laut.de-Kritik

Prügelt einem stellenweise die Scheiße aus dem Leib.

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Was braucht das Thrasher-Herz eigentlich mehr, als Nuclear Blast? Immerhin stehen Exodus, Testament, Death Angel und nun auch noch Overkill dort unter Vertrag und legen ein Hammeralbum nach dem anderen vor. Wenn jetzt noch Forbidden in Donzdorf landen, wächst mir ein Biotop in der ohnehin schon feuchten Hose.

Genug der Merkwürdigkeiten, kommen wir zum Thema: "Ironbound" haut einem nach einem geschmackssicheren Bassintro mit "The Green And Black" wie ein Springteufel den Hammer vor die Nuss. Nicht nur Type O Negative haben grün und schwarz für sich entdeckt, auch die Jungs aus New Jersey setzten schon seit Jahrzehnten auf diese Farbkombination und beinharten Thrash setzen dazu.

Der Opener gerät als wahres Lehrstück in Sachen abwechslungsreicher, energetischer Riffarbeit und lässt in über acht Minuten keinen Wunsch offen. Es scheint, dass sich Blitz und Co. auf der letztjährigen Tour mit Exodus die ein oder andere Inspiration geholt haben: Sie sprengen nun ebenfalls fast durchgehend die 5-Minuten Marke. Die Zeiten der kurzen, knackigen Hardcore-Nummern scheinen wohl vorbei.

Was nicht heißen soll, dass man der Räudigkeit des Hardcores abgeschworen hätte. Ganz im Gegenteil. Schon der folgenden Titeltrack hinterlässt ebenfalls nur verbrannte Erde. Außerdem gibts mit "Give A Little" eine richtig eingängige Nummer. Was Basser und Hauptkomponist D.D. Verni da an Läufen hinlegt, ist schon geil.

Auch das Gitarrengespann Dave Linsk und Derek Tailer lässt die Ideen sprudeln. "Bring Me The Night" rast beispielsweise nicht mit weniger Tempo daher, hat aber einen arschcoolen Rock'n'Roll-Einschlag. In "Endless War" leihen sie sich mal ganz dreist ein doppeltes Gitarrenlead bei Maiden aus, am Schluss stimmt gar D.D. noch in bester Steve Harris-Manier mit ein.

Während Overkill mit "In Vain" stellenweise wirklich die Scheiße aus Einem heraus prügeln, zeigen sie sich in "Killing For A Living" traditionsbewusster, sprich oldschooliger. Das liegt dann vor allem an Blitz' Vocals. Ansonsten gibt sich der Mann keine Blöße und sorgt mit seiner einzigartigen Stimme für eines der besten Overkill-Alben seit Jahren.

Trackliste

  1. 1. The Green And Black
  2. 2. Ironbound
  3. 3. Bring Me The Night
  4. 4. The Goal Is Your Soul
  5. 5. Give A Little
  6. 6. Endless War
  7. 7. The Head And Heart
  8. 8. In Vain
  9. 9. Killing For A Living
  10. 10. The SRC

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4 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Ist ja leider etwas im "Relaunch Chaos" untergegangen aber die Scheibe ist absolut Killer. Jeder der auch nur die geringste Symphatie für Thrash hat wird hiermit garantiert glücklich.

  • Vor 14 Jahren

    Da soll mich doch der "Blitz" treffen, die Platte ist wirklich die beste seit einiger Zeit, wobei die letzten CDs auch nicht wirklich schlecht waren, aber Ironbound knallt wirklich schön rein.
    Weiter so! Wenn man überlegt, dass Sänger Blitz dieses Jahr schon 51 wird, kann man nur den Hut ziehen. Überhaupt haben sich Overkill nie dem Mainstream gebeugt, wie dies viele andere Thrash-Bands getan haben. Ich weiß noch genau, als ich damals 1991 als pickliger Teenager meine erste Overkill-Scheibe namens "Horrorscope" gekauft habe, war ich sofort hin und weg. Die Faszination für diese Bad hat bei mir bis heute angehalten, und ich kann nur sagen, danke Jungs für diese Scheibe !!!

  • Vor 14 Jahren

    Geile Scheibe, und vor allem eine Hammer-Live-Band, wovon ich mich persönlich überzeugen konnte. Die aktuell Europe-Tour mit Suicidal Angels, Cripper & Savage Messiah sei jedem Thrash-Liebhaber ans Herz gelegt.
    Songs wie "Ironbound" & "Bring Me The Night" sind Livekracher ohnegleichen.

  • Vor einem Monat

    Für mich ist "Ironbound" vielleicht das beste Album ihrer Karriere, weil man hier offen war für leichte Änderungen und Experimente. Manchmal klingt es ein wenig nach Saxon, dann schimmert klassicher Metal à la Accept durch - es steht OVerkill verdammt gut, eine Hammer - Scheibe, einer ihrer Besten Alben! Hier herrscht Kaufzwang!