laut.de-Kritik
Beeindruckendes Sideproject von Dream Theaters Mike Portnoy.
Review von Michael EdeleEin weiteres All-Star-Team hat sich aufgemacht und eine Progressive Rock-Scheibe eingespielt. Ob er's braucht, muss jeder für sich entscheiden, aber es wird niemand ernsthaft annehmen, dass bei einer Kooperation von Mike Portnoy (Dream Theater, Jim Matheos (Fates Warning und Kevin Moore (Chroma Key, Ex-Dream Theater) etwas anderes als fantastische Musik heraus kommt.
Während das instrumentale "The New Maths" noch sehr nach Mikes Hauptband klingt, erinnert der Titeltrack schon sehr an eine etwas rasanter beginnende Version von Chroma Key. Das mag natürlich an Kevins charismatischem, sehr ruhigen Gesang liegen, doch vor allem spielt hier Meister Portnoy absolut songdienlich, ohne seine Künste in den Vordergrund zu drängen. Gingen bei den anderen Projekten, an denen der Krake teilnahm, schon mal die Pferde mit ihm durch, so halten ihn seine beiden Kollegen angenehm im Zaum und drücken ihre zweifellos vorhandene musikalisch/melancholische Ader durch.
O.S.I. trägt eindeutig Kevins Handschrift, auch wenn man Jims Gitarrenspiel in manchen Momenten mit seinen Soloscheiben in Verbindung bringen mag, wie zum Beispiel bei "When You Are Ready". Doch die sphärischen Klangcollagen und die Samples zeigen ganz deutlich, wer das Ruder in der Hand hat. Es überwiegen die ruhigen Momente, und die akustischen Stücke halten sich mit denen mit Gesang in etwa die Waage. "Head" wartet ab und zu mit richtig heftigen Gitarren auf und bildet somit die Ausnahme auf einem sonst eher besinnlichen Album.
Obwohl Sean Malone (Gordian Knot, Ex-Cynic) nicht als Songwriter integriert war, ist sein geniales Bassspiel herausragend und komplettiert diese Scheibe perfekt. Mit Steve Wilson von Porcupine Tree ist noch ein Gastsänger auf dem Album zu hören, der das 10-minütige "ShutDOWN" zu einem echten Erlebnis macht.
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