red Bull-Chef Mateschitz gab im letzten Jahr ein Interview, in dem er die liberale Flüchtlingspolitik Österreichs scharf kritisierte. Außerdem gehört dem Multimillionär der Sender Servus TV, der bereits mehrfach Rechtsextremen ein Forum geboten hat. Auch die Aussagen des Red Bull-Athleten Felix Baumgartner, der sich für eine "gemäßigte Diktatur" aussprach, sorgten für Kritik.

"Ich kann nicht für den Gründer sprechen, aber das, was Red Bull im Bereich Musik macht, und die Werte, die seit 20 Jahren vertreten werden, sprechen für sich", sagte ein Vertreter der Red Bull Music Academy dem Tagesspiegel. Der Konzern Red Bull äußerte sich gegenüber Noisey nur knapp, dass man die Entscheidung akzeptiere.

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6 Kommentare mit 13 Antworten

  • Vor 6 Jahren

    "Auch die Aussagen des Red Bull-Athleten Felix Baumgartner, der sich für eine "gemäßigte Diktatur" aussprach, sorgten für Kritik. "

    wtf?

  • Vor 6 Jahren

    Rin hat schon lange nichts mehr mit LFE zu tun.
    Ansonsten aber stabiler Move der Truppe

  • Vor 6 Jahren

    Also sagen sie nichts anderes als dass alle Künstler, welche durch diese Academy gefördert wurden und werden und welche bei deren Veranstaltungen unterstützen alles Unterstützer von Rechtspopulisten sind? Ich wage zu bezweifeln, dass sie so konsequent sind.

  • Vor 6 Jahren

    Ich als fürsorglicher Familienvater bin jetzt natürlich alarmiert.
    Werden meine Kinder etwa zu strammen Nazis, wenn ich ihnen die Schluchtenscheisserplürre eintrichtere?

  • Vor 6 Jahren

    Ich wäre ja dafür, dass die Jungs von LFE dort trotzdem auftreten und die Gage den hilfsbedürftigen Ritters in Köthen spenden.

  • Vor 6 Jahren

    ja, die rechtspopulisten sind dieser tage ein echtes problem. ich erinnere nur an ihren auftritt in der sylvesternacht

    • Vor 6 Jahren

      Das lustige ist ja, sie wären aufgetreten, wenn er diese Äußerungen nicht getätigt hätte. Das heißt die Meinung hätte er trotzdem, den Fehler den er gemacht hat, ist seine eigene Meinung zu äußern. Das ist heutzutage nicht mehr gewünscht bei den toleranten Leuten :D

    • Vor 6 Jahren

      Das ist doch jetzt eine vollkommene Verdrehung von Sachzusammenhängen. Es behauptet doch niemand, dass er seine Klappe nicht aufmachen darf oder soll, sondern nur, dass wenn er es macht und dabei Müll rauskommt, man das halt auch nicht unterstützen möchte. Es geht ja nicht darum, DASS er seine Meinung geäußert hat, sondern darum, dass sie die geäußerte Meinung halt scheiße finden. Was ja auch vollkommen legitim ist.
      Bevor der RB-Boss den Mund aufgemacht hat, konnten sie ja noch gar nicht wissen, dass er diese Meinung hat, konnten sie entsprechend auch nicht unausgesprochen dulden, so wie du es hier nahelegst. Dein ganzes Argument beruht also schon auf vollkommen fehlerhafter Logik.

    • Vor 6 Jahren

      Nein sie sagen, sie möchten mit einer Institution nichts zu tun haben, deren Chef gewisse Meinungen vertritt "Denn durch die Teilnahme an einem von Red Bull finanzierten Festival machen wir uns zu den Mitwirkenden und Unterstützern eines Konzens, der den öffentlichen Eindruck seines CEOs als Rechtspopulist toleriert." steht so im Text da wird nichts verdreht. Der Mann hat die Meinung ja nicht erst seit seiner Aussage oder? Und du wiederholst meine Aussage und widersprichst ihr nicht mal. Also wo ist hier keine Logik? Du möchtest es nur nicht wahr haben, dass es heutzutage in ist, Leute mit anderer Meinung zu diskreditieren. Du findest zum Beispiel die Aussage als Müll. DU! Aber du stellst es hier allgemein als Müll dar. Du lässt keine anderen Meinungen zu und unterstellst mir direkt ich wäre nicht kompetent genug Zusammenhänge zu erkennen obwohl ich mich mehr als deutlich ausgedrückt habe. Das zeigt die Tatsache, dass du mein Argument eins zu eins übernommen hast ;)

    • Vor 6 Jahren

      "Der Mann hat die Meinung ja nicht erst seit seiner Aussage oder?"

      Das ist genau der Punkt. Das kannst du schlicht und einfach nicht wissen. Bevor jemand seine Meinung äußert, kannst du auch nicht wissen, welche Meinung er hat. Entsprechend ist dein ganzes Folgeargument auch vollkomme absurd, weil es darauf beruht, dass LFE etwas wissen, was sie zu diesem Zeitpunkt nicht wissen können.
      Das ist aber eigentlich auch recht egal, denn so oder so kannst du aus den hier dargestellten Sachverhalten nicht ableiten kann, dass irgendjemand gegen freie Meinungsäußerung oder Redefreiheit ist oder diese im Allgemeinen nicht toleriert, wie du es in deinem ersten Post noch impliziert hast. So habe ich es zumindest interpretiert.

      Dagegen, dass sie mit der Institution nichts zu tun haben oder die Äußerungen vom RB-Boss scheiße finden, sage ich ja gar nichts. Das habe ich ja, so wie du es mehr oder weniger glasklar erkannt hast, als Argument in meinem ersten Post fast eins zu eins wiederholt. Ich verstehe nur nicht, was, wenn es dir nicht im Groben um Redefreiheit geht, was du für ein Problem mit der Sache hast. Es darf doch jeder die Meinung eines anderen kritisieren, kacke finden und sich mit solchen Menschen nicht gemein machen oder deren Zwecke unterstücken, wenn man sie für verwerflich. Dass heißt doch noch lange nicht, dass man dagegen ist, dass der andere überhaupt seine Meinung äußert. Das sind doch zwei vollkommen verschiedene Sachverhalte.