laut.de-Kritik

Noch immer genügend Abstand zu Chroma Key.

Review von

Der nächste Streich des Office Of Strategic Influence liegt vor und ist einmal mehr ein großartiges Album geworden, das zwar deutlich an die Chroma Key-Alben von Kevin Moore erinnert, aber doch genügend Unterschiede zur Soloarbeit des Soundtüftlers und Sängers aufweist.

Wie beim Vorgänger "Free" legen Kevin und sein Partner in crime Jim Matheos einen Einstieg nach Maß hin. Dieses Mal nicht im -Style, sondern mit überraschend harten und fetten Gitarren ("The Escape Artist"). Die Nummer hat ein nahezu unglaubliches Hitpotential und weist neben Kevins gewohnt leicht abwesenden Sprechgesang ein erstaunlich rockiges Solo von Jim auf. Das kennt man bei Fates Warning in der Art kaum.

Auf einen Bassisten verzichten die beiden dieses Mal, an den Drums sitzt zudem nicht mehr Kevins ehemaliger Dream Theater-Kollege Mike Portnoy, sondern Porcupine Tree-Drummer Gavin Harrison. Der bekommt bei "Terminal" nur spärlich Arbeit. Der Song ist eine typische, eher zurückhaltende Kevin Moore-Nummer mit allerlei seltsamen Tönen und Geräuschen, die er seinen Synthesizern und Keyboards entlockt. Gitarrentechnisch passiert wenig, vom rückwärts abgespielten Solo mal abgesehen.

Dann kracht "False Start" durch die Boxen - was für ein heftiger Gitarreneinstieg! Fast befürchtet man, dass Kevin mit seinem Gesangstil gleich den ganzen Drive aus dem Song nehmen wird, doch seltsamerweise geht beides richtig gut zusammen.

Danach wird es wieder ruhiger - "We Come Undone" stammt eindeutig aus der Moore-Schmiede. Dieser Touch hängt auch "Radiologue" an, der genau wie "We Come Undone" mit einigen, akustischen Stolperfallen versehen ist.

"Be The Hero" beginnt als zäher Brocken, der kurz ein Gitarrenriff aufblitzen lässt, aber letztendlich locker zwei Minuten braucht, bis er überhaupt in Fahrt kommt. Für "Microburst Alert" reichen dafür nicht mal die angesetzten knapp vier Minuten. Das Teil nervt weitgehend mit seltsamen Geräuschen und Drums. Die paar Gitarren reißen da nichts mehr raus.

Zum Glück setzen sie mit "Stockholm" wieder auf echte Songs - Mikael Akerfeld übernimmt den Gesang. Der Opeth-Frontmann passt sich herrlich O.S.I.-Atmosphäre an.

Trackliste

  1. 1. The Escape Artist
  2. 2. Terminal
  3. 3. False Start
  4. 4. We Come Undone
  5. 5. Radiologue
  6. 6. Be The Hero
  7. 7. Microburst Alert
  8. 8. Stockholm
  9. 9. Blood

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1 Kommentar

  • Vor 15 Jahren

    Ich kann diesmal nur ein na ja sagen. So richtig warm werde ich mit dieser Platte nicht. Vielleicht weil es irgendwie zu elektronisch und zu sehr nach PC Sampling klingt. Aber wie gesagt ist ja eine supjektive Meinung. Ich würde mir vielmehr wünschen Jim Matheos macht mal mit seinen Kollegen Fates Warning ein neues Album, denn das ließ schon sehr sehr lange auf sich warten.