Spezialkräfte der österreichischen Polizei nahmen gestern zwei Verdächtige fest, ein weiterer wurde verhört. Ein 19-Jähriger legte ein umfängliches Geständnis ab.

Wien (ebi) - Die österreichische Polizei hat gestern drei Personen festgenommen, die einen Anschlag auf eines der Taylor Swift-Konzerte in Wien verüben wollten. Auf einer Pressekonferenz sagte Österreichs Innenminister Gerhard Karner heute Vormittag, eine Tragödie sei verhindert worden. Der 19-jährige Haupttäter habe ein umfängliches Geständnis abgelegt: Er habe heute oder morgen vorgehabt, sich selbst und möglichst viele andere mit Sprengstoff bzw. Stichwaffen zu töten.

Der Veranstalter Barracuda Music hatte aufgrund der akuten Gefahrenlage gestern Abend kurzfristig die drei ausverkauften Gigs des US-Superstars (8. bis 10. August) im Rahmen der Eras-Tour abgesagt. "Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion, haben wir keine andere Wahl", heißt es auf Instagram. Alle Tickets würden innerhalb der nächsten zehn Tage automatisch rückvergütet. Der ORF spricht von 170.000 Tickets.


Radikalisierung im Internet

Spezialkräfte hatte gestern in den Morgenstunden das Haus des 19-Jährigen in Ternitz, Niederösterreich durchsucht und neben chemischen Substanzen sowie technische Vorrichtungen, um Sprengstoff herzustellen, u.a. Waffen sowie islamistisches Propagandamaterial sichergestellt. Der Mann mit mazedonischen Wurzeln habe einen Treueschwur auf den Islamischen Staat abgelegt.

Ein weiterer Täter, ein 17-Jähriger mit türkisch-kroatischem Hintergrund, der gestern Nachmittag in Wien vor dem Stadion festgenommen wurde, verweigert bisher die Aussage. Beiden Männern wurde aus ihrem Umfeld zuvor eine klare, soziale Veränderung attestiert. Der Niederösterreicher habe erst vor kurzem seinen Job gekündigt und geäußert, er habe noch "Großes vor". Der 17-Jährige habe sich kürzlich von seiner Freundin getrennt. Ein 15-Jähriger mit türkischen Wurzeln wurde verhört. Später wurde noch ein 18-Jähriger mit irakischen Wurzeln aus dem Umfeld des Hauptverdächtigen festgenommen.

Der Haupttäter habe sich im Internet radikalisiert, so die österreichischen Behörden. Die Hinweise auf die Anschlagspläne seien von ausländischen Geheimdiensten eingegangen. Insgesamt sei die Gewaltbereitschaft in Österreich im radikal islamistischen und rechtsextremen Spektrum am größten, zitiert der Spiegel außerdem einen Staatschützer.

Taylor Swift - ein Politikum?

Zudem scheint der US-Popstar aufgrund seiner Prominenz sowie den in den Medien transportierten Wertvorstellungen ein rotes Tuch für Extremisten und Fundamentalisten verschiedenster Couleur darzustellen: "Liberal, inklusiv, tolerant, divers und bunt – dafür steht Taylor Swift, und damit ist sie so 'Anti-Trump', wie es nur geht", zitiert die Frankfurter Rundschau einen Swift-Experten.

Swift selbst hatte bereits seit dem Anschlag auf Besucher eines Konzertes von Ariana Grande 2017 in Manchester, bei dem 24 Menschen ums Leben kamen, Angst vor möglichen Attentaten auf eines ihrer Konzerte. "Nach dem Bombenanschlag in der Manchester Arena und der Schießerei beim Konzert in Las Vegas hatte ich große Angst davor, dieses Mal auf Tournee zu gehen, weil ich nicht wusste, wie wir drei Millionen Fans sieben Monate lang schützen sollten", zitiert der Stern die Sängerin.

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6 Kommentare mit 28 Antworten

  • Vor 3 Monaten

    ... und schon haben die Extremisten gewonnen. Gruselig.

    • Vor 3 Monaten

      Der "Sieg" wäre wahrscheinlich größer gewesen, wenn es wieder Tote gegeben hätte und so die darauffolgende Angst noch stärker.

    • Vor 3 Monaten

      was sind Extremisten?

    • Vor 3 Monaten

      und auf welchem Album findet man die?

    • Vor 3 Monaten

      Haben die swifties die Konzerte jetzt doch erzwingen können oder was?

    • Vor 3 Monaten

      Dies, genau dies!

