Sing Meinen Song: Eigenlob-Rekord im Finale

In der harmoniebesoffenen letzten Folge singen die Teilnehmer im Duett und feiern sich selbst.

Kapstadt (phi) - "Jetzt feiern wir uns alle noch mal so richtig an einem Abend!" Christina Stürmer brachte es schon vor der achten - und dieses Mal wirklich letzten - Ausgabe von "Sing Meinen Song" auf den Punkt. Die kaltgestellte Flasche Schampus stand bereit, die lang ersehnte Freiheit war in greifbarer Nähe: Obwohl ich mir sicher war, dass nicht mal Hartmut Engler meine angeheiterte Stimmung trüben könnte, stellte ich fest: "Sing Meinen Song" sollte man niemals unterschätzen.

In der Duett-Folge fuhren alle Teilnehmer noch mal dermaßen mächtige Schmalz-Geschütze auf, dass die Sträucher und Büsche rund um die abgelegene Villa vor Kapstadt mit Schleimspuren gepflastert sein dürften. "Das Tauschkonzert hat meinen Horizont erweitert" jubilierte etwa Sebastian Krumbiegel von den Prinzen. Hartl beteuerte sogar, das Tauschkonzert sei "jetzt ein Teil seiner Lebenserfahrung".

Superlative im Überschuss

Für die letzte Ausgabe traten die Teilnehmer im Duett an und interpretierten die bereits bekannten Coverversionen zu zweit, wahlweise zu dritt. Musikalisch bot die achte Folge damit nichts Erwähnenswertes mehr. Das Trommelsolo von Tobias Künzel sorgte neben dem kleinen Folk-Kanon mit Hartmut Engler wenigstens für kleinere Überraschungen.

Die Lobhudelei trieb Naidoo zum Ende der Folge auf die Spitze: Jeder sollte seine Erfahrungen aus Südafrika zusammenfassen. Ihr ahnt es: Die Superlative schwirrten wie ein aufgestochener Schwarm Wespen durch die südafrikanische Nachtluft. Spätestens als Daniel Wirtz auf Naidoos Frage nur mit einem kurz angebundenen "Jaaa" weiterleitete, wurde offensichtlich, dass es selbst den Teilnehmern langsam reichte.

Die Krönung bot dann die gemeinsam gesungene Version von Bouranis "Auf Uns" - ein denkbar passender Titel - der Yvonne Catterfeld natürlich zum Heulen brachte. Da beschlich mich fast das Gefühl, die Teilnehmer losen vor der Sendung aus, wer denn dieses Mal auf die Tränendrüse drücken muss.

Durchschnittliche Quoten

Die Erfolgsgeschichte "Sing Meinen Song" nimmt auch für Vox ein harmonisches Ende. 11,7 Prozent in der umworbenen Zielgruppe klingt zwar nicht überragend, sind angesichts der heißen Temperaturen aber immer noch ein überdurchschnittlicher Wert für den Privatsender. Wir können uns also sicher sein, dass auch nächstes Jahr eine neue Staffel "Sing Meinen Song" auf uns wartet. Sicher ist aber auch: Das passiert ohne mich.