Vorchecking: Tua, Schiller, Herzog

Außerdem ab Freitag neu: Capo & Nimo, Stefanie Heinzmann, Fil Bo Riva, Lambchop, La Dispute, Mötley Crüe, Megadeth, Zeal & Ardor, Toto etc.

Konstanz (mofe) - Led Zeppelin, Adele, Radiohead, Schiller: Diese unwirklich klingende Verbindung lässt sich ziehen, wenn man ins Gästebuch des Londoner RAK Studios schaut. Christopher von Deylen hat in den letzten 20 Jahren nachweislich eine erstaunliche Karriere hingelegt mit seinem Mix aus Elektro-, Trance- und Ambient-Sounds. Für "Morgenstund" reiste er nicht nur nach London, sondern auch wieder nach Teheran, wo er 2017 als erster westlicher Elektro-Musiker live aufgetreten ist. Für einige Songs kollaborierte er dort mit dem Santur-Meister Pouya Sarai, um seinen Sound mit klassischen persischen Musikelementen zu verweben.

Am Freitag meldet sich auch die Post-Hardcore-Instanz La Dispute zurück. Fünf Jahre musste die treue Fanbase auf den Nachfolger zu "Rooms Of The House" warten. Jetzt darf wieder geschrien und rezitiert werden. Auf der Vorabsingle "Rhodonite And Grief" präsentiert sich das Quintett für die eigenen Verhältnisse allerdings ziemlich gesittet und fügte dem eigenen Sound mit dem Einsatz von Bläsern eine vorher unbekannte Facette hinzu.

Stefanie Heinzmann ist kürzlich 30 Jahre alt geworden. Lang lang ist's her, dass die Schweizerin bei Stefan Raab gecastet wurde. Ihr zweifellos vorhandenes stimmliches Potential konnte sie in der Vergangenheit leider oft nicht zur Genüge ausschöpfen. Der Grund: Allzu berechenbare und abgedroschene Songs. Ob das auf "All We Need is Love" anders wird? Die aktuelle Single "Mother's Heart" ist immerhin schon mal ein nettes Statement zum Thema Body-Positivity.

Rap-Wunderkind Tua veröffentlicht zehn Jahre nach dem Hip-Hop-Meilenstein "Grau" sein drittes Soloalbum. Die drei ersten Singles "Vorstadt", "Vater" und "Wem mach ich was vor" zeigen mal wieder die Andersartigkeit des Reutlingers und treiben die Erwartungen ins Unermessliche. Seine Musik ist einfach Kunst und das selbst betitelte dritte Album könnte ein weiterer Klassiker der Rap-Geschichte werden. Sein Label kündigt es entsprechend an: "Er hat es endlich getan. Kingdom come." Na dann verneigt euch mal!

Das Debütalbum "Miss Universe" zu nennen, zeugt schon mal von gesundem Selbstbewusstsein. Zu Recht: Nilüfer Yanya ließ in den letzten Jahren immer wieder fantastische Indie-/Alternative-Preziosen aufs ahnungslose Publikum los. So schaffte sie es auch ins Vorprogramm von The xx, Interpol und die Broken Social Scene. Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn die Frau mit dem sonderbaren Namen nicht bald in aller Munde ist.

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Die 385ideal-Künstler Nimo und Capo machen gemeinsame Sache und bringen das Kollabo-Projekt "Capimo" auf den Weg. Ganze fünf Singles veröffentlichten die beiden bereits im Vorfeld, die sich zwischen Autotune, 80er Jahre-Film und unverständlichen Lyrics einnisteten. Ob minus und minus hier plus ergibt, bleibt abzuwarten, die Zeichen stehen eher auf Doppelminus.

Seine Konzerte sind in der Regel ausverkauft, die Erwartungen hoch: Der Wahlberliner Fil Bo Riva legt nach unzähligen Songs und einer EP sein Debüt "Beautiful Sadness" vor. So weit, so bekannt. Bis letzten Monat der aktuelle Song erschien: "L'impossibile" ist erstmals ein Riva-Song auf italienisch und - oh Graus - er enthält den Autotune-Effekt. Und zwar nicht zu knapp. 'Beautiful' oder 'sad', der Freitag wird es zeigen.

Vielleicht hat er aber auch einfach viel Lambchop gehört, denn dort kommt die Effektsoftware ja seit geraumer Zeit auch zur Geltung. An "Flotus" hatten Fans 2016 dann auch erstmals so richtig etwas auszusetzen. Songwriter Kurt Wagner zeigt sich davon unbeeindruckt. Wie sagte er einmal selbst: Lambchop sei die "most fucked-up country band in Nashville". Mal sehen, ob "This (Is What I Wanted To Tell You)" dieser Kategorie noch entspricht.

Alle Neuerscheinungen am 22. März

Amanda Rheaume - The Skin I'm In
American Football - American Football (LP3)
Andrew Bird - My Finest Work Yet
Anteros - When We Land
Apparat - LP5
Bad Suns - Mystic Truth
Battle Beast - No More Hollywood Endings
Black Lung - Ancients
Brennan Heart - Show Your True Colors
Capo & Nimo - Capimo
Cellar Darling - The Spell
Connie Constance - English Rose
Dean Lewis - A Place We Knew
Decadance Dance - We All Get Lost...Sometimes
Fil Bo Riva - Beautiful Sadness
Flora Cash - Press (EP)
From Sorrow To Serenity - Reclaim
Frozen Crown - Crowned In Frost
Gent - Kanun
Herzog - OG Mit Herz
Jacob Collier - Djesse
Jenny Lewis - On The Line
Jens Düppe - Studio Konzert
John Blek - Thistle & Thorn
John Illsey - Coming Up for Air
Kapelle Petra - Nackt
Kind Kaputt - Zerfall
King Legba And The Loas - Back From The Dead
Lacrimosa - Zeitreise
La Dispute - Panorama
Lambchop - This (Is What I Wanted To Tell You)
Laurel Halo - DJ-Kicks
Lucy Rose - No Words Left
Madison Violet - Everthing's Shifting
Matt Andersen - Halfway Home By Morning
Maverick Sabre - When I Wake Up
Max Richter - Never Look Away (Soundtrack)
MC Rene - Master of Ceremony
Megadeth - Warehead on Forehead
Mötley Crüe - The Dirt (Soundtrack)
The Mute Gods - Atheists And Believers
Nilüfer Yanya - Miss Universe
Pauls Jets - Alle Songs Bisher
Reezy - Teenager Forever (Drip Set)
Die Regierung - Was
Relinquished - Addictivities Part 1
Robin Trower - Coming Closer to the Day
RPWL - Tales From Outer Space
Saltato Mortis - Brot und Spiele Klassik und Krawall
Seed To Tree - Proportions
Schiller - Morgenstund
Stefanie Heinzmann - All We Need Is Love
Terry Allen - Pedal Steal & Four Corners
These New Puritans - Inside The Rose
Toto - 40 Tours Around The Sun
Tua - Tua
Ufo - The Best Of Ufo: Will The Last Man Standing (Turn Out The Light)
Wallows - Nothing Happens
Warrior feat. Vinnie Vincent - Warrior II
Witherfall - Vintage - EP
Zeal & Ardor - Live in London