laut.de-Kritik

Verregneter Morgen nach einer Nacht voller Selbstzweifel.

Review von

Wer wie ich annahm, dass es sich bei dem 2003 veröffentlichten "Office Of Strategic Influence" Album um eine einmalige Sache handelt, sieht sich dieser Tage freudig überrascht. Fates Warning-Gitarrist Jim Matheos und Chroma Key-Kreativkopf Kevin Moore haben zusammen ein zweites Werk ausgetüftelt und begeistern darauf einmal mehr.

Auch dieses Mal sorgt mit Mike Portnoy der ehemalige Dream Theater-Kollege von Kevin für die entsprechenden Beats. Jedoch ist Basser Sean Malone (Gordian Knot/Ex-Cynic) nicht mehr mit von der Partie. Seinen Part hat Jims Fates Warning-Kumpan Joey Vera übernommen. Der garantiert beim rockigen Opener "Sure You Will" für die tiefen Frequenzen. Das klingt zwar simpel, ist aber effektiv und erzeugt einen enormen Druck, vor allem wenn die extra fetten Gitarren einsetzen.

Elektronische Spielereien sorgen stellenweise schon beinahe für einen gewissen Industrial-Touch und machen die Nummer zu einem Einstieg, den man so nicht erwartet hätte. Fast schon relaxt groovt danach der Titeltrack durch die Boxen, wobei vor allem das moderne Gitarrenspiel von Jim überrascht. Die typischen Chroma Key-Elemente tauchen schließlich im melancholischen "Go" auf, wo sich Kevin wieder ganz an elektrischen Effekten ausleben kann. Manche Keyboardsounds erinnern fast an EBM-Acts wie Covenant.

"All Gone Now" nimmt nochmals Fahrt auf und lässt, ähnlich wie der Opener, eine Nähe zu Tool oder A Perfect Circle anklingen, bevor "Home Was Good" ähnlich zerbrechlich erklingt wie einige Stücke auf "Graveyard Mountain Home". Die Ballade verbreitet eine sehr bedrückende Stimmung. Auch das folgende "Bigger Wave" hat eher etwas von einem verregneten Morgen nach einer Nacht voller Selbstzweifel. Erst mit der einsetzenden Gitarre und Mikes exzellentem Drumming regt sich so etwas wie Trotz.

Während "Kicking" nicht zuletzt dank Kevins monotoner, beruhigender Stimme etwas sehr Hypnotisches hat, geht "Better" anschließend wieder recht straight und rockig zur Sache. Der Song besitzt einen leichten Devin Townsend-Flair und verstrahlt fast schon etwas Positives. "Simple Life" wabert etwas zu unspektakulär vor sich hin und will nicht so recht greifen. Das setzt sich beim sperrigen "Once" fast nahtlos fort, wobei der Track durch seine Grooves doch etwas eingängiger tönt.

Mit der Akustikgitarren-Ballade "Our Town" entlassen uns O.S.I. besinnlich in den Feierabend. Allerdings muss ich bei dem kurzen Banjoeinsatz jedes Mal an die Titelmelodie der genialen Sitcom "Scrubs" denken und kann mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen.

Trackliste

  1. 1. Sure You Will
  2. 2. Free
  3. 3. Go
  4. 4. All Gone Now
  5. 5. Home Was Good
  6. 6. Bigger Wave
  7. 7. Kicking
  8. 8. Better
  9. 9. Simple Life
  10. 10. Once
  11. 11. Our Town

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