      Man muss nicht mal Flugzeuge in Hochhäuser steuern, oder Lastwagen in Weihnachtsmarktbesucher oder sich dem Stade de France in die Luft sprengen... es reicht bereits, ernsthaft weit mit der Planung vorangeschritten zu sein und die Welt steht still.

      In der Tat gruselig.

    • Vor 3 Monaten

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    • Vor 3 Monaten

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Monaten durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Monaten

      Du lebst in ständiger Angst davor, dass jemand mit dunklerem Hautton Messer jederzeit Messer mit dir machen können und verstehst nicht, warum es allen anderen nicht genauso geht wie dir und sie eben nicht auch ständig Angst davor haben, es könne jederzeit einfach am hellichten Tag irgendwer Messer mit einem machen: Ist angekommen. :^)

    • Vor 3 Monaten

      you can't be killed if you never leave the basement!

      https://pyxis.nymag.com/v1/imgs/d6a/dc7/4a…

    • Vor 3 Monaten

      Ich lebe lediglich in ständiger Angst davor, dass so links-grüne Schwachmaten wie Ihr irgendwann mal gewählt werden ... So viel Kotze könnte ich gar nicht produzieren, wie ich kotzen wollen würde.

    • Vor 3 Monaten

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Monaten durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Monaten

      @svenne67
      Grüne mit an der Regierung hatten wir schon mehrfach und haben sie auch gerade mit dort. Das Land steht, dem Land geht es gut.
      Braune Idioten hatten wir auch mal, danach war das Land in Schutt und Asche.

    • Vor 3 Monaten

      Dann spar dir dovch zukünftig einfach das Kauen und würg es genau so zahnlos runter, wie du es hier regelmäßig auch wieder auf die Leinwand kotzt. Was mich auch direkt zu meinem zweiten und vorerst letzten Anliegen innerhalb dieser gänzlich unappetitlichen Angelegenheit bringt: Wenn du zukünftig zum Auskotzen hierher kommst statt aufs Klo zu gehen wie der vermeintlich zivilisierteste Mensch unter den Diskussionsteilnehmern, der du ja zu sein vorzugeben versuchst, es definitiv tun würde, dann sehen wir uns leider gezwungen dich mit stetig ansteigender Bestimmtheit und Frequenz zur Selbstlöschung aufzufordern und behalten uns darüber die Möglichkeit regelmäßiger Kontrollen durch unabhängige Expertenteams, ob die Bedingungen für eine Fremdlöschung in deinem Fall zwischenzeitlich bereits hinreichend erfüllt wurden, bis auf unbestimmte Zeit weiter vor.

      :mad:

    • Vor 3 Monaten

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    • Vor 3 Monaten

      Nicht so sicher wie ich mir schon vor diesem Austausch sein konnte und weiterhin sein kann, dass du wiederum zu den letzten gehörst... die eine realistische Chance darauf haben innerhalb einer Lebenszeit verstehen zu lernen, dass sie einfach zu beschränkt sind um das Ausmaß ihrer eigenen Beschränktheit und die daraus für sie resultierenden Konsequenzen in ihrem Lebensalltag vollumfänglich zu erfassen. :D

    • Vor 3 Monaten

      Dieser Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung durch einen laut.de-Moderator entfernt.

  • Vor 3 Monaten

    Krass finde ich, dass es sehr junge Menschen sind, die da festgenommen wurden. 19, 17 und 15 Jahre alt; in dem Alter habe ich mir nie in dem Maße Gedanken um Politik oder Philosophie gemacht, um einen solchen Anschlag zu planen oder mich so radikalisieren zu lassen. Aber gut, da spricht wahrscheinlich meine eigene Privilegiertheit.

    • Vor 3 Monaten

      Ja exakt das ist es. Radikalisierung beginnt fast nie aufgrund eines geschlossenen ideologischen oder politischen Weltbildes gerade bei Jugendlichen. Es ist oft die Suche nach Zugehörigkeit, zerrüttete Familienverhältnisse oder traumatische Erfahrungen an die von radikalen Institutionen ausgenutzt werden, funktioniert bei Sekten ganz ähnlich. Menschen tun schreckliche Dinge nicht nur aus totaler sozialer isolation sondern auch für andere Menschen der eigenen "Gruppe" das wird im Militär auch als effektivere Konstellation genutzt als purer Drill und Zwang.

    • Vor 3 Monaten

      als ich war jung ich war auch nie interesse an politikz aber heutige jugend ist sehr politisch und alle finden das gut bruder

    • Vor 3 Monaten

      Keine Ahnung ob Privilegiertheit prinzipiell davor schützt, ein Arschloch zu werden, wenn BWL-Justus und seine Freunde auf Sylt "Ausländer raus" grölen.

    • Vor 3 Monaten

      Du kannst ja auf verschiedene Arten privilegiert sein. Finanzielle Privilegien müssen nicht mit emotionalen oder humanistischen Privilegien einhergehen. BWL Justus ist ja auch nur Produkt seiner Sozialisation wenn Papa das so vorlebt oder den jungen statt emotionaler Zuwendung Geldgeschenke zukommen lässt weil es die einzige Art der zuwendung ist die er selbst kennt und bekommen hat ist sowas das Ergebnis. Und dann steht Justus in der Mitte von den anderen denen es genauso geht und die aus voller inbrunst mitgröhlen oder halt mitmachen weil es ihre einzige peergroup ist. Wenn solche Menschen nicht so viel macht hätten könnten einige einem sogar fast leid tun die suchen auch nur nach Bestätigung. Das Menschen deren emotionale Bedürfnisse nicht erfüllt wurden radikalen Gruppen anschließen ist wie gesagt bestens untersucht.

    • Vor 3 Monaten

      Was aber übrigens nicht als Entschuldigung fungieren soll. Menschen müssen ihr handeln reflektieren und die Verantwortung dafür übernehmen erst recht wenn die Gesellschaft dafür Angebote schafft. Ich begrüße jedes exit Programm und jegliche soziale präventive Ausgabe um über Radikalisierung aufzuklären aber ohne ein Gesellschaftsmodell dass dies auch honoriert wird es schwierig aber die Diskussion um den Kapitalismus werde ich hier mal nicht beginnen.

    • Vor 3 Monaten

      Naja, es gibt ja auch noch andere Formen des Arschlochseins als Radikalisierung, abgesehen davon, dass gewisse People die wir als Teil der rechtsradikalen Szene kennen, davor auch nicht am Hungertuch genagt haben.

    • Vor 3 Monaten

      Jau das ohne Zweifel, wollte eher darauf hinweisen dass eine Radikalisierung nur aufgrund von finanzieller Privilegien nicht ausgeschlossen ist. Nun wird BWL Justus nicht von sich aus zu den örtlichen Kneipenschlägern ziehen (obwohl es z.b. auch in der Hooliganszene gut situierte Teilnehmer gibt). Die Typen Radikalisieren sich eher aus einer Überlegenheitsphantasie mit ganz anderem Machtverständnis. Schliesslich ist man ja in der Situation weil die Eltern so fleissige hart, arbeitende deutsche sind da wurde man ja nicht aus Zufall reingeboren nene das lässt sich genetisch kulturell herleiten. Alle die zu faul sind und noch schlimmer dann ins schöne Deutschland kommen um zu Schmarotzen dürfen somit systematisch abgewertet werden. Schließlich zerstören die ja die kulturelle idylle die die eigene Klasse so hart erarbeitet hat. Für Überlegenheitsphantasien dieser Art ist jeder Mensch empfänglich solange unter ihm jemand rangiert der ärmer, dümmer, dekadenter oder abgefuckter ist so funktioniert ja auch der AFD Populismus.

    • Vor 3 Monaten

      Vielleicht spielt auch mit rein das diese Jugendlichen von 2020-2022 in einer Lebensphase großer Zweifel in ihr Kinderzimmer gesperrt wurden und viel Zeit hatten sich mit der Gehirnwäsche der Algorithmen auseinander zu setzten und weniger Gelegenheiten hatten ehrliche, gesunde Erfahrungen mit gleichaltrigen zu machen.

  • Vor 3 Monaten

    Hätte man den mutmaßlichen Attentätern vorher ein Netflix Abo geschenkt, wäre das nicht passiert.

  • Vor 3 Monaten

    "zitiert die Frankfurter Rundschau einen Swift-Experten"

    Schön, dass sie YNK auch berücksichtigt haben.

  • Vor 3 Monaten

    "Terror-Anschlag vereitelt: Taylor Swift-Gigs in Wien abgesagt "
    Ich find' das nicht gut, daß man Taylor-Swift-Konzerte mit Terroranschlägen gleichsetzt ...
    Gruß
    Skywise

  • Vor 3 Monaten

    Konzertbesuche haben mich in den letzten Jahren immer wieder gerettet. Es ist gewiss aus Sicherheitsgründen gut, dass die Konzerte abgesagt wurden, aber dass sie aus solchen Gründen nicht stattfinden können, finde ich schlichtweg furchtbar.