laut.de-Kritik
New Kids On The Block & BSB = Fehltritt.
Review von Kai ButterweckWenn absolut gar nichts mehr hilft und der ehemals helle Stern zu erlöschen droht, dann kommt man bisweilen auf ziemlich absurde Gedanken. Einer davon ist der Zusammenschluss zweier einstmals erfolgreicher Boy-Groups. Erinnert sich noch jemand an die New Kids On The Block? Ein Quintett, das sich Mitte der Achtziger aufmachte, um mit offenen Hemden, dünnen Stimmen und Retorten-Pop die Schlafgemächer von zehn- bis fünfzehnjährigen Girlies rund um den Erdball zu erobern.
Die Mutter aller Boygroups gab 1993, ein Jahr vor ihrer tränenreichen Auflösung, das Pop-Zepter an fünf gleichgesinnte Amerikaner ab, die fortan unter dem Namen Backstreet Boys das Erbe der NKOTB weiter trugen.
Mittlerweile stehen die damaligen Fans in der Blüte ihres Lebens, wickeln ihre Zweitgeborenen und lauschen bestenfalls noch den Klängen von Robbie Williams. Das hindert die ehemaligen Speerspitzen eines fast durchgehend gehaltlosen Musik-Genres aber nicht, noch einmal alles auf eine Karte zu setzen. Vielleicht erfreuen sich ja die Erstgeborenen ehemaliger Fans an ihren neuen Klängen.
Im Gros versuchen die in die Jahre gekommenen Tanzbarden von NKOTBSB aber auf ihrer "Greatest Hits"-Compilation an die musikalischen Geschmacksverfehlungen alteingesessener Jünger ihres Schaffens zu erinnern, und so finden sich auf dem Album altbekannte Hits beider Bands, die keiner neuerlichen Bewertung bedürfen.
Erst gegen Ende ergibt die Kollaboration der beiden Clearasil-Dinosaurier plötzlich Sinn, wenn sich die neun nimmermüden Gesangsakrobaten vereinen und mit den Songs "All In My Head" und "Don't Turn Out The Lights" wirklich neues Gesangsgut präsentieren. Während die balladesken Töne bei "All In My Head" wenigstens noch mit angenehmer Melodieführung punkten, verursacht die mit Stakkato-Synthies und lieblosem Refrain versehene Single "Don't Turn Out The Lights" nur mitleidiges Kopfschütteln.
Den musikalischen Tiefpunkt verzeichnet das Album allerdings auf den letzten knapp sieben Minuten, wenn sich alle Protagonisten liebevoll und engumschlungen ums Mikro versammeln, um gemeinsam ein Medley ihrer größten Erfolge zu trällern. Fernab von Homogenität präsentiert sich hier eine Aneinanderreihung von musikalischen Fehltritten, eingepackt in billige Beats und zugeschnürt mit aufgesetzten Effektspielereien.
Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Projekt keine Schule macht, oder wer würde Angus Young auf den Schultern von Gene Simmons ernst nehmen?
34 Kommentare
Ich hab am Anfang gedacht, das wäre wieder so eine Raab-Aktion, aber das ist wohl ernst gemeint.
Unter den Block passen die von BSB auch noch mit drunter!
Super! Gibt's dann auch wieder Motiv-Bettwäsche wie damals?
WARUM werden da oben eigentlich nur die schlechten Kommentare gezeigt? Was soll das eigentlich dass so ne Seite hier keinen einzigen guten oder WENIGSTENS neutralen Artikel über Boybands schreibt. Ist das zu viel verlangt?
WARUM werden da oben eigentlich nur die schlechten Kommentare gezeigt? Was soll das eigentlich dass so ne Seite hier keinen einzigen guten oder WENIGSTENS neutralen Artikel über Boybands schreibt. Ist das zu viel verlangt?
dann schau mal bei take that nach, schlumpfnase